abwertend mangelnde oder fehlende Orientierung an Regeln, Normen oder Grundsätzen; mangelnde Nachvollziehbarkeit (einer Entscheidung, eines Urteils o. Ä.)
Kollokationen:
mit Adjektivattribut: postmoderne, inhaltliche Beliebigkeit
in Präpositionalgruppe/-objekt: in die Beliebigkeit abgleiten; den Eindruck von Beliebigkeit [machen, vermitteln]
als Aktivsubjekt: Beliebigkeit herrscht, regiert
Beispiele:
[…] Maurers Finanzdepartement sieht eher die Gefahr der politischen Beliebigkeit solcher nachträglicher Anpassungen […]. [Neue Zürcher Zeitung, 11.11.2016]
Bei der Beliebigkeit der Jurorenurteile schien der Gewinner 2016 ein Glücks‑, vor allem aber ein Zufallstreffer. [Der Standard, 29.05.2016]
Zugleich hat Dengs Entideologisierung eine politische Beliebigkeit mit sich gebracht, die die gesamte chinesische Gesellschaft in eine tiefe Wertekrise getrieben hat. [Die Zeit, 28.03.2014, Nr. 13]
Sie [die Professoren] warnen vor einer Beliebigkeit der Studieninhalte […]. [Die Zeit, 23.05.2013, Nr. 22]
Die Symptome lassen sich bereits erkennen: der Absturz der SPD, die programmatische Leere auf allen Seiten, die Beliebigkeit der Diskurse und die Durchschnittlichkeit des politischen Personals. [Der Spiegel, 27.07.2009, Nr. 31]