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Brötchen, das

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GrammatikSubstantiv (Neutrum) · Genitiv Singular: Brötchens · Nominativ Plural: Brötchen
Aussprache  [ˈbʀøːtçən]
Worttrennung Bröt-chen
Wortzerlegung Brot -chen
ZDL-Vollartikel

Bedeutung

kleines, meist rundes Gebäck aus Hefe, Wasser oder Milch und (besonders Weizen-)‍Mehl
Kollokationen:
mit Adjektivattribut: ein frisches, knuspriges, rösches, warmes Brötchen; aufgebackene, ofenfrische Brötchen; ein altbackenes, hartes Brötchen; ein bestrichenes, belegtes Brötchen
als Akkusativobjekt: Brötchen formen, backen; ein Brötchen aufschneiden, belegen, bestreichen, schmieren; Brötchen bestellen, einkaufen, holen, ordern; Brötchen austeilen, verkaufen, verteilen
hat Präpositionalgruppe/-objekt: Brötchen mit Butter, Honig, Käse, Marmelade, Schinken, Wurst; Brötchen fürs, zum Frühstück; Brötchen vom Bäcker; Brötchen vom Vortag
in Präpositionalgruppe/-objekt: ein Korb, eine Tüte mit Brötchen; ein Schnitzel, Steak, eine Bockwurst, Bratwurst, Wurst im Brötchen; etw. aufs Brötchen schmieren; in ein Brötchen beißen
in Koordination: Kaffee, Orangensaft und Brötchen; Baguettes, Brezeln, Croissants und Brötchen
Beispiele:
Damit morgens um sechs die ersten Brötchen über den Tresen gehen können, müssen die tatkräftigen Bäcker mitten in der Nacht anfangen zu arbeiten. [Berliner Morgenpost, 18.09.2021]
Warum kostet dann ein Brötchen bei [dem Discounter] A[…] 30 Cent und beim traditionellen Bäcker 90 Cent? [Die Welt, 21.08.2019]
In fast 1.100 […]Bistros genießen mehr als 60.000 Menschen jeden Tag über 75.000 Kaffees und über 270.000 Brötchen und Snacks. [Die Zeit, 26.11.2017]
Gezuckertes Müsli oder ein Brötchen mit Schokoladenaufstrich […] bewirken, dass der Glukosespiegel [im Blut] zwar zunächst rasant ansteigt, jedoch genauso schnell wieder fällt. [Welt am Sonntag, 13.12.2015]
Um 7 Uhr steh’ ich auf, hole Brötchen, frühstücke mit meiner Frau und den Kindern. [Bild, 23.04.2005]

letzte Änderung:

Dieses Wort ist Teil des Wortschatzes für das Goethe-Zertifikat A1.

Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)

Etymologie

Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Brot · brotlos · Brötchen
Brot n. mit Sauerteig gebackenes Nahrungsmittel, ahd. brōt (8. Jh.), mhd. mnd. brōt, asächs. brōd, mnl. broot, nl. brood, afries. brād, aengl. brēad, engl. bread, anord. brauð, schwed. bröd (germ. *brauda- ‘gesäuertes Brot’). Herkunft nicht mit Sicherheit bestimmbar. Wahrscheinlich ist Verwandtschaft mit brauen, brodeln (s. d.) und damit Zugehörigkeit zu ie. *bhrē̌u-, *bhrū̌-, einer Erweiterung der Wurzel ie. *bher(ə)- ‘aufwallen, in heftiger Bewegung sein’ (bezogen auf Wasser, Feuer, auf Koch- und Gärungsprozesse); s. auch brennen, braten, brühen, Brei. Außergerm. Verwandte wären dann lat. dēfrū̌tum ‘eingekochter Most’, griech. brȳ́tos (βρῦτος) ‘gegorenes Gerstengetränk’ sowie lat. fermentum ‘Gärungsstoff, Sauerteig’ (s. Ferment). Damit würde Brot ursprünglich den Gärstoff (Sauerteig), eigentlich ‘das Gegorene’, bezeichnen und älteres Laib ‘(ungesäuertes?) Brot’ (s. d.) ablösen. Angesichts aengl. bread ‘Brot’ und ‘Stück Brot, Bissen’ kann auch Zugehörigkeit zu ie. *bhrē̌us- ‘zerbrechen, zerschlagen, zerkrümeln’ (s. Brosame) vermutet werden. Bereits im Ahd. bedeutet Brot als Hauptnahrungsmittel allgemein ‘Nahrung, Speise’ (ausgehend vom biblischen Gebrauch von lat. pānis), vgl. unser tägliches Brot, ahd. unsar brōt tagalihhaʒ (9. Jh., Vaterunser). brotlos Adj. ahd. brōtelōs ‘ohne Nahrung, hungrig’ (11. Jh.), mnd. brōtlōs; im 16. Jh. in der Wendung brotlose Kunst wohl neu gebildet im Sinne von ‘nichts einbringend’. Deminutivum Brötchen n. (18. Jh.).

Bedeutungsverwandte Ausdrücke

Gastronomie/Kulinarik
Brötchen  ●  Rundstück hamburgisch · Schrippe berlinerisch · Semmel österr., bayr. · Weckerl österr., süddt. · Weckle schwäbisch · Weggli schweiz.
Oberbegriffe
Unterbegriffe
Assoziationen

Typische Verbindungen zu ›Brötchen‹ (berechnet)

Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›Brötchen‹.

Zitationshilfe
„Brötchen“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/Br%C3%B6tchen>.

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Worthäufigkeit

selten häufig

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