Der deutsche Wortschatz von 1600 bis heute.

Beschleunigung, die

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GrammatikSubstantiv (Femininum) · Genitiv Singular: Beschleunigung · Nominativ Plural: Beschleunigungen
Aussprache 
Worttrennung Be-schleu-ni-gung
Wortzerlegung beschleunigen -ung
Wortbildung  mit ›Beschleunigung‹ als Erstglied: Beschleunigungsanlage · Beschleunigungskraft · Beschleunigungsmesser · Beschleunigungssensor · Beschleunigungsspur · Beschleunigungsstreifen · Beschleunigungsvermögen · Beschleunigungswert
 ·  mit ›Beschleunigung‹ als Letztglied: Entwicklungsbeschleunigung · Erdbeschleunigung · Fahrtbeschleunigung · Fallbeschleunigung · Pulsbeschleunigung
eWDG

Bedeutungen

1.
das Schnellerwerden
Beispiele:
die Beschleunigung des Pulses
[dieser stetige Fortgang] der sich keine Beschleunigung … erlaubt [ Auerbach10,119]
2.
Physik Änderung der Geschwindigkeit nach Größe oder Richtung
Beispiele:
der Pilot eines Düsenflugzeugs muss hohe Beschleunigungen aushalten können
die Beschleunigung beim freien Fall
3.
das Beschleunigen
Grammatik: meist im Singular
entsprechend der Bedeutung von beschleunigen
entsprechend der Bedeutung von beschleunigen (1)
Beispiel:
die Beschleunigung des Bautempos
entsprechend der Bedeutung von beschleunigen (2)
Beispiele:
Physikdie gegenseitige Beschleunigung von Himmelskörpern als Folge ihrer Massenanziehung
Physikdie Beschleunigung von Elementarteilchen
entsprechend der Bedeutung von beschleunigen (3)
Beispiel:
die Beschleunigung seiner Rückkehr
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)

Etymologie

Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
schleunig · beschleunigen · Beschleunigung
schleunig Adj. ‘schnell, sofort’, oft im Superlativ schleunigst Adv. Spätmhd. sliunec, sliunic ‘schnell’, mnd. slǖnich, slǖmich sind Weiterbildungen eines älteren ahd. sliumo Adv. ‘schnell, rasch, sogleich’ (9. Jh.), mhd. sliume, sliune Adv. ‘eilig’, asächs. sliumo. Der Anlaut sl- ist durch Dissimilation hervorgegangen aus älterem sn- in ahd. sniumo Adv. (8. Jh.), asächs. sniumi Adj. ‘schnell’, sniumo Adv., aengl. snēome Adv., anord. snemma, snimma Adv. ‘zeitig, früh, bald’; vgl. auch got. sniumundō Adv. ‘eilig’. Es handelt sich um eine Bildung mit dem Suffix ie. -mo- zu einem Stamm, wie er in dem starken Verb aengl. snēowan, got. sniwan ‘eilen’ und in abgewandelter Form in anord. snūa ‘winden, wenden, drehen’, snūðigr ‘schnell’, snūðr ‘Schlinge, Eile, Wendung, Vorteil’ vorliegt. Als verwandt können herangezogen werden aind. snā́va ‘Sehne’, griech. neurá (νευρά) ‘(Bogen)sehne’, né͞uron (νεῦρον) ‘(Bogen)sehne, Schnur, Saite, Nerv’, lat. nervus ‘Sehne, Muskel, Saite, Nerv’, lett. snaujis ‘Schlinge’, aruss. snovati, russ. snovát’ (сновать) ‘anzetteln, den Aufzug anlegen, spannen, scheren (Weberei), hin- und herlaufen’. Danach läßt sich eine Wurzel ie. *(s)nē̌u-, *(s)nū- bzw. *(s)nē(i)- ‘etw. drehen’, besonders ‘Fäden zusammendrehen, knüpfen, sich drehen, schnelle Bewegung’ ansetzen (vgl. dazu auch Seebold 446 f.), die wohl verwandt ist mit der Wurzel ie. *(s)nē- ‘Fäden zusammendrehen, mit dem Faden hantieren’ (s. nähen und Schnur1). Die Bedeutung kann sich aus ‘sich schnell drehend, schnelle Bewegung machend’ erklären. – beschleunigen Vb. ‘die Geschwindigkeit erhöhen, schneller werden lassen’ (17. Jh.), vgl. ahd. sliunī̌gen ‘beschleunigen’ (Hs. 11./12. Jh.); Beschleunigung f. (17. Jh.).

Bedeutungsverwandte Ausdrücke

Physik
Antritt · Beschleunigung · Geschwindigkeitszunahme · Temposteigerung  ●  Akzeleration fachspr.
Unterbegriffe
  • Radialbeschleunigung · Zentripetalbeschleunigung
Assoziationen
Antonyme

Beschleunigung · Unterstützung · Verstärkung  ●  Begünstigung fachspr.

Typische Verbindungen zu ›Beschleunigung‹ (berechnet)

Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›Beschleunigung‹.

Verwendungsbeispiele für ›Beschleunigung‹

maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora

Man gewinnt, wenn man etwas länger als meistens üblich in den betreffenden Gang Gas gibt, eine bessere Beschleunigung. [o. A.: Eva und das Auto, Hamburg: BP Benzin und Petroleum Aktiengesellschaft Verl. 1966, S. 8]
Das letzte Stadium dieser Beschleunigung ist die Vernichtung der Zeit. [Müller, Heiner: Da trinke ich lieber Benzin zum Frühstück. In: “Zur Lage der Nation“, Berlin: Rotbuch-Verl. 1990 [1989], S. 42]
Aber niemand zwingt ihn, den Ruck auf eine »wirkliche« Beschleunigung des Wagens zurückzuführen. [Einstein, Albert: Über die spezielle und die allgemeine Relativitätstheorie (Gemeinverständlich), Braunschweig: Vieweg 1917 [1917], S. 41]
Vorrangiges Ziel muß dabei vor allem eine Beschleunigung der Verfahren sein. [C’t, 1998, Nr. 18]
Auf Tischen mit glatter Oberfläche taumelt er bei jeder kleinsten Beschleunigung hilflos herum, und schon in leichten Kurven ist kein Halten mehr. [C’t, 1997, Nr. 1]
Zitationshilfe
„Beschleunigung“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/Beschleunigung>.

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Worthäufigkeit

selten häufig

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