Belegschaft, die
GrammatikSubstantiv (Femininum) · Genitiv Singular: Belegschaft · Nominativ Plural: Belegschaften
Aussprache
Worttrennung Be-leg-schaft
Wortbildung
mit ›Belegschaft‹ als Erstglied:
Belegschaftsaktie
· Belegschaftsgröße · Belegschaftshandel · Belegschaftsmitglied · Belegschaftsraum · Belegschaftssprecher · Belegschaftsstärke · Belegschaftsversammlung · Belegschaftsversicherung · Belegschaftsvertreter · Belegschaftsvertretung
· mit ›Belegschaft‹ als Letztglied: Gesamtbelegschaft · Stammbelegschaft
· mit ›Belegschaft‹ als Letztglied: Gesamtbelegschaft · Stammbelegschaft
eWDG
Bedeutung
Gesamtheit der Beschäftigten eines Betriebes, alle Beschäftigten eines Betriebes
Beispiel:
die Belegschaft hatte sich zu einer Abstimmung, Feierstunde versammelt
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Etymologie
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
belegen · Belegschaft · Belegung · Beleg · Belag
belegen Vb. ‘durch Darauflegen bedecken’, auch ‘auferlegen, besetzen, beweisen’. Ahd. bileggen ‘bedecken, umgeben’ (8. Jh.), mhd. belegen ‘besetzen, einhüllen, einschließen, belagern’, asächs. bileggian, mnd. mnl. nl. beleggen, afries. bilegga, aengl. belecgan ist eine Präfixbildung zu ahd. leggen, mhd. legen ‘legen, setzen’, dem Kausativum zum starken Verb ahd. liggen, mhd. ligen ‘liegen, sich befinden’ (s. legen und liegen). Daspräfigierte Verb, das ursprünglich das schmückende oder schützende Bedecken und Umkleiden eines Gegenstands bezeichnet, entwickelt im Dt. vielfältige Verwendungsweisen, z. B. ‘besetzen, belagern’ und ‘durch Zeugnis beweisen’ (beide schon mhd. und mnd.), ‘begatten’ (mnd. und frühnhd., heute noch von Tieren) sowie in der älteren Rechtssprache ‘auferlegen, entschädigen’ und ‘gewinnbringend anlegen’ (alle zuerst mnd. bezeugt). An ‘besetzen’ schließt sich im Bergbau der Sondergebrauch ‘ein Bergwerk mit Arbeitskräften versehen’ (16. Jh.) an, wozu als junge Ableitung Belegschaft f. ‘Gesamtheit der Arbeiter eines Bergwerks’ (1. Hälfte 19. Jh.), heute überhaupt ‘alle Beschäftigten eines Betriebes’, gebildet ist. – Belegung f. ‘der Vorgang und das Ergebnis des Belegens’, mnd. belegginge, frühnhd. belegunge stellt sich als Verbalsubstantiv zu den verschiedenen Bedeutungen von belegen; in älterer Zeit ist es vor allem ‘Belagerung’, dann ‘Bedeckung, Besetzung, Geldanlage, Entschädigung’ u. ä., jetzt meist ‘Zustand des Besetztseins, Auslastung’. Beleg m. ‘Beweisstück, dokumentarischer Nachweis’, Rückbildung aus belegen ‘durch Zeugnis beweisen’ (und nicht aus dem älteren Neutr. mnd. belech, belach ‘Belagerung’, frühnhd. belege ‘Belagerung’ und ‘Besatz am Rocksaum’ hervorgegangen), kommt seit Ende des 17. Jhs. namentlich im Rechtswesen (hier auch ‘dauerhafte Grenzmarkierung’) und im Geschäftsverkehr, vom 18. Jh. an auch allgemeiner vor. Der Plural wird im 18./19. Jh. häufig Beläge geschrieben, woraus sich fälschlich eine Nebenform Belag als Singular ergibt. Dagegen wird Belag m. ‘das Daraufliegende, Bedeckende’, zum heute nicht mehr gebräuchlichen starken Verb beliegen ‘liegen bleiben’ (ahd. biliggen, mhd. beligen) gehörend, in der 2. Hälfte des 19. Jhs. üblich.
