Museum, in dem Bilder, besonders Gemälde aufbewahrt und ausgestellt werden
Beispiele:
Das Städel (= Kunstmuseum in Frankfurt am Main) ist von seiner Tradition her ein Bildermuseum – und wird es auch bleiben. […] Einen Paradigmenwechsel zu einem Haus, in dem auch Installationen, Video und Performance gezeigt werden, soll es nicht geben. [Die Welt, 25.02.2012]
Das Museum of Modern Art in New York macht gerade
vor, wohin die Reise wohl auch für viele andere Großmuseen gehen wird
[…]. Das MoMA wird mit der Eröffnung der
zweiten Erweiterung am 21. Oktober die Funktion als traditionelles
Bildermuseum endgültig und vollständig aufgeben.
Das Museum wird zum Forum, in dem sich Menschen austauschen
sollen[…]. [Welt am Sonntag, 29.09.2019, Nr. 39]
Die gemeinsame Präsentation [von Gemälden und Skulpturen] liegt im Trend, wohl auch, weil
reine Skulpturenmuseen viele Besucher abschrecken, überfordern oder schlicht
kaum interessieren. Wer gesehen hat, wie im Prado (= Kunstmuseum in Madrid), der als reines Bildermuseum
begann, [das Gemälde] »Christus am Kreuz« von
Velázquez und eine Skulptur des toten Christus von Gregorio Fernández
nebeneinander gewannen, wie man als Betrachter dabei über die Möglichkeiten
der Künste etwas lernte, die Sinne trainieren konnte, der wird eine strikte
Trennung nicht zum Dogma erheben wollen. [Süddeutsche Zeitung, 01.03.2013]
Vor einem Jahr zeigte der Frankfurter Kunstverein seine denkwürdige
Ausstellung »deutschemalereizweitausenddrei« als bunte Bilderversammlung, in
der es um Vielfalt und Masse ging. Zeigen wollte man, dass viele junge
Künstler wieder malen und auch, dass sie noch malen können. Bestandsanalyse
und Manifestation einer Entwicklung, die zwar noch nicht die Biennalen
erreicht hat, der aber die klassischen Bildermuseen
gern mit eigenen Ausstellungen gefolgt sind. [Die Welt, 14.05.2004]
[…]
[Der Architekt] Braunfels hat ein
traditionelles Kunst‑, sprich Bildermuseum entworfen,
ein Haus des 20., nicht des 21. Jahrhunderts. Vor dem Hintergrund strahlend
weißer Wänden beginnen die Werke von Beckmann und Picasso, die Brücke‑Maler
und Surrealisten förmlich zu schweben, zu leuchten. [Der Tagesspiegel, 17.09.2002]
Schaudernd stellt man sich die nächste Stufe dieser audiovisuellen
Museumskultur vor: Die Audiokassette wird mit einer Cyberspace‑Brille
gekoppelt, in der die Bilder aus der Kartei des Bill Gates portioniert
gespeichert sind. Ein wirkliches
Bildermuseum[…] hätte dann endgültig ausgedient. [Frankfurter Allgemeine Zeitung, 22.01.2001]