Personal, besonders eines Schiffes oder Flugzeuges, Bemannung
Besatzung, die
Grammatik Substantiv (Femininum) · Genitiv Singular: Besatzung · Nominativ Plural: Besatzungen
Aussprache
Worttrennung Be-sat-zung
Wortbildung
mit ›Besatzung‹ als Erstglied:
Besatzungsarmee
· Besatzungsbehörde · Besatzungsgebiet · Besatzungskind · Besatzungskosten · Besatzungsmacht · Besatzungsmitglied · Besatzungspolitik · Besatzungsrecht · Besatzungsregime · Besatzungssoldat · Besatzungsstatut · Besatzungstruppe · Besatzungsverwaltung · Besatzungszeit · Besatzungszone
· mit ›Besatzung‹ als Letztglied: Bootsbesatzung · Bordbesatzung · Flugzeugbesatzung · Panzerbesatzung · Schiffsbesatzung · Stammbesatzung · Zugbesatzung
· mit ›Besatzung‹ als Letztglied: Bootsbesatzung · Bordbesatzung · Flugzeugbesatzung · Panzerbesatzung · Schiffsbesatzung · Stammbesatzung · Zugbesatzung
Bedeutungsübersicht
eWDG
Bedeutungen
1.
2.
3.
Truppen, die ein Gebiet besetzt halten
Grammatik: meist im Singular
Beispiel:
die Besatzung des Landes wurde verstärkt
4.
das Besetztsein
Grammatik: nur im Singular
entsprechend der Bedeutung von besetzen (5)
Beispiel:
die Besatzung des Landes dauerte drei Jahre
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Etymologie
setzen · gesetzt · Setzer · Setzling · absetzen · Absatz · Absetzung · aufsetzen · Aufsatz · aussetzen · beisetzen · Beisetzung · besetzen · Besatz · Besatzung · durchsetzen1 · durchsetzen2 · einsetzen · Einsatz · ersetzen · Ersatz · nachsetzen · übersetzen1 · übersetzen2 · Übersetzung · umsetzen1 · umsetzen2 · Umsatz · untersetzen · Untersatz · untersetzt · versetzen · vorsetzen · Vorgesetzter · Vorsatz · zusetzen · Zusatz
setzen
Vb.
‘sitzen machen’,
reflexiv
‘sich auf einem Platz niederlassen’,
auch
‘an einer bestimmten Stelle abstellen, einpflanzen, festlegen, bestimmen’,
ahd.
sezzen
‘ab-, aufstellen, festlegen’
(8. Jh.),
mhd.
setzen,
auch
‘stellen, legen, erzählen, bestellen, bestimmen’,
reflexiv
‘sich niederlassen’,
asächs.
settian,
mnd.
mnl.
setten,
nl.
zetten,
afries.
setta,
aengl.
settan,
engl.
to set,
anord.
setja,
schwed.
sätta,
got.
satjan
(germ.
*satjan)
sind Kausativa zu dem unter
sitzen
(s. d.)
behandelten Verb
und verwandt mit den zur gleichen Wurzel gehörenden Kausativen
air.
adsuidi
‘schiebt auf, verzögert, hält auf’
und mit Dehnstufe
aind.
sādáyati
‘läßt niedersitzen’,
aslaw.
saditi,
russ.
sadít’
(садить)
‘setzen, pflanzen, anbauen’
sowie umgebildetem
lit.
sodìnti
‘setzen, pflanzen’.
gesetzt
Part.adj.
‘ernst, ruhig, besonnen, ausgeglichen, gesittet’,
hervorgegangen
(18. Jh.)
aus dem Part. Prät. von durch Präfix verstärktem
mhd.
gesetzen
‘sich setzen machen, einrichten, beruhigen, stillen’.
Setzer
m.
‘Schriftsetzer’
(16. Jh.),
ahd.
sezzāri
‘Stifter, Ordner, Verfasser’
(10. Jh.),
mhd.
setzer
‘wer etw. setzt, Aufsteller, Taxator’.
Setzling
m.
‘zum Verpflanzen bestimmte junge Pflanze, junger, in einen Teich einzusetzender Fisch’,
mhd.
setzelinc.
absetzen
Vb.
‘des Amtes entheben, außer Funktion setzen, abtrennen, herunternehmen, abziehen, mindern, verkaufen, (sich) abheben’,
mhd.
abesetzen
‘des Amtes entheben, Bestehendes abschaffen, Personen abwerben, entwöhnen, herunternehmen, abziehen’;
es setzt etw. ab
‘es gibt etw., es springt etw. dabei heraus’
(17. Jh.);
Absatz
m.
‘Unterbrechung, Abschnitt, Abstufung’
(15. Jh.),
‘Verkauf, Vertrieb’
(16. Jh.,
geläufig seit 2. Hälfte 18. Jh.),
‘Ablagerung’
(18. Jh.),
spätmhd.
abesaz
‘Minderung, Einschränkung, Amtsenthebung’;
Absetzung
f.
