Bestie
f.
‘wildes Tier, grausamer Mensch’,
mhd.
bestie,
entlehnt aus
lat.
bēstia
‘Tier, insbesondere wildes Tier’.
Biest
n.
‘bösartiges Tier, hinterhältiger Mensch’
(16. Jh.),
entstanden im
Nd. aus
mnd.
bēst
‘Tier’
(
nd.
Beest),
dessen gedehntes
ē
sich in einigen
nd. Mundarten zu langem
ī
entwickelt
(vgl.
Öhmann
in: ZfdWf.
18 (1962) 96 ff.);
die
mnd. Form geht über
mnl.
beest(e)
auf
afrz.
beste
‘Tier’
(
frz.
bête)
zurück,
das vielleicht auf einem
vlat.
*besta,
mit größerer Wahrscheinlichkeit aber unmittelbar auf
lat.
bēstia
(s. oben)
beruht.
bestialisch
Adj.
‘grausam’
(16. Jh.),
vgl.
spätlat.
bēstiālis
‘tierisch, wild’,
afrz.
frz.
bestial
‘tierisch, roh’
(
afrz. auch
‘dumm’).
Bestialität
f.
‘Grausamkeit, Unmenschlichkeit’
(Anfang 17. Jh.),
vgl.
mlat.
bestialitas,
mfrz.
frz.
bestialité
‘tierisches Verhalten, Wildheit, Roheit’,
afrz.
bestiauté
‘Roheit, Dummheit’.