Bibliothek
f.
‘Bücherei, Büchersammlung’
(Anfang 16. Jh.)
aus
lat.
bibliothēca,
griech.
bibliothḗkē
(
βιβλιοθήκη),
der Zusammensetzung von
biblíon
(
βιβλίον)
‘Buch’
(s.
Bibel)
und
thḗkē
(
θήκη)
‘Behälter’
(s.
Apotheke
und
Theke),
also ursprünglich
‘Buchbehälter’,
aber auch
‘Büchersaal’
und
‘Büchersammlung’.
In diesen Bedeutungen taucht
Bibliothek
nach 1500 in
dt. Texten auf,
besonders in Übersetzungen,
und wird noch bis ins 18. Jh.,
oft in
lat. Form und Flexion,
neben dem älteren
Liberei,
Librarei,
spätmhd.
liberīe
(aus
mlat.
libraria
f.
‘Bibliothek’,
entstanden aus dem Kollektivplural
spätlat.
librāria
‘Büchersammlung’
von
lat.
librārium
‘Behälter für Schriften, Bücher’,
zu
lat.
liber
‘Schrift, Buch’),
verwendet.
Seit dem 18./19. Jh.
setzt sich
Bibliothek
gegenüber seinen Konkurrenten
Büchersaal
und
Bücherei
(s. d.)
als Bezeichnung größerer Büchersammlungen
und ihres Aufbewahrungsortes
sowie ganzer Schriftenreihen allgemein durch;
vgl.
Universitäts-
(16. Jh.),
Stadt-
(18. Jh.),
National-,
Staatsbibliothek
(19. Jh.).
Bibliothekar
m.
‘ausgebildeter Betreuer einer Bibliothek’,
aus
lat.
bibliothēcārius;
in dieser
lat. Form
vom 16. bis 19. Jh.,
seit Mitte 18. Jh.
(
Gellert
1749)
überwiegt
Bibliothekar.