Befreiung, die
GrammatikSubstantiv (Femininum) · Genitiv Singular: Befreiung · Nominativ Plural: Befreiungen · wird meist im Singular verwendet
Worttrennung Be-frei-ung
Wortbildung
mit ›Befreiung‹ als Erstglied:
Befreiungsaktion
· Befreiungsarmee · Befreiungsbemühung · Befreiungsbewegung · Befreiungsfront · Befreiungsgriff · Befreiungsheer · Befreiungskampf · Befreiungskrieg · Befreiungskämpfer · Befreiungsorganisation · Befreiungsschlag · Befreiungsstunde · Befreiungstat · Befreiungstheologie · Befreiungsversuch
· mit ›Befreiung‹ als Letztglied: Arbeitsbefreiung · Bauernbefreiung · Frauenbefreiung · Gebührenbefreiung · Gefangenenbefreiung · Kostenbefreiung · Merkbefreiung · Restschuldbefreiung · Schulbefreiung · Schulgeldbefreiung · Selbstbefreiung · Sklavenbefreiung · Steuerbefreiung · Völkerbefreiung
· mit ›Befreiung‹ als Binnenglied: Volksbefreiungsarmee
· mit ›Befreiung‹ als Letztglied: Arbeitsbefreiung · Bauernbefreiung · Frauenbefreiung · Gebührenbefreiung · Gefangenenbefreiung · Kostenbefreiung · Merkbefreiung · Restschuldbefreiung · Schulbefreiung · Schulgeldbefreiung · Selbstbefreiung · Sklavenbefreiung · Steuerbefreiung · Völkerbefreiung
· mit ›Befreiung‹ als Binnenglied: Volksbefreiungsarmee
Mehrwortausdrücke
Tag der Befreiung
Bedeutungsübersicht
eWDG
Bedeutung
das Freimachen (durch Überwinden von Widerständen)
a)
entsprechend der Bedeutung von befreien (2)
Beispiele:
die Befreiung eines Gefangenen, der Häftlinge aus dem Konzentrationslager
die Befreiung eines Volkes von Unterdrückung und Fremdherrschaft
der Tag der Befreiung (= Gedenktag, 8. Mai)
für die nationale Befreiung kämpfen
die soziale, gesellschaftliche Befreiung (= Emanzipation) eines Staates, einer Gesellschaftsschicht, Klasse von wirtschaftlicher Abhängigkeit
b)
übertragen Erlösung
Beispiele:
die Befreiung von Krankheit und Schmerzen
die Befreiung aus einer unangenehmen, gefährlichen Situation
Erleichterung
Beispiele:
ein Gefühl der Befreiung
auf ihrem Gesicht lag ein Ausdruck der Befreiung
c)
Erlassung
Beispiel:
die Befreiung von Steuern, Gebühren, Pflichtablieferungen, vom Schulgeld
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Etymologie
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
frei · Freiheit · befreien · Befreiung · freilich · Freibank · Freibeuter · Freibrief · Freidenker · Freigeist · Freihafen · Freihandel · Freiherr · Freifrau · Freimaurer · freimütig · Freimütigkeit · Freimut · Freistaat · Freistatt · Freistätte · Freitod · freiwillig · Freiwilligkeit · Freizeit
frei Adj. ‘unabhängig, unbeschränkt’, ahd. frī (um 800), mhd. mnd. mnl. vrī, nl. vrij, asächs. frī- in frīlīk ‘frei’, aengl. frēo, engl. free, got. freis gehören mit kymr. rhydd ‘frei’ zur Wurzel ie. *prāi-, *prī- ‘gern haben, schonen, friedlich-frohe Gesinnung’ wie auch aind. priyáḥ ‘eigen, lieb’, prīṇā́ti ‘erfreut, ergötzt, ermuntert, findet Gefallen an etw., genießt’, (vielleicht) griech. prāÿ́s (πραΰς, aus *πραι̯υ-?) ‘sanft, gelinde, zahm’, aslaw. prịjati ‘hold sein, beistehen’, mruss. prijat’ (npuяmь) ‘begünstigen, wohlgesinnt sein’, aslaw. prịjatelь, russ. prijátel’ (приятель) ‘Freund’ sowie freien, Freitag, Freund, Friede, Friedhof (s. d.). Vgl. dazu ahd. frīhelsī, aengl. frēols, got. freihals ‘Freiheit’, anord. frjāls ‘frei’, die wohl von der ‘Unantastbarkeit des Halses’ (eines freien Mannes im Gegensatz zum Unfreien) ausgehen. Die sich nur im Germ. und Kelt. vollziehende Entwicklung von ‘lieb’ zu ‘frei, unabhängig’ erklärt sich aus einer Vorstellung ‘zu denen gehörig, die man gern hat und schont’, also den Freunden, den Stammesgenossen (im Gegensatz zu den stammesfremden Unfreien und Kriegsgefangenen). – Freiheit f. ‘Unabhängigkeit’, ahd. frīheit (um 1000, Notker), mhd. vrīheit, auch ‘Privileg, privilegierter Bezirk’, vgl. nhd. Schloß-, Baufreiheit. befreien Vb. ‘unabhängig machen, erlösen’, mhd. bevrīen; vgl. mhd. vrīen, nhd. (älter) freien ‘frei machen’ (s. Gefreiter). Befreiung f. ‘Entledigung (von Verbindlichkeiten), Erlösung’ (15. Jh.). freilich