Der deutsche Wortschatz von 1600 bis heute.

Besen, der

Grammatik Substantiv (Maskulinum) · Genitiv Singular: Besens · Nominativ Plural: Besen
Aussprache 
Worttrennung Be-sen
Wortbildung  mit ›Besen‹ als Erstglied: Besenbinder · Besenginster · Besenkammer · Besenmacher · Besenreis · Besenreisig · Besenschrank · Besenstiel · Besenwagen · Besenwirtschaft · Beserl · besenrein
 ·  mit ›Besen‹ als Letztglied: Birkenbesen · Bohnerbesen · Borstenbesen · Drahtbesen · Duftbesen · Fächerbesen · Haarbesen · Handbesen · Hexenbesen · Kehrbesen · Küchenbesen · Ofenbesen · Rasenbesen · Reiserbesen · Reisigbesen · Rutenbesen · Rührbesen · Scheuerbesen · Schlagbesen · Schneebesen · Stahlbesen · Stallbesen · Staubbesen · Stielbesen · Stoßbesen · Strauchbesen · Strohbesen · Stubenbesen · Teppichbesen · Tischbesen
Mehrwortausdrücke  einen Besen fressen
eWDG

Bedeutungen

1.
Gerät zum Kehren, das aus Bündeln von Borsten, Haaren oder aus Ruten, Reisig besteht und einen Stiel hat
Beispiele:
ein neuer, weicher, abgenutzter Besen
ein Zimmer mit dem Besen fegen
sie kehrte den Schmutz mit dem Besen, mit Schaufel und Besen zusammen
Reisig zu einem Besen binden
einen Besen binden
in der Walpurgisnacht reiten die Hexen auf Besen
übertragen
Beispiele:
umgangssprachlichmit eisernem Besen auskehren, ausfegen (= energisch Ordnung schaffen)
landschaftlich, saloppjmdn. auf den Besen laden (= jmdn. zum Narren halten)
saloppwenn das wahr ist, fresse ich einen Besen! (= das ist ganz bestimmt nicht wahr!)
sprichwörtlichneue Besen kehren gut (= wer eine Stelle antritt, zeigt sich anfangs besonders eifrig)
saloppich will einen Besen fressen, wenn ich heute abend nicht alles vom Schulzen rauskriege [ FalladaWolf2,57]
2.
salopp, abwertend Bezeichnung für eine kratzbürstige, unwirsche Frau
Beispiel:
sie ist sehr hübsch, aber ein Besen
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)

Etymologie

Besen · Besenbinder
Besen m. Gerät zum Kehren, ahd. bes(a)mo (8. Jh.), mhd. bes(e)me, asächs. besmo, mnd. bessem(e), mnl. besme, besem, nl. bezem, afries. bes(e)ma, aengl. bes(e)ma, engl. besom führen auf westgerm. *besman- ‘Rute, Besen’. Dieses ist wohl hervorgegangen aus *bitsman-, einer Bildung im Sinne von ‘Gebundenes’ mit dem Suffix germ. -sman-, vielleicht zu einer Wurzel ie. *bhidh- ‘binden, flechten’, zu der auch lat. fiscus ‘geflochtener Korb’ gehört. Da jedoch nur westgerm. Formen bezeugt sind, kann Herkunft des Wortes auch aus einer nicht-ie. Sprache eines vorgerm. Substrats angenommen werden. – Besenbinder m. (Anfang 16. Jh.).

Thesaurus

Synonymgruppe
Auskehrer · Kehrbesen · Saalbesen · Straßenbesen  ●  Besen Hauptform
Oberbegriffe
Synonymgruppe
Furie · Zicke · zänkisches Weib  ●  Besen ugs. · Drachen ugs. · Gewitterziege ugs. · Giftnudel ugs. · Hausdrachen ugs. · Hippe ugs. · Kratzbürste ugs. · Krähe ugs. · Meckertante ugs. · Meckerziege ugs. · Megäre geh., bildungssprachlich · Schlange ugs. · Xanthippe geh. · Zimtzicke ugs., ruhrdt. · Zippe ugs. · boshaftes Weibsstück ugs. · feuerspeiender Drache ugs., fig.
Oberbegriffe
Assoziationen
Synonymgruppe
Rädle · Rädlewirtschaft · saisonal geöffnete Wirtschaft  ●  Besen württembergisch, schweiz. · Besenbeiz schweiz. · Besenwirtschaft pfälzisch, rheinisch, rheinhessisch · Buschenschank österr. · Buschenschenke schweiz. · Heckenwirtschaft fränk. · Häcke fränk. · Häckenwirtschaft fränk. · Häckerwirtschaft fränk. · Kranzwirtschaft badisch · Kränzle badisch · Leutgebschank österr. · Maienwirtschaft fränk. · Straußwirtschaft rheinisch, rheinhessisch · Heuriger ugs., österr.
Oberbegriffe
Assoziationen
  • Winkelschänke  ●  Heckenwirtschaft auch abwertend · Hinterhofkneipe auch abwertend · Kaschemme abwertend · Spelunke stark abwertend · Winkelschenke veraltet

Typische Verbindungen zu ›Besen‹ (berechnet)

Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›Besen‹.

Verwendungsbeispiele für ›Besen‹

maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora

Sie lenkte den Besen, so gut es ging, auf die freien Felder hinaus. [Preußler, Otfried: Die kleine Hexe, Stuttgart: Thienemann 1980 [1957], S. 19]
Die Besen kannst Du vielleicht auch schon per Post abschicken. [Brief von Irene G. an Ernst G. vom 15.01.1941, Feldpost-Archive mkb-fp-0270]
Wenn das seine Alte liest, dann glaubt sie es ihm doch nicht, und er bekommt sicherlich mit dem Besen. [Tucholsky, Kurt: Geheimnisse des Harems. In: ders., Kurt Tucholsky, Werke – Briefe – Materialien, Berlin: Directmedia Publ. 2000 [1929], S. 6937]
Ein anderes Mal gab ich ihm einen kleinen Besen in die Hand, und er ruhte nicht, bis er das letzte Blatt vom Rasen gefegt hatte. [Die Zeit, 11.08.1989, Nr. 33]
Der Besen versuchte auf alle erdenkliche Arten, sie los zu werden. [Preußler, Otfried: Die kleine Hexe, Stuttgart: Thienemann 1980 [1957], S. 20]
Zitationshilfe
„Besen“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/Besen>.

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Worthäufigkeit

selten häufig

Wortverlaufskurve

Wortverlaufskurve 1600−1999
Wortverlaufskurve ab 1946

Geografische Verteilung

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