Der deutsche Wortschatz von 1600 bis heute.

Boot, das

Grammatik Substantiv (Neutrum) · Genitiv Singular: Boot(e)s · Nominativ Plural: Boote
Nebenform landschaftlich Boot · Substantiv · Nominativ Plural: Böte
Aussprache  [boːt]
Wortbildung  mit ›Boot‹ als Erstglied: Bootaxt · Bootgrab · Bootsanhänger · Bootsanker · Bootsanleger · Bootsanlegestelle · Bootsausrüstung · Bootsaussetzung · Bootsbau · Bootsbauer · Bootsbemannung · Bootsbesatzung · Bootsbesitzer · Bootsdavit · Bootsdeck · Bootseigentümer · Bootseigner · Bootsfahrer · Bootsfahrt · Bootsflüchtling · Bootsfrau · Bootsführer · Bootsgasse · Bootsgast · Bootshafen · Bootshaken · Bootshaus · Bootshaut · Bootskajüte · Bootskiel · Bootsklasse · Bootskompass · Bootskorso · Bootskran · Bootsleine · Bootslenker · Bootsleute · Bootslänge · Bootsmann · Bootsmannschaft · Bootsmanöver · Bootsmotor · Bootspapiere · Bootsrand · Bootsrennen · Bootsschleppe · Bootsschuppen · Bootssteg · Bootsverkehr · Bootsverleih · Bootsverleiher · Bootsvermieter · Bootsvermieterin · Bootswagen · Bootswand · Bootswerft · Bootswettfahrt · Bootszubehör · bootsweise · bootweise
 ·  mit ›Boot‹ als Letztglied: Auslegerboot · Autoboot · Beiboot · Brandungsboot · Bugsierboot · Bumboot · Catboot · Dampfboot · Doppelrumpfboot · Drachenboot · Eilboot · Einmannboot · Elektroboot · Faltboot · Fangboot · Fellboot · Feuerlöschboot · Fischerboot · Flieboot · Fluchtboot · Flugboot · Frachtboot · Fährboot · Geleitboot · Glasbodenboot · Gleitboot · Gummiboot · Hausboot · Händlerboot · Jetboot · Kajütboot · Kanonenboot · Kielboot · Kleinboot · Klepperboot · Küstenboot · Landungsboot · Lotsenboot · Luftkissenboot · Minenräumboot · Minensuchboot · Mondboot · Motorboot · Paddelboot · Paketboot · Passagierboot · Patrouillenboot · Perlboot · Piratenboot · Polizeiboot · Postboot · Rennboot · Rettungsboot · Rindenboot · Ruderboot · Räumboot · Schiffsboot · Schlauchboot · Schleppboot · Schleuserboot · Schnellboot · Schubboot · Schutzboot · Schwertboot · Segelboot · Skullboot · Sportboot · Starboot · Stufenboot · Sturmboot · Tauchboot · Torpedoboot · Tourenboot · Tragflächenboot · Tragflügelboot · Tretboot · Unterseeboot · Unterwasserboot · Vergnügungsboot · Verkehrsboot · Wachboot · Walfangboot · Wikingerboot
 ·  mit ›Boot‹ als Grundform: booten1
eWDG

Bedeutung

kleines, ungedecktes Wasserfahrzeug mit Rudern oder Segeln
Beispiele:
ein zierliches, schnittiges, plumpes, kleines, großes, schnelles, flinkes, langsames, schweres, offenes, schwankendes Boot
ein mit zwei Leuten bemanntes Boot
wir wollen heute Boot fahren, mit dem Boot auf den See fahren
das Boot losketten, anketten, flottmachen, vom Ufer abstoßen, über den See steuern, wieder ans Ufer bringen, festmachen, an Land ziehen
Seemannssprachedas Boot abfallen lassen
das Boot ist dicht, leck, ist umgekippt, umgeschlagen, gekentert, gesunken, untergegangen
das Boot treibt (ab), schaukelt, leckt, tanzt auf den Wellen, gleitet über das Wasser, entfaltet seine Segel, hält auf die Küste zu, liegt tief im Wasser, läuft voll Wasser, hat eine Länge Vorsprung, fährt knirschend auf eine Untiefe, legt wieder am Steg an
das Boot wird durch einen kleinen Motor angetrieben
im Winter ruht das Boot auf Böcken
aus dem Boot springen, klettern
Wasser aus dem Boot schöpfen
in ein Boot einsteigen
bildlichwir sitzen alle im gleichen Boot (= haben alle das gleiche Schicksal)
sie übersahen […] den kleinen Hafen mit dem Segel‑ und Tauwerk der Böte [ Th. MannBuddenbrooks1,119]
Dieses Wort ist Teil des Wortschatzes für das Goethe-Zertifikat B1.
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)

