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Brennnessel, die

Alternative Schreibung Brenn-Nessel
Grammatik Substantiv (Femininum) · Genitiv Singular: Brennnessel · Nominativ Plural: Brennnesseln
Worttrennung Brenn-nes-sel ● Brenn-Nes-sel
Wortzerlegung brennen Nessel1
Ungültige Schreibung Brennessel
Rechtschreibregel § 45 (4)
Wortbildung  mit ›Brennnessel‹/›Brenn-Nessel‹ als Erstglied: Brennnesselstoff
eWDG

Bedeutung

Nessel mit borstenartigen Haaren, die bei Berührung leicht abbrechen, wobei sich die schrägen Bruchstellen in die Haut bohren und toxinhaltiger, brennende Hautreizungen verursachender Saft sich ergießt
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)

Etymologie

Nessel · Brennessel · Nesselgarn · Nesseltuch · Nessel
Nessel f. Name für Vertreter der Pflanzenfamilie der Nesselgewächse (meist für verdeutlichendes Brennessel, s. unten), ahd. neʒʒila (10. Jh.), mhd. neʒʒel, asächs. netila, mnd. nettele, mnl. nētele, nētel, netle, nl. netel, aengl. netele, netle, netel, engl. nettle, schwed. (mundartlich) nättla, norw. netla sind Bildungen mit deminutivem l-Suffix (germ. *natilō-) zu einem in ahd. naʒʒa ‘Nessel’ (9./10. Jh.), anord. nata ‘Speer’, schwed. (mundartlich) natä, norw. nata ‘Nessel’ belegten Substantiv (germ. *natō-), das als Bezeichnung für diese alte Gespinstpflanze im Sinne von ‘Zusammengedrehtes, Gesponnenes’ vielleicht mit griech. adíkē (ἀδίκη) ‘Nessel’ (wenn aus *ṇdikā) und lit. nõterė, notrė͂ ‘Nessel’, nõtrynė ‘Brennessel’ auf ie. *ned- (s. Netz, nesteln) bzw. (für die lit. Formen) *net- ‘zusammendrehen, knüpfen’ zurückgeführt werden kann, Dentalerweiterungen der unter nähen (s. d.) angegebenen Wurzel ie. *(s)nē- ‘Fäden zusammendrehen, mit dem Faden hantieren, weben, spinnen, nähen’. Dazu Taubnessel (um 1500, s. d.) und Brennessel f. (16. Jh.). – Nesselgarn n. aus den Fasern von Nesselgewächsen hergestelltes Garn (16. Jh.). Nesseltuch n. aus Nesselgarn (heute meist aus ungebleichter Baumwolle) hergestelltes grobes Gewebe (17. Jh.), verkürzt Nessel m. (19. Jh.).

Thesaurus

Botanik
Synonymgruppe
Brennnessel · Nessel  ●  Urtica  fachspr.

Typische Verbindungen zu ›Brennnessel‹ (berechnet)

Detailliertere Informationen bieten die DWDS-Wortprofile zu ›Brennnessel‹, ›Brenn-Nessel‹ und ›Brennessel‹.

Verwendungsbeispiele für ›Brennnessel‹, ›Brenn-Nessel‹

maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora

Die Stiche brennen doppelt so intensiv wie das Gift der Brennnessel. [Die Zeit, 04.08.2008, Nr. 31]
Und wie solle man da anständig Tennis spielen, wenn die Plätze mit Brennnesseln überwuchert sind? [Süddeutsche Zeitung, 08.04.2004]
Die roten Porphyrreste lagen 30 Jahre lang in den Brennnesseln. [Die Zeit, 29.01.2001, Nr. 05]
Mauern sind eingerissen wie kranke Haut, Brennnesseln wachsen aus den Fenstern. [Süddeutsche Zeitung, 14.09.1999]
Hüfthoch dürfen die Gräser sprießen, bis unters Kinn reichen bald die Brennnesseln, im Wind wiegen sich die Goldruten. [Der Tagesspiegel, 19.05.2004]
Zitationshilfe
„Brennnessel“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/Brennnessel>.

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