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Blasiertheit, die

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GrammatikSubstantiv (Femininum) · Genitiv Singular: Blasiertheit · Nominativ Plural: Blasiertheiten
Aussprache 
Worttrennung Bla-siert-heit
Wortzerlegung blasiert -heit
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)

Etymologie

Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
blasiert · Blasiertheit
blasiert Adj. ‘überheblich, hochnäsig’, Ende des 18. Jhs. aus frz. blasé ‘abgestumpft, keiner tiefen Empfindungen fähig’ entlehnt. Frz. blasé, im 18. Jh. zunächst in der Bedeutung ‘vom Alkohol zugrunde gerichtet’, ist Part. Perf. von frz. blaser ‘durch Alkoholmißbrauch ruinieren’ (17./18. Jh.), dann (der übertragenen Verwendung des Partizips folgend) ‘abstumpfen, übersättigen’ (1. Hälfte 19. Jh.). Das frz. Verb beruht (nach FEW 15, 151) wahrscheinlich auf mnl. blāsen (s. entsprechendes nhd. blasen), das auch ‘aufblasen, blähen’ bedeutet; die semantische Entwicklung wird durch das in nordfrz. Mundarten noch lebendige blasé ‘von übermäßigem Alkoholgenuß aufgedunsen’ veranschaulicht. Dazu Blasiertheit f. (1. Hälfte 19. Jh.).

Bedeutungsverwandte Ausdrücke

Psychologie
Anmaßung · Arroganz · Blasiertheit · Einbildung · Eingebildetsein · Eingenommenheit von sich selbst · Hochmut · Narzissmus · Selbstgefälligkeit · Selbstverliebtheit · Selbstüberschätzung · Stolz · Überheblichkeit · übersteigertes Selbstbewusstsein  ●  Hoffart veraltet · Dünkel geh., veraltend · Hybris geh. · Prätension geh., veraltet, bildungssprachlich · Prätention geh. · Selbstüberhebung geh.
Oberbegriffe
Unterbegriffe
Assoziationen

Verwendungsbeispiele für ›Blasiertheit‹

maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora

Es geht ihm eine Blasiertheit ab, mit der jüngere Personen überraschen können. [Kant, Hermann: Eingangsreferat auf dem X. Kongreß des Schriftstellerverbandes der DDR am 24.11.1987. In: Barthel, Henner (Hg.) Politische Reden in der DDR, St. Ingbert: Röhrig 1998 [1987], S. 168]
Wieviel angenehmer ist das als die aufgeblasene Blasiertheit von Oasis. [Der Tagesspiegel, 04.06.2001]
Genüsslich drehen und wenden sie sich, die stilisierte, asiatische Anmut verschmilzt mit der zickigen Blasiertheit eines Models. [Der Tagesspiegel, 28.07.2000]
Dennoch sahen die meisten preußischen Offiziere in ihrer Blasiertheit dem Kampf mit dreister Siegeszuversicht entgegen. [Die Zeit, 12.10.2006, Nr. 41]
So siegte schließlich die Artistik des Regisseurs über die dichterische Idee, und ein Ton müder Blasiertheit brachte das Werk um seine Leuchtkraft. [Die Zeit, 03.01.1955, Nr. 01]
Zitationshilfe
„Blasiertheit“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/Blasiertheit>.

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Worthäufigkeit

selten häufig

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Wortverlaufskurve 1600−1999
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