Etymologie

Boot · ausbooten · Bootsmann
Boot n. ‘kleineres, meist offenes Wasserfahrzeug’ wird Ende des 15. Jhs. aus der nd. Seemannssprache in die Literatursprache aufgenommen. Mnd. bōt ist wie mnl. boot seit dem 13. Jh. bezeugt. Die Herkunft ist ungeklärt. Zu der mnd. mnl. Form stellen sich anord. beit und bātr, aengl. bāt (woraus mengl. bōt, engl. boat) und (aus modernen Formen erschlossenes) afries. *bāt. Diese lassen sich jedoch wegen ihres Vokalismus nicht in gleicher Weise auf eine germ. Ausgangsform zurückführen; vielleicht muß mit Entlehnungen innerhalb des Germ. gerechnet werden. Man geht dabei von verschiedenen Grundformen aus. So setzen einige germ. *ƀēta- mit der ursprünglichen Bedeutung ‘Ausgehöhltes, ausgehöhlter Baumstamm’ voraus, das sie auf die Wurzelform ie. *bhed- zurückführen, in der sie eine Variante der unter Bett (s. d.) behandelten Wurzel ie. *bhedh- ‘stechen, besonders in die Erde stechen, graben’ sehen. Aus lautlichen Gründen müßten aengl. bāt, afries. *bāt dann aus anord. bātr hergeleitet werden, anord. beit wäre dagegen anders zu erklären. Geht man jedoch von germ. *ƀaita- und einer ursprünglichen Bedeutung ‘Gespaltenes, gespaltener Baumstamm’ aus (wozu auch anord. biti ‘Querbalken im Hausdach’) und führt dieses auf die unter beißen (s. d.) behandelte Wurzel ie. *bheid- ‘spalten’ zurück, so wären anord. beit, aengl. bāt lautgerecht entwickelt, anord. bātr, afries. *bāt aber hätten als Entlehnungen aus dem Aengl. zu gelten. Mnd. bōt und mnl. boot sind in keinem Fall ursprünglich. Beide werden im allgemeinen als Entlehnungen aus mengl. bōt (engl. boat) angesehen, doch können sie nach Rogby in: It Beaken 25 (1963) 302 ff. auch durch Umwandlung des ā zu ō, d. h. durch „Frankonisierung“ (Eindeutschung) einer zum Aengl. stimmenden oder aus dem Aengl. stammenden ingwäon. (nordseegerm.) Form mit ā entstanden sein. (Rogby geht sogar so weit, Entlehnung eines nur vermuteten kontinentalingwäon. nicht-fries. *bāt ins Fries. und Anord. anzunehmen.) Seit dem 14. Jh. erscheint Boot mit wechselndem Genus in hd. Texten, anfangs Mask., seit Mitte des 18. Jhs. endgültig Neutr. Es tritt neben Kahn, Nachen, Zille sowie südd. Naue (s. d.) und gewinnt im 17. und 18. Jh. zunehmend an Verbreitung. Die Wendung in einem, im gleichen Boot sitzen ‘in der gleichen Lage, der gleichen Gefahr ausgesetzt sein’ ist nach engl. to be in the same boat gebildet. – ausbooten Vb. ‘mit dem Boot vom Schiff an Land bringen, jmdn. aus einer Position entfernen, verdrängen’ (19. Jh.). Bootsmann m. ‘seemännisches Inventar verwaltender Matrose, Gehilfe des wachhabenden Offiziers’, mnd. bōsman, bōtesman ‘Matrose’ und sein Plur. bōs-, bōteslǖde finden Mitte des 16. Jhs. als Boßleut, im 17. Jh. als Botsmann, Botsleute Eingang in die Literatursprache; ähnlich (älter) Bosknecht (um 1500) ‘Schiffs-, Ruderknecht’, Bootsknecht (17. Jh.).

Typische Verbindungen zu ›Boot‹ (berechnet)

Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›Boot‹.

Baulos Boot Bärenhüter Finanzpolizei Flottille Floß Fun Hauptverkehrsmittel Helikopter Hoffnungslauf Hubschrauber Jacht Kahn Kanu Küstenwache Taucher U-Boot-Klasse U-Flottille Wasserschutzpolizei Yacht beladen gebaut gekentert gestartet seetüchtig seeuntüchtig selb überfüllt überladen

