Gesamtheit der (ursprünglich nur im Straßenverkauf angebotenen) Zeitungen, Zeitschriften und Illustrierten, bei denen Sachverhalte (meist) dramatisiert oder beschönigt, plakativ oder reißerisch dargestellt werden
siehe auch Regenbogenpresse
Kollokationen:
als Aktivsubjekt: die Boulevardpresse berichtet, schreibt [über etw., jmdn.]
als Genitivattribut: die Berichte, Klatschspalten, Schlagzeilen, Titelseiten der Boulevardpresse
Beispiele:
Die serbische Boulevardpresse mag als seriöse Informationsquelle vernachlässigbar sein, doch als Stimmungsbarometer für Trends der Regierungspolitik ist sie durchaus relevant. [Neue Zürcher Zeitung, 05.05.2022]
Er [der Verleger Axel Springer] wollte mit einer plakativ gestalteten, nicht zu ernsten, an der britischen Boulevardpresse orientierten Tageszeitung voller großer Bilder und mit wenig Text ein Massenpublikum erobern. [Der Spiegel, 28.03.2017 (online)]
Nach dem tragischen Amoklauf an einer US‑Volksschule in Newtown[…] machten die britische Boulevardpresse und Vertreter der US‑Waffenlobby abermals »Killerspiele« mitverantwortlich. [Der Standard, 24.12.2012]
Wegen seiner grünen (= ökologischen) Einstellung wurde er von der Boulevardpresse auch als Verrückter dargestellt, der mit Pflanzen redet. [Der Spiegel, 08.12.2006 (online)]
Manches Mal sind es die Killerviren, die in großen Lettern durch die Schlagzeilen der Regenbogenpresse geistern, manches Mal sorgen medizinische Erfindungen in der Boulevardpresse für sensationelle Titelgeschichten. Dem gegenüber steht die seriöse Berichterstattung über medizinische Themen in den Wissenschaftsteilen von Tageszeitungen und Magazinen. [Süddeutsche Zeitung, 12.04.2002]