(persönliches oder gesellschaftliches) Verständnis von einem bestimmten Beruf und den damit verbundenen Aufgaben und zugehörigen Tätigkeiten, Pflichten und Verantwortungen
siehe auch Berufsethos
Kollokationen:
mit Adjektivattribut: eine mangelnde, mangelhafte Berufsauffassung; eine professionelle, vorbildliche Berufsauffassung
Beispiele:
Seine Berufsauffassung beschreibt er wie
folgt: »Ich bin nicht der Chef, sondern nur der Pfarrer. Ich tue das, wofür
ich geweiht wurde: Spendung der Sakramente, das Wort Gottes verkünden und
die Kranken besuchen.« [Fränkischer Tag, 17.10.2014]
Bei der Fusion von Deutschlandfunk, Rias und dem aus dem DDR‑Rundfunk
hervorgegangenen Deutschlandsender Kultur brodelten […] die Emotionen, Leidenschaften und
Konflikte[…]. In den Redaktionen stießen ost‑ und westdeutsche
Biografien und Berufsauffassungen
zusammen. [Die Welt, 31.03.2009]
Der ehrgeizige Torwart, der schon häufiger die mangelnde
Berufsauffassung der Kollegen geißelte, war auch
nach dem Spiel wütend. [Der Tagesspiegel, 19.05.2003]
Im Bremer Routinier Mirko Votava sieht er die ideale
Berufsauffassung
[eines Fußballspielers] verkörpert, »der kämpft
in jedem Training, als stehe er im Pokalfinale«, und solche Kerle will
Rehhagel auch bei Bayern großmachen. [Der Spiegel, 20.02.1995, Nr. 8]
Ein ehrgeiziger Koch muß seine freie Zeit dazu benutzen, bei Kollegen
zu erkunden, was und wie andere kochen. Ich meine sogar, daß es eine
leichtfertige Berufsauffassung ist, wenn so einer
seine Ferien am Strand oder im Gebirge verbringt, anstatt von einem guten
Restaurant zum anderen zu fahren. [Die Zeit, 10.06.1983, Nr. 24]
Dieser größte griechische Arzt
[Hippokrates] des 5. Jahrhunderts v. u. Z.
ist im ärztlichen Denken und in der Berufsauffassung
zweieinhalb Jahrtausende verankert geblieben. [Berliner Zeitung, 19.11.1960]