Verwendungsbeispiele für ›Boot‹

maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora

Die Uhr war jetzt 2 geworden; da kam ein Boot. [Brief von Hans Stegemann vom 13.04.1916. In: Witkop, Philipp (Hg.), Kriegsbriefe gefallener Studenten, München: Müller 1928 [1916], S. 213]
Aber das Boot gehört Ihnen, und wir müssen es rudern, Ihr schönes Boot. [Zwerenz, Gerhard: Die Ehe der Maria Braun, München: Goldmann 1979, S. 126]
Dann aber folgten sie dem Boot in geschlossener Schar (120). [Lorenz, Konrad: Das Jahr der Graugans, München: Dt. Taschenbuch-Verl. 1990 [1979], S. 138]
Tags darauf wird ein sinkendes Boot auf See beobachtet, aber keiner kümmert sich darum. [Fath, Rolf: Werke – P. In: Reclams Opernlexikon, Berlin: Directmedia Publ. 2001 [1998], S. 21834]
Diesen muß aber auch ein Platz in diesem Boot zuerkannt werden. [Die Zeit, 18.04.1997, Nr. 17]
Zitationshilfe
„Boot“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/Boot#1>.

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Boot, der

Grammatik Substantiv (Maskulinum) · Genitiv Singular: Boots · Nominativ Plural: Boots · wird meist im Plural verwendet
Aussprache [buːt]
Wortbildung  mit ›Boot‹ als Letztglied: Moonboot · Softboot
Herkunft aus bootengl ‘Stiefel’ < botemfrz
ZDL-Vollartikel

Bedeutung

besonders Werbesprache kurzer, knapp über den Knöchel reichender (häufig geschnürter) Stiefel
Beispiele:
Absolutes Muss für die Lieblingsdesignerin von Uschi Glas sind Boots, egal ob lang oder kurz, ohne Stiefel sollte Frau nicht durch den Winter gehen. [Welt am Sonntag, 22.11.2009]
Egal, ob man die Schuhe mit dem Reibeisen polierte, ihnen Glöckchen annähte, sie mit Rüschen versah oder zu Sandalen umstrickte, ob man sie in Rot oder Weiß trug, Versionen wählte, die man bis zu den Achseln hochschnüren konnte oder die mit Nieten derart beschwert wurden, dass ihr Träger wie Frankensteins Monster über die Disco‑Tanzfläche stakste – immer signalisierten die coolsten Boots der Working Class, dass ihre Träger ihr Schuhwerk als vollbracht betrachten konnten. [Süddeutsche Zeitung, 01.04.2010]
Die wasserabweisenden, innen wattierten Schuhe wurden vom italienischen Designer Giancarlo Zanatta entworfen, übrigens nach dem Vorbild der Boots, die NASA‑Astronauten der Apollo 11 zur Mondlandung 1969 trugen. [Bild am Sonntag, 10.01.2010]
Haben sich die Damenmodelle bislang nur in der Farbe von herkömmlichen Stiefeln und Schuhen unterschieden, so heben sich die neuen Boots nicht nur durch schmalere Leisten und ein geringeres Gewicht hervor. [Süddeutsche Zeitung, 02.01.1998]
Lederne Boots und Schuhe fertigt Salamander. [Der Spiegel, 04.06.1979]
spezieller grober, massiger Stiefel
Beispiele:
»Das Jahr der Boots« rief das Modemagazin Vogue aus, und die amerikanischen Designer Donna Karan und Calvin Klein kombinieren die derben Treter zu eleganten Anzügen. [Der Spiegel, 22.11.1993]
Die Boots sind ihnen zu klobig und zu schwer zu stylen. Aber dafür soooooo schön warm und bequem. Jetzt bringt die australische Kultmarke Sommerschuhe raus – und nun muss sich keiner mehr Sorgen um Klobigkeit machen. Denn die neuen Teile sehen ganz anders aus als die typischen Boots. [UGG präsentiert neue Schuhe für den Sommer, 20.04.2017, aufgerufen am 16.10.2019]
Wenn der Abenteurer schon ein Hemd anzieht, dann das typische Holzfällerhemd, passt aber definitiv zu Boots und Jeans. [Internationaler Männertag, 19.11.2014, aufgerufen am 16.10.2019]
Schnür‑Booties sind eine Mischung aus derben Boots (Stiefeln), kernigen Wanderschuhen und elegantem Ankle (Knöchel‑)Boot. [Bild am Sonntag, 12.12.2010]

letzte Änderung:

Typische Verbindungen zu ›Boot‹ (berechnet)

Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›Boot‹.

Baulos Boot Bärenhüter Finanzpolizei Flottille Floß Fun Hauptverkehrsmittel Helikopter Hoffnungslauf Hubschrauber Jacht Kahn Kanu Küstenwache Taucher U-Boot-Klasse U-Flottille Wasserschutzpolizei Yacht beladen gebaut gekentert gestartet seetüchtig seeuntüchtig selb überfüllt überladen
Zitationshilfe
„Boot“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/Boot#2>.

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