‘Entlassung, Herabsetzung’
(15. Jh.),
mnd.
afsettinge
(14. Jh.).
aufsetzen
Vb.
‘auf den Kopf setzen, schriftlich formulieren’,
ahd.
ūfsezzen
‘auf etw. setzen, aufhängen’
(9. Jh.),
mhd.
ūfsetzen
‘aufladen, aufs Haupt setzen, zuerkennen, auferlegen, anordnen, einsetzen, feindselig behandeln, sich aufmachen’;
Aufsatz
m.
‘Aufbau, aufgesetzter Teil, kurze Abhandlung, Artikel’,
mhd.
ūfsaz
‘(Auferlegung von) Steuern, Festsetzung, Bestimmung, Vorsatz, Plan, Feindschaft’.
aussetzen
Vb.
‘festsetzen, zur Verfügung stellen, ins Freie setzen, unterbrechen, aufhören, beanstanden’,
mhd.
ūʒsetzen
‘absondern, entfernen, ausräumen, ausstatten, verpfänden, festsetzen, bestimmen’.
beisetzen
Vb.
‘neben anderes hinzusetzen, hinzufügen’
(15. Jh.),
‘begraben, bestatten’
(17. Jh.);
Beisetzung
f.
‘Bestattung, Hinzufügung’
(17. Jh.).
besetzen
Vb.
‘einen Platz belegen, eine Stelle vergeben, einnehmen, erobern, mit Truppen belegen’,
ahd.
bisezzen
‘einnehmen, bewachen’
(8. Jh.),
mhd.
besetzen
‘umstellen, umlagern, festsetzen, bestimmen, anklagen, in Beschlag nehmen’;
Besatz
m.
‘Besatzung’
(17. Jh.),
‘aufgenähte Bänder, Rüschen, Aufgesetztes’
(18. Jh.),
jägersprachlich
‘Wildbestand’
(18. Jh.);
Besatzung
f.
‘besetzte Stellung, Festung’
(15. Jh.),
‘Truppen, die fremdes Staatsgebiet besetzt halten, Truppe einer Verteidigungsanlage, Schiffsmannschaft’
(16. Jh.).
durchsetzen1
Vb.
‘mit etw. versehen, ausstatten, etw. miteinander vermischen, einer Masse beimengen’,
mhd.
durchsetzen
‘vollständig mit etw. besetzen, belegen, auslegen, zieren’;
durchsetzen2
Vb.
‘sich hindurchbewegen’
(16. Jh.),
‘ein Vorhaben (gegen Widerstand) ausführen’
(17. Jh.).
einsetzen
Vb.
‘in etw. hineinsetzen, ernennen, wirksam werden lassen, beginnen’,
ahd.
insezzen
‘ins Grab legen, jmdn. mit etw. beladen’
(9. Jh.),
mhd.
īnsetzen
‘ein-, hineinsetzen, -legen, verpfänden’;
Einsatz
m.
‘das Einsetzen, das Eingesetzte, Beginn, Anstrengung, Bemühung, auswechselbarer Teil’,
mhd.
īn-,
insaz
‘das Hineinsetzen, Hineingesetzte, Einsetzung’.
ersetzen
Vb.
‘auswechseln, als Ersatz dienen, vertreten, erneuern’,
ahd.
irsezzen
‘wiederherstellen’,
auch
(z. B. von Grütze)
‘ansetzen’
(8. Jh.),
mhd.
ersetzen
‘eine entstandene Lücke ausfüllen, ansetzen, anflicken, mit Gewürz versetzen, bereiten’;
Ersatz
m.
‘was als Erneuerung, Vertretung oder Wiederherstellung dient’
(18. Jh.),
älter
‘Strafe’
(15. Jh.).
nachsetzen
Vb.
‘hinterherjagen, verfolgen’
(16. Jh.),
‘später dazugeben, unterordnen, beifügen’
(15. Jh.).
übersetzen1
Vb.
‘von einem Flußufer zum anderen fahren, bringen’,
ahd.
ubarsezzen
‘von einem Ort an einen anderen bringen’
(um 800),
mhd.
übersetzen
‘hinüberversetzen’;
übersetzen2
Vb.
‘aus einer Sprache in eine andere übertragen, dolmetschen’
(17. Jh.,
vgl. bereits
mnd.
ōversetten,
15. Jh.),
nach
lat.
trādūcere
oder
trānsferre;
vgl.
mhd.
übersetzen
‘übermäßig besetzen, besteuern, schriftlich verfassen’;
Übersetzung
f.
‘Übertragung in eine andere Sprache’
(16. Jh.),
in der Technik
‘Getriebeteil’
(um 1900);
vgl.
mhd.
übersetzunge
‘Überordnung, Erhöhung’.
umsetzen1
Vb.
‘umhegen, einfassen, umstellen, umzingeln’,
ahd.
umbisezzen
‘umschließen, umstellen’
(um 1000),
spätmhd.
umbesetzen;
umsetzen2
Vb.
