umgangssprachlich, meist spöttisch, meist abwertend (im Übermaß) nach außen gerichteter, kontaktfreudiger, geselliger, unterhaltsamer oder Unterhaltung suchender Mensch
Beispiele:
Die berufsjugendliche Anastasia gab im Gespräch [bei einer Fernsehsendung] wie üblich die schrille Betriebsnudel. Ob sie mal die Muckis von Herrn Cent anfassen dürfe fragte sie, piekste seinen Oberarm und schaute mit weit aufgerissenen Mädchen‑Augen anerkennend in die Runde. [Die Welt, 16.03.2005]
[…] Die Art ihres Auftretens lässt vermuten, dass sie im Betrieb oder der Verwaltung für Stimmung sorgt, dort die Rolle der sogenannten »Betriebsnudel« innehat. [Mikos, Lothar: Performativität im Fernsehen am Beispiel der Daily Talks. In: Willems, Herbert (Hg.): Theatralisierung der Gesellschaft. Bd 2. Wiesbaden: VS Verlag für Sozialwissenschaften 2009, S. 239]
Lustig, lustig, trallala! Schon treibt die Betriebsnudel den Muffel aus den Morgengesichtern. Schon schüttelt sie die Katerköpfe, immer einen Scherz auf den Lippen[…]. [Süddeutsche Zeitung, 11.02.1995]
Nicht nur den […] Familien ist die Hauptsaison unentbehrlich, sondern auch vielen andern Urlaubern, vor allem der ganzen großen Gattung der »Betriebsnudeln« und den nach außen lebenden, selbstdarstellerisch‑extrovertiert geprägten Menschen. Denn sie brauchen das bunte Gewimmel am Strand und auf der Promenade, die Tanzabende, Tennisturniere, Strandburgwettbewerbe, Kinderfeste und Feuerwerke, um sich richtig zu erholen. [Die Zeit, 23.08.1956]
Sie meldete nichts von den Nöten des […] recht ruhebedürftigen Gerichtsassessors Rubel, der des abends so schlecht einschlafen und daher furchtbar zornig werden konnte, wenn die stets fidele Betriebsnudel Wallgeier noch nach dem Zapfenstreich zum Gaudium aller anderen dreckige Witze erzählte. [Sroka, Otto: Denkwürdigkeiten eines Reservegefreiten. Berlin: Scherl 1939. S. 58]