Der deutsche Wortschatz von 1600 bis heute.

Bettel, der

Grammatik Substantiv (Maskulinum) · Genitiv Singular: Bettels · wird nur im Singular verwendet
Aussprache 
Worttrennung Bet-tel
Grundformbetteln
Wortbildung  mit ›Bettel‹ als Erstglied: bettelhaft  ·  mit ›Bettel‹ als Letztglied: Hausbettel · Straßenbettel

Bedeutungsübersicht+

  1. 1. [veraltend] das Betteln, die Bitte um Almosen
  2. 2. [landschaftlich, salopp, abwertend] Kram
    1. [bildlich] ...
eWDG

Bedeutungen

1.
veraltend das Betteln, die Bitte um Almosen
Beispiele:
jmdn. wegen Bettels bestrafen
sich vom Bettel ernähren
es war ihm kein Diebstahl und kein Bettel nachgewiesen [ HesseKnulp3,14]
2.
landschaftlich, salopp, abwertend Kram
Beispiel:
das ist alles nur alter Bettel
bildlich
Beispiele:
ich hab den ganzen Bettel satt
den ganzen Bettel hätte ich ihnen vor die Füße geschmissen [ G. Hauptm.FriedensfestI]
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)

Etymologie

betteln · Bettel · Bettelei · Bettler · bettelarm
betteln Vb. ‘um Almosen bitten, flehen’, ahd. betalōn ‘inständig bitten, flehen, betteln’ (9. Jh.), mhd. betelen ist eine Iterativbildung zu der unter beten und bitten (s. d.) behandelten Wortgruppe, ursprünglich ‘wiederholt bitten’, gewöhnlich um Almosen. – Bettel m. ‘minderwertiges Zeug, Kram’. Die Rückbildung aus dem oben genannten Verb spätmhd. betel bezeichnet zunächst ‘das Betteln’, wird dann im Frühnhd. auf die erbettelten Sachen übertragen und steht seit dem 17. Jh. für ‘geringfügiges Zeug’. Bettelei f. (Ende 14. Jh.). Bettler m. ‘wer betteln geht’, ahd. betalāri (9. Jh.), mhd. betelære, beteler. bettelarm Adj. ‘sehr arm’ (1. Hälfte 16. Jh.).

Typische Verbindungen zu ›Bettel‹ (berechnet)

Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›Bettel‹.

Verwendungsbeispiele für ›Bettel‹

maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora

Leider hatte der Mann unseren Bettel sogleich verramscht und natürlich weniger dafür bekommen, als er erwartet hatte. [Thelen, Albert Vigoleis: Die Insel des zweiten Gesichts, Düsseldorf: Claassen 1981 [1953], S. 441]
Ein Minister kann zwar den Bettel hinwerfen, aber deswegen ist er sein Amt noch nicht los. [o. A. [rabe]: Minister-Rücktritt. In: Aktuelles Lexikon 1974-2000, München: DIZ 2000 [1999]]
Da keiner auf sein Ansinnen reagierte, warf er den Bettel hin. [Die Zeit, 15.04.2004, Nr. 17]
Als beides nicht mehr hinreichte, warf er den Bettel hin. [Die Zeit, 06.11.1987, Nr. 46]
Das Jahr 1981 war geradezu davon gekennzeichnet, daß er drohte, den Bettel hinzuschmeißen. [Die Zeit, 08.02.1982, Nr. 06]
Zitationshilfe
„Bettel“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/Bettel>.

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