brennen
Vb.
‘in Flammen stehen, leuchten’.
Die Herleitung ist im Hinblick auf die Doppelkonsonanz nicht ganz sicher.
Häufig zurückgeführt auf einen Präsensstamm
ie.
*bhrenu̯-
(mit einer nur im
Germ. nachweisbaren
n-Infigierung),
der zu einer unter
↗
Brot
(s. d.)
behandelten Erweiterung
ie.
*bhrē̌u-,
*bhrū̌-
der Wurzel
ie.
*bher(ə)-
‘aufwallen, in heftiger Bewegung sein’
(bezogen auf Wasser, Feuer, auf Koch- und Gärungsprozesse)
gestellt wird.
Außergerm. Verwandte sind
aind.
bhuráti
‘bewegt sich rasch, zuckt, zappelt’,
járbhurīti
‘flackert, zuckt, hüpft’
und
griech.
porphȳ́rein
(
πορφύρειν)
‘in unruhiger Bewegung sein, aufwallen’.
In
nhd.
brennen
sind zwei Verben zusammengefallen:
stark flektierendes intransitives
brinnen
‘in Flammen stehen’,
ahd.
(8. Jh.),
got.
asächs.
brinnan,
mhd.
brinnen,
anord.
brinna
(
germ.
*brinnan),
und schwach flektierendes kausatives transitives
brennen
‘in Flammen setzen’,
ahd.
(8. Jh.),
mhd.
brennen,
got.
gabrannjan,
asächs.
brennian,
anord.
brenna
(
germ.
*brannjan).
r-Metathese
liegt vor in
afries.
berna,
burna,
mnd.
mnl.
bernen
(intransitiv und transitiv),
aengl.
beornan
(intransitiv)
und
bærnan
(transitiv),
zusammengefallen in
engl.
to burn,
ebenso wie in dem etymologisch verwandten
↗
Born
(s.
↗
Brunnen).
In
obd. Mundarten werden beide Verben bis heute unterschieden.
abgebrannt
Part.adj.
‘finanziell mittellos’,
zu
abbrennen,
in der 1. Hälfte des 17. Jhs. von der Sache
(
das Haus ist abgebrannt)
auf den Betroffenen
(
er ist abgebrannt
‘feuergeschädigt’,
dann
‘verarmt, mittellos’)
übertragen.
durchbrennen
Vb.
‘sich heimlich davonmachen’;
um die Mitte des 19. Jhs. in der Studentensprache
‘die Universität heimlich verlassen, sich mit Schulden davonmachen’.
Brennpunkt
m.
Treffpunkt achsenparalleler,
durch Linsen oder Hohlspiegel gebrochener Lichtstrahlen;
in der Mitte des 17. Jhs. für
lat.
pūnctum ūstiōnis
(
Schwenter
1636),
danach für
lat.
focus
(Marperger
1712);
bereits im 18. Jh. häufig
‘zentraler Punkt (auf den sich alle Aufmerksamkeit richtet)’.