Kategorie von Fernsehprogrammen, die (über einen längeren Zeitraum aufeinander aufbauende) schulische oder fachspezifische Lerninhalte vermitteln und ein klar umrissenes Bildungsziel verfolgen (das auch den Erwerb von Zeugnissen, Zertifikaten, Abschlüssen umfassen kann)
Oberbegriff zu Schulfernsehen
Beispiele:
Unter dem Claim »Die Welt verstehen« werden [bei dem neuen Sender] neben klassischem
Bildungsfernsehen wie dem
Telekolleg auch Sendungen über
Wissenschaft, Geschichte, Kultur oder Religion angeboten. [Süddeutsche Zeitung, 07.06.2014]
Die »Sendung mit der Maus« zum Beispiel gelte als Kinderfernsehen,
sei aber explizites Bildungsfernsehen, »denn die
›Sachgeschichten‹ zielen unmittelbar aufs Lernen ab«. [Frankfurter Rundschau, 13.11.1999]
Glücklicherweise ist das »Telekolleg Chemie« bei der
[durch das Coronavirus angestoßenen]
Renaissance des Schul‑ und Bildungsfernsehens nicht
die Regel, sondern die Negativausnahme. Direkt im Anschluss zeigt »Alpha
Lernen« […] beim
Biologie‑Thema Sinnesorgane, dass es auch ganz anders und vor allem
zeitgemäßer geht. [Englisch, Bio und Styling-Tipps, 18.03.2020, aufgerufen am 19.03.2020]
Sich mit Online‑Videos auf eine Klausur, das Abi oder die nächste
Stunde vorzubereiten, ist für Schüler in Deutschland längst Alltag geworden.
Mindestens drei von vier, schätzt der Bremer Medienpädagoge
[…], nutzen die Clips, er spricht von
einem »neuen Bildungsfernsehen« im Internet. [Süddeutsche Zeitung, 24.07.2017]
leicht spöttisch Früher kam im Dritten immer Bildungsfernsehen
(= Schulfernsehen), Mathematiklehrer in hässlichen
Pullovern zeigten, wie der Dreisatz geht. [Süddeutsche Zeitung, 09.03.2013]
Seit […] acht Jahren ist das dritte
[Fernseh-]Programm […] der UdSSR ausschließlich
Fragen des Unterrichts und der Weiterbildung gewidmet. Es gliedert sich nach
einzelnen Fachgebieten und Disziplinen in differenzierte Bildungszyklen. In
jedem Fall ist das Bildungsfernsehen als Ergänzung
zum eigentlichen Selbststudium gedacht und hat sich nie das Ziel gestellt,
das Lehrbuch oder den Direktunterricht vollwertig zu ersetzen. [Berliner Zeitung, 10.11.1972]