Adv. ‘gewiß, bestimmt, allerdings’, mhd. vrīlīche(n) ‘unbehindert, freimütig, offenbar, unbekümmert, frischweg, ohne Zaudern’; vgl. ahd. frīlīh Adj. (9. Jh.), mhd. vrīlich ‘frei, schrankenlos, unbefangen’. Freibank f. ‘Verkaufsstand für wertgemindertes Fleisch’ (19. Jh.), älter ‘für alle Fleischer zur freien Benutzung stehender Verkaufsstand’ (16. Jh.). Freibeuter m. ‘Pirat, Seeräuber’ (16. Jh.), mnd. vrībǖter ‘mit Vollmacht zum Kapern feindlicher Schiffe ausgerüsteter Schiffsführer oder Seemann, Seeräuber’, nl. vrijbuiter. Freibrief m. ‘verbrieftes Privileg, Anrechtsurkunde’ (15. Jh.), heute meist übertragen ‘Erlaubnis’ (für sonst Unstatthaftes), älter ‘Freilassungsurkunde’ (für einen Unfreien). Freidenker m. ‘von Religion Unabhängiger, nur der Vernunft, den eigenen Anschauungen Verpflichteter’ (18. Jh.), Übersetzung von engl. freethinker, nach einer gleichnamigen englischen Wochenschrift; dazu Freidenkerei, freidenkerisch (18. Jh.). Freigeist m. ‘geistig unabhängiger Mensch’, zunächst ‘Ketzer, Religionsverächter’ (17. Jh.); früher bezeugt ist freier Geist ‘Ketzer, Sektierer’ (seit 14. Jh.); dazu Freigeisterei (18. Jh.). Freihafen m. ‘Hafen außerhalb des Zollgebietes’ (18. Jh.). Freihandel m. ‘von Zollschranken und anderen einzelstaatlichen Beschränkungen unbehinderter Handel’ (19. Jh.), Übersetzung von engl. free trade. Freiherr m. Freifrau f. dem Baron entsprechender Adelstitel, spätmhd. vrīherre ‘freier Edelmann’, vrīvrouwe. Freimaurer m. Angehöriger einer übernationalen Gemeinschaft mit humanitärer Zielstellung (18. Jh.). Der in England gegründete Geheimbund bedient sich der Symbole und Bräuche mittelalterlicher Bauhütten, aus denen sich der Name herleitet, engl. freemason, frz. franc-mac̦on (s. Steinmetz); Freimaurerei f. (18. Jh.). freimütig Adj. ‘offen, unerschrocken’, mhd. vrīmüetic; Freimütigkeit f. ‘Unerschrockenheit’ (16. Jh.), auch Freimut m. (17. Jh.), vereinzelt bereits mhd. vrīmuot. Freistaat m. ‘Republik’ (1768 von der Schweizer Eidgenossenschaft; nach Abschaffung der Monarchie 1918 nennen sich die meisten deutschen Länder Freistaat, heute noch die ehemaligen Königreiche Sachsen und Bayern). Freistatt, Freistätte f. ‘Zufluchtsort, Asyl’, im 14. Jh. bereits als Flurname, allgemein gebräuchlich seit dem 17. Jh. Freitod m. euphemistisch für ‘Selbstmord’ (Ende 19. Jh.), nach Vom freien Tod (Nietzsche, Zarathustra, 1883). freiwillig Adj. ‘aus eigenem Antrieb’ (16. Jh.), älter Freiwilligkeit f. ‘eigener innerer Antrieb’ (15. Jh.). Freizeit f. ‘arbeitsfreie Zeit, Zeit der Erholung’ (19. Jh.).
Bedeutungsverwandte Ausdrücke
Befreiung ·
Dispens ·
Freistellung
Assoziationen |
|
Militär
(den) Belagerungsring durchbrechen ·
Befreiung ●
Entsatz fachspr., militärisch ·
Entsetzung fachspr., militärisch
Assoziationen |
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Assoziationen |
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Typische Verbindungen zu ›Befreiung‹ (berechnet)
Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›Befreiung‹.
Verwendungsbeispiele für ›Befreiung‹
maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora
Für mich ist die Zeit der gemeinsamen Befreiung noch nicht gekommen.
[Pilgrim, Volker Elis: Manifest für den freien Mann – Teil 1, Reinbek b. Hamburg: Rowohlt 1983 [1977], S. 145]
Ja, seit etwa dreitausend Jahren so feiern sie ihre »Befreiung«.
[Feuchtwanger, Lion: Die Geschwister Oppermann, Berlin: Aufbau-Taschenbuch-Verl. 2001 [1933], S. 305]
Die »Befreiung« erscheint als bloß negativer Akt der Zerstörung der herrschenden Ordnung.
[Schlögel, Karl: Petersburg, München Wien: Carl Hanser Verlag 2002, S. 99]
Ohne wirtschaftliche Befreiung gibt es eben auch keine Befreiung anderer Art.
[Meisel-Hess, Grete: Die sexuelle Krise. In: Lehmstedt, Mark (Hg.) Deutsche Literatur von Frauen, Berlin: Directmedia Publ. 2001 [1909], S. 8652]
Sie schafft es, aber wie hoch darf der Preis der Befreiung sein?
[Die Zeit, 09.03.2000, Nr. 11]
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