‘an einen anderen Ort bringen’
(14. Jh.),
‘umtauschen, verkaufen’
(17. Jh.,
vgl.
mnd.
ummesetten,
um 1400),
‘in eine andere Form bringen’
(17. Jh.,
vorher bereits mnd.);
Umsatz
m.
‘Tausch, Kauf und Verkauf im Handel’
(Anfang 18. Jh.,
zuvor
mnd.
ummesat).
untersetzen
Vb.
‘daruntersetzen, unterlegen’,
mhd.
undersetzen;
vgl.
ahd.
untarsezzen
‘unterwerfen, unterordnen’
(um 900);
Untersatz
m.
‘Unterlage’,
mhd.
undersaz;
untersetzt
Part.adj.
‘gedrungen, kräftig’
(16. Jh.),
eigentlich wohl
‘mit Muskelfleisch unterlegt, fleischig’.
versetzen
Vb.
‘zusammenfügen, anordnen, an einen anderen Platz setzen, verrücken, zum Pfand geben, verkaufen, antworten, einen Schlag zufügen’
(eins versetzen,
17. Jh.),
ahd.
firsezzen
‘abwenden, aussetzen, verpflichten’
(9. Jh.),
mhd.
versetzen
‘hinsetzen, legen, als Bürgen stellen, verpfänden, beiseite setzen, verlieren, abwehren, parieren, versperren, aufstauen’.
vorsetzen
Vb.
‘weiter nach vorn setzen (in der Ordnung oder Reihenfolge), vor jmdn. hinsetzen, anbieten’,
ahd.
furisezzen
(8. Jh.),
mhd.
vürsetzen;
Vorgesetzter
m.
‘Chef, Leiter’
(16. Jh.);
vgl.
ahd.
foragisaztēr
(9. Jh.),
Übersetzung von
lat.
praepositus
‘Aufseher, Vorsteher’;
Vorsatz
m.
‘Vorhaben, Plan, Absicht’,
mhd.
vürsaz.
zusetzen
Vb.
‘hinzufügen, draufzahlen und damit verlieren, Reserven angreifen, jmdn. bedrängen’,
ahd.
zuosezzen
‘hinzufügen’
(8. Jh.),
mhd.
zuosetzen
‘hinzustellen, feindlich eindringen, verfolgen’;
Zusatz
m.
‘Hinzugefügtes, das Hinzufügen’,
mhd.
zuosaz,
auch
‘Hilfstruppen, Besatzung, Beisitzer’.
Thesaurus
Synonymgruppe
Besatzung ·
Crew ·
Mannschaft
Oberbegriffe |
Assoziationen |
|
Militär
Synonymgruppe
Besatzung ·
Besatzungsarmee ·
Besatzungsstreitkräfte ·
Besatzungstruppe(n) ·
Okkupationstruppe(n) ●
Besatzer
abwertend
·
Quardi
veraltet
Oberbegriffe |
Assoziationen |
|
Typische Verbindungen zu ›Besatzung‹ (berechnet)
Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›Besatzung‹.
Fischerboot
Fischkutter
Frachter
Fregatte
Fähre
Iss
Kriegsschiff
Notarztwagen
Palästinensergebiet
Polizeihubschrauber
Raumfähre
Raumschiff
Raumstation
Rettungshubschrauber
Rettungswagen
Streifenwagen
U-boot
Us-raumfähre
Westjordanlandes
dreiköpfig
gefangennehmen
israelisch
napoleonisch
retten
sechsköpfig
siebenköpfig
sowjetisch
vierköpfig
zweiköpfig
Verwendungsbeispiele für ›Besatzung‹
maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora
Wie stand es mit dem Personal für die fliegenden Besatzungen?
[o. A.: Achtundsiebzigster Tag. Montag, 11. März 1946. In: Der Nürnberger Prozeß, Berlin: Directmedia Publ. 1999 [1946], S. 1254]
Die Besatzung habe am ersten Tage alles aus den Läden geholt, aber sonst sei sie durchaus anständig.
[Klemperer, Victor: [Tagebuch] 1945. In: ders., Ich will Zeugnis ablegen bis zum letzten, Berlin: Aufbau-Taschenbuch-Verl. 1999 [1945], S. 124]
In Posen geht durch die hohen Ausfälle die Stärke der Besatzung von 12000 auf 3000 Mann zurück.
[o. A.: 1945. In: Overresch, Manfred u. Saal, Friedrich Wilhelm (Hgg.) Deutsche Geschichte von Tag zu Tag 1918-1949, Berlin: Directmedia Publ. 2000 [1986], S. 17203]
Er betonte, man verfüge über alle technischen Mittel, die Besatzung zu bergen.
[Archiv der Gegenwart, 2001 [2000]]
Gegen vier Uhr am Morgen war die Besatzung von Flug 15 startbereit.
[Die Zeit, 25.11.1999, Nr. 48]
Zitationshilfe
„Besatzung“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/Besatzung>.
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