Bourgeoisie
f.
‘wohlhabendes Bürgertum’,
marxistisch
‘die in der kapitalistischen Gesellschaft die wichtigsten Produktionsmittel besitzende und deshalb herrschende bürgerliche Klasse’.
Frz.
bourgeoisie
‘Bürgertum, Bürgerstand’
gelangt in der 2. Hälfte des 18. Jhs.
zunächst mit diesem hinsichtlich seiner sozialen Geltung
nicht genau festgelegten Inhalt ins
Dt.;
im Anschluß an den durch die Saint-Simonisten
ins
Frz. eingeführten Gebrauch
‘kapitalistische Ausbeuterklasse’,
der sich in der frühen sozialistischen Bewegung einbürgert,
verwenden
Marx
und
Engels
Bourgeoisie
seit der Mitte des 19. Jhs.
als gesellschaftswissenschaftlichen Terminus.
Das Substantiv ist eine Kollektivbildung zu
frz.
bourgeois
‘Bürger’,
ursprünglich
‘Bewohner einer Stadt’
im Unterschied zu Adel und Landbevölkerung,
das als
Bourgeois
m.
‘Bürger’
(vereinzelt seit Mitte 18. Jh.),
dann namentlich
‘Angehöriger der Kapitalistenklasse’
(Mitte 19. Jh.)
ebenfalls ins
Dt. entlehnt ist.
Zugrunde liegt
frz.
bourg
‘Marktflecken’,
hervorgegangen aus
spätlat.
burgus
‘Burg, kleine Festung’,
das wohl
griech.
pýrgos
(
πύργος)
‘Turm, Mauerturm’
und
germ.
*burg-
f.
‘befestigter Platz, Fluchtburg’
(woraus
dt.
Burg,
s. d.)
in sich vereinigt.