beginnen
Vb.
‘anfangen’.
Dem Präfixverb
ahd.
biginnan
(8. Jh.),
mhd.
mnd.
beginnen,
asächs.
biginnan,
mnl.
beghinnen,
nl.
beginnen,
aengl.
beginnan,
engl.
to begin
liegt ein untergegangenes und nicht sicher deutbares Simplex
germ.
*gennan
zugrunde,
das auch (mit anderem Präfix) in
got.
duginnan,
ahd.
inginnan,
aengl.
on-,
āginnan
‘anfangen’,
mnl.
ontghinnen,
nl.
ontginnen
‘anschneiden, anfangen’
sowie deverbativ in
ahd.
anagin,
anaginni,
asächs.
anaginni
‘Anfang’
begegnet.
Nord. Vertretungen dagegen fehlen.
Eine sichere Etymologie ist nicht erkennbar.
Aus mehreren Herleitungsversuchen
(zusammengestellt bei
Feist
³128)
seien als erwägenswert erwähnt:
Eine mögliche Verwandtschaft entweder mit
alban.
zė͂
‘fängt an, faßt an’
und Anschluß an eine Wurzel
ie.
*g̑hen-
‘berühren, anfangen’,
oder mit
lat.
prehendere
‘fassen, ergreifen’,
griech.
chandánein
(
χανδάνειν)
‘fassen, in sich begreifen, enthalten’
und Anschluß an eine nasalierte Wurzelform
ie.
*ghend-
‘(an)fassen, ergreifen’.
Oder ist hier angesichts der unzureichenden
außergerm. Beziehungen
bei guter
germ. Bezeugung
die Wirkung eines nicht-ie. Substrats anzunehmen
(
de Vries
Nl.
38)?
Vom Verb abgeleitet
Beginn
m.
ahd.
bigin
(um 800),
jedoch nur vereinzelt,
so daß
mhd.
begin,
nhd.
Beginn,
mnl.
begin
vielleicht als Neubildungen zum Verb anzusehen sind
(vgl.
Ahd. Wb. 1, 1017).