Bedeutungsverwandte Ausdrücke
Unterbegriffe |
|
Assoziationen |
|
Typische Verbindungen zu ›Belegschaft‹ (berechnet)
Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›Belegschaft‹.
Abbau
Betriebsleitung
Betriebsrat
Drittel
Fünfteln
Management
Unternehmensleitung
Viertel
alternd
aufstocken
ausständig
bochumer
geschrumpft
informieren
kampfbereit
kickend
reduzieren
reduziert
schrumpfen
streikend
verkleinern
verringert
versammelt
verunsichert
zählend
Verwendungsbeispiele für ›Belegschaft‹
maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora
Die Belegschaft des russischen Lagers schrumpfte täglich um 80 bis 100 Mann zusammen.
[o. A.: Fünfundvierzigster Tag. Dienstag, 29. Januar 1946. In: Der Nürnberger Prozeß, Berlin: Directmedia Publ. 1999 [1946], S. 21317]
Den Kaffee lieferte die Belegschaft selber, gekocht wird er dort.
[Klemperer, Victor: [Tagebuch] 1943. In: ders., Ich will Zeugnis ablegen bis zum letzten, Berlin: Aufbau-Taschenbuch-Verl. 1999 [1943], S. 51]
Für die Belegschaft verkörpert er vielmehr den neuen Kurs des Unternehmens.
[Die Zeit, 28.03.1997, Nr. 14]
Immer größere Teile der Belegschaft gingen »ziemlich locker« mit der rechtsextremistischen Option um.
[konkret, 1989]
Unternehmen, die leistungsfähiger sind, sichern sich ihre Belegschaft durch außertarifliche Zahlungen.
[o. A. [Bar]: Lohndrift. In: Aktuelles Lexikon 1974-2000, München: DIZ 2000 [1977]]
alphabetisch vorangehend | alphabetisch nachfolgend |
---|---|
Belegmaterial Belegmuster Belegnachweis Belegnagel Belegpoller |
Belegschaftsaktie Belegschaftsgröße Belegschaftshandel Belegschaftsmitglied Belegschaftsraum |
selten | häufig | |||||
Bitte beachten Sie, dass diese Karten nicht redaktionell, sondern automatisch erstellt sind. Klicken Sie auf die Karte, um in der vergrößerten Ansicht mehr Details zu sehen.
Weitere Wörterbücher
- Deutsches Wörterbuch (¹DWB)
- Deutsches Wörterbuch, Neubearbeitung (²DWB)
- Wörterbuch der deutschen Gegenwartssprache (WDG)
Belege in Korpora
Referenzkorpora
Metakorpora
Zeitungskorpora
Webkorpora
Spezialkorpora
- DTA-Erweiterungen (1465–1969)
- Archiv der Gegenwart (1931–2000)
- Polytechnisches Journal
- Filmuntertitel
- Gesprochene Sprache
- DDR
- Politische Reden (1982–2020)
- Bundestagskorpus (1949–2017)
- Soldatenbriefe (1745–1872)
- Korpus Patiententexte (1834–1957)
- A. v. Humboldts Publizistik (dt., 1790–1859)
- Nachrichten aus der Brüdergemeine (1819–1894)
- Der Neue Pitaval (1842–1890)
- Briefe von Jean Paul (1780–1825)
- Deutsche Kunst und Dekoration (1897–1932)
- Neuer Deutscher Novellenschatz (1884–1887)
- stimm-los – Wiedergefundene Perlen der Literatur
- Wikibooks-Korpus
- Wikipedia-Korpus
- Wikivoyage-Korpus
- Gesetze und Verordnungen (1897–2023)