Der deutsche Wortschatz von 1600 bis heute.

Bummel, der

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GrammatikSubstantiv (Maskulinum) · Genitiv Singular: Bummels · Nominativ Plural: Bummel
Aussprache 
Worttrennung Bum-mel
Grundformbummeln
Wortbildung  mit ›Bummel‹ als Letztglied: Abendbummel · Einkaufsbummel · Katerbummel · Kneipenbummel · Lokalbummel · Schaufensterbummel · Stadtbummel · Weihnachtsbummel
eWDG

Bedeutungen

1.
umgangssprachlich langsamer, zielloser Spaziergang
Beispiele:
ein nächtlicher Bummel
ein Bummel durch die Geschäfte
jmdn. zu einem Bummel einladen
einen (kleinen) Bummel machen
2.
salopp bestimmte Straße, in der die Jugendlichen bummeln, um miteinander zu flirten
Beispiel:
[die Stenotypistin] die er schon wieder mit einem andern Herrn auf dem Bummel gesehen hatte [ FalladaBlechnapf328]
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)

Etymologie

Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
bummeln · Bummel1 · Bommel · Bummel2 · Bummelzug · Bummler · Schlachtenbummler · Bummelant
bummeln Vb. ‘langsam schlendern, nichts tun’. Iterative Bildung in Anlehnung an bim-bam-bum des Glockenschlags, zuerst im Hinblick auf die schwingende Glocke ‘hin und her schwanken, baumeln’ (Anfang 17. Jh.), woraus sich im Nd. im 18. Jh. ‘schlendern, nichts tun’ entwickelt; in der 2. Hälfte des 19. Jhs. bereits allgemein üblich. Zu bummeln ‘baumeln’ gehört Bummel1 f. auch (westd. nordd.) Bommel f. ‘Troddel, Quaste’ (Ende 17. Jh.); zu bummeln ‘schlendern, nichts tun’, baumeln ‘hin und her schaukeln’ (s. d.), Bummel2 m. ‘erholsamer Spaziergang’ (19. Jh., Stadt-, Schaufensterbummel). Bummelzug m. ‘Personenzug’ im Gegensatz zum Eil- oder Schnellzug (2. Hälfte 19. Jh.). Bummler m. ‘umherschlendernder Müßiggänger, wer langsam und träge ist’ (19. Jh.); auch (um 1848) ein leichtfertiges, vom äußeren Schein ausgehendes Schlagwort für den Arbeitslosen. Seit etwa 1870 Schlachtenbummler m. wer als Zuschauer (offiziell als Krankenpfleger oder Berichterstatter) in den Krieg geht, um ihn aus Neugier oder Abenteuerlust mitzuerleben, übertragen auf Sportbegeisterte, die ihre Mannschaft auf fremde Spielplätze begleiten (20. Jh.). Bummelant m. ‘Nichtstuer, Faulpelz’, scherzhaft latinisierende Bildung der Studentensprache (19. Jh.).

Typische Verbindungen zu ›Bummel‹ (berechnet)

Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›Bummel‹.

Einkaufen Flanieren Genießen Kaufen Shoppen Stöbern Verweilen abendlich anregend ausgedehnt ausgiebig beschaulich blütenreich einladen enden entspannt gemütlich genießen genußvoll kulturhistorisch laden lohnen machen nutzen nächtlich romantisch sonntäglich unternehmen virtuell vorweihnachtlich

Verwendungsbeispiele für ›Bummel‹

maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora

Beim Bummel rundherum wird man auf weitere Läden mit religiösen Artikeln stoßen. [Die Zeit, 16.06.2004, Nr. 25]
Eigentlich sollte es ein gemütlicher Bummel durch sein Viertel werden. [Die Welt, 10.01.2006]
Und dann sind wir zum Bummeln in die Stadt gegangen. [Die Welt, 15.07.1999]
Und dann habe ich endlich Zeit für einen Bummel über die Anlage. [Bild, 09.02.2006]
Beim Bummeln durch die Stadt fällt das noch nicht auf. [Bild, 23.06.2000]
Zitationshilfe
„Bummel“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/Bummel#1>.

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Bummel, die

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GrammatikSubstantiv (Femininum) · Genitiv Singular: Bummel · Nominativ Plural: Bummeln
Aussprache 
Worttrennung Bum-mel
DWDS-Verweisartikel

Bedeutung

landschaftlich Synonym zu Bommel

letzte Änderung:

Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)

Etymologie

Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
bummeln · Bummel1 · Bommel · Bummel2 · Bummelzug · Bummler · Schlachtenbummler · Bummelant
bummeln Vb. ‘langsam schlendern, nichts tun’. Iterative Bildung in Anlehnung an bim-bam-bum des Glockenschlags, zuerst im Hinblick auf die schwingende Glocke ‘hin und her schwanken, baumeln’ (Anfang 17. Jh.), woraus sich im Nd. im 18. Jh. ‘schlendern, nichts tun’ entwickelt; in der 2. Hälfte des 19. Jhs. bereits allgemein üblich. Zu bummeln ‘baumeln’ gehört Bummel1 f. auch (westd. nordd.) Bommel f. ‘Troddel, Quaste’ (Ende 17. Jh.); zu bummeln ‘schlendern, nichts tun’, baumeln ‘hin und her schaukeln’ (s. d.), Bummel2 m. ‘erholsamer Spaziergang’ (19. Jh., Stadt-, Schaufensterbummel). Bummelzug m. ‘Personenzug’ im Gegensatz zum Eil- oder Schnellzug (2. Hälfte 19. Jh.). Bummler m. ‘umherschlendernder Müßiggänger, wer langsam und träge ist’ (19. Jh.); auch (um 1848) ein leichtfertiges, vom äußeren Schein ausgehendes Schlagwort für den Arbeitslosen. Seit etwa 1870 Schlachtenbummler m. wer als Zuschauer (offiziell als Krankenpfleger oder Berichterstatter) in den Krieg geht, um ihn aus Neugier oder Abenteuerlust mitzuerleben, übertragen auf Sportbegeisterte, die ihre Mannschaft auf fremde Spielplätze begleiten (20. Jh.). Bummelant m. ‘Nichtstuer, Faulpelz’, scherzhaft latinisierende Bildung der Studentensprache (19. Jh.).

Typische Verbindungen zu ›Bummel‹ (berechnