veraltet Wohltat, Begünstigung
Benefizium, das
Alternative Schreibung Beneficium
Grammatik Substantiv (Neutrum)
Worttrennung Be-ne-fi-zi-um ● Be-ne-fi-ci-um
Rechtschreibregel § 32 (2)
Duden, GWDS, 1999
Bedeutungen
1.
2.
mittelalterliches Lehen
3.
katholisches Kirchenrecht Pfründe
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Etymologie
Malefiz · Malefizkerl · Benefizium · Beneficium · Benefiz · Benefizvorstellung
Malefiz
n.
‘Verbrechen’,
älter auch
‘Zauberei’,
mhd.
malefiz
‘Kapitalverbrechen, das Recht zur Aburteilung’,
entlehnt (13. Jh.) aus
lat.
maleficium
‘Übeltat, Schaden, Frevel, Zauber’,
zu
lat.
maleficus
‘übel handelnd’,
malefacere
‘Böses zufügen’,
aus
lat.
male
Adv.
‘schlecht, böse’
und
facere
‘machen, tun’.
Malefizkerl
m.
‘Übeltäter’,
dann abgeschwächt
‘toller Kerl’.
Dazu das Gegenwort
Benefizium,
(in lat. Form)
Beneficium
n.
‘Lehen, Vergünstigung, Wohltat’
(14. Jh.).
Diesem folgend
Benefiz
n.
auch
‘Vorteil, Gewinn’
(17. Jh.)
sowie
(wohl unter Einfluß von
engl.
benefit)
Benefizvorstellung
f.
‘Aufführung zugunsten eines Künstlers oder eines wohltätigen Zweckes, Wohltätigkeitsveranstaltung’
(18. Jh.),
entlehnt aus
lat.
beneficium
‘Wohltat, Gunst’,
zu
lat.
beneficus
‘wohltätig, gefällig’,
bene facere
‘wohl tun’,
aus
lat.
bene
Adv.
‘gut’
und
facere
(s. oben).
Typische Verbindungen zu ›Benefizium‹ (berechnet)
Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›Benefizium‹.
Verwendungsbeispiele für ›Benefizium‹, ›Beneficium‹
maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora
Da der Orden sich aus den bei Cluny beobachteten feudalen Bindungen lösen wollte, lehnte er Benefizien ab, führte dagegen körperliche Arbeit wieder ein.
[o. A.: Die mittelalterliche Kirche. In: Jedin, Hubert (Hg.) Handbuch der Kirchengeschichte, Berlin: Directmedia Publ. 2000 [1966], S. 8243]
Von den niederen Benefizien kann der Papst noch einen kleinen Teil besetzen.
[o. A.: Die mittelalterliche Kirche. In: Jedin, Hubert (Hg.) Handbuch der Kirchengeschichte, Berlin: Directmedia Publ. 2000 [1966], S. 21296]
Außerdem gab es noch die einfachen Benefizien und die frommen Stiftungen.
[o. A.: Die Kirche im Zeitalter des Absolutismus und der Aufklärung. In: Jedin, Hubert (Hg.) Handbuch der Kirchengeschichte, Berlin: Directmedia Publ. 2000 [1970], S. 2842]
Das sei durch den allmählichen Übergang der Kirchenlehen in Benefizien befördert worden.
[Jahresberichte für deutsche Geschichte, 1929, S. 347]
Aus der Landwehr bin ich in die gänzliche Inaktivität übergetreten, und zwar mit Pension und anderen Benefizien.
[Friedländer, Hugo: Prozeß Leckert-Lützow. In: ders., Interessante Kriminal-Prozesse, Berlin: Directmedia Publ. 2001 [1911], S. 9275]
Zitationshilfe
„Benefizium“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/Benefizium>.
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