Der deutsche Wortschatz von 1600 bis heute.

Boje, die

Grammatik Substantiv (Femininum) · Genitiv Singular: Boje · Nominativ Plural: Bojen
Aussprache 
Worttrennung Bo-je
Wortbildung  mit ›Boje‹ als Erstglied: Bojenkette · Bojenstein  ·  mit ›Boje‹ als Letztglied: Ankerboje · Bakenboje · Eckboje · Funkboje · Glockenboje · Heulboje · Hosenboje · Kegelboje · Korkboje · Leeboje · Leuchtboje · Luvboje · Markierungsboje · Nebelboje · Rettungsboje · Schwimmboje · Spierenboje · Tonnenboje · Warnboje · Wetterboje
Herkunft zu bo(e)yemnl ‘schwimmendes Signalzeichen’, aber auch ‘Fessel’
eWDG

Bedeutung

großer, schwimmender, am Grunde verankerter Hohlkörper aus Stahl oder Holz, der als Signalzeichen für die Schifffahrt dient
Beispiele:
die Boje bezeichnet eine Untiefe
eine Boje mit einer Glocke, Sirene
eine befeuerte Boje
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)

Etymologie

Boje f. ‘schwimmendes Signalzeichen für die Schiffahrt’. Zuerst 1575 im Nd. belegt, gelangt das Wort im 17./18. Jh. ins Hd. Vorauf geht mnl. bo(e)ye ‘schwimmendes Signalzeichen’, aber auch ‘Fessel’. Ob es sich im Mnl. etymologisch um ein polysemes Wort oder um zwei Wörter handelt, ist strittig. Nimmt man ein Wort und Entlehnung aus afrz. buie, boie ‘Fessel’ an, das auf lat. boia ‘jochartige Halsfessel’, galloroman. ‘Fußfessel’ zurückgeht, dann muß das Mnl. die Bezeichnung für das Ankerseil auf den Schwimmkörper übertragen haben. Der Versuch dagegen, mnl. bo(e)ye ‘schwimmendes Signalzeichen’ über Vermittlung eines aus gleichbed. mfrz. frz. bouée erschlossenen afrz. *boie an das unter Bake (s. d.) behandelte germ. *baukna- ‘Zeichen’ anzuknüpfen, stößt wegen des späten Auftretens der frz. Formen auf Schwierigkeiten.

Typische Verbindungen zu ›Boje‹ (berechnet)

Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›Boje‹.

Position gelb rot schwimmend sehen treibend

Verwendungsbeispiele für ›Boje‹

maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora

Wir fahren ihnen wieder ein Stück nach, in die Nähe der nächsten Boje, und es wird kühl. [Bachmann, Ingeborg: Malina, Gütersloh: Bertelsmann 1992 [1971], S. 129]
Schräg stehen die Bojen unter dem Druck des treibenden Eises. [Lenz, Siegfried: Deutschstunde, Hamburg: Hoffmann u. Campe 1997 [1968], S. 36]
Einige Frauen schwanken niedlich wie Bojen auf einem ruhigen See. [Süddeutsche Zeitung, 27.09.1999]
Man kann eben auch tagelang im Boot dahinsteuern, immer schön rechts von den schwarzen Bojen entlang. [Süddeutsche Zeitung, 12.04.1994]
Er habe sich auf einer Boje in Sicherheit bringen können. [Die Welt, 09.02.2002]
Zitationshilfe
„Boje“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/Boje>.

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