Bengel
m.
‘junger Bursche, frecher kleiner Junge’.
Mhd.
bengel
bedeutet
‘Stock zum Schlagen, Prügel’
wie
mnl.
benghel,
nd.
Bengel
(auch
‘Klöppel’),
anord.
(als Beiname)
bǫngull.
Das Substantiv ist als Gerätebezeichnung abgeleitet
von einem im
dt. Sprachbereich
nur in der
schweiz. Mundart
(
banggen
‘stoßen’)
nachzuweisenden
germ. Verbalstamm
*bang-
mit der Bedeutung
‘schlagen’
(nicht zu
ie.
*bheg-,
*bheng-
‘schlagen, brechen’,
sondern wohl schallnachahmend,
vgl.
Pokorny
1, 115),
der auch durch
anord.
banga
(woraus
engl.
to bang)
bezeugt ist
(verwandt ist außerdem mit Ablaut
mhd.
bunge
f.
‘Trommel’).
In dem ursprünglichen Sinne
‘Stock’
kommt
Bengel
im
Nhd. noch bis ins 19. Jh. vor.
Ähnlich wie
Flegel
(s. d.)
wird es daneben vom
Mnd. und
Frühnhd.
des 16. Jhs.
auf Personen übertragen,
zunächst als derbes Scheltwort
(‘roher, rüpelhafter Mensch’),
seit jüngerer Zeit auch
(und heute überwiegend)
gutmütig scherzend;
in solcher Verwendung
wird für den Plural die
nd. Form
Bengels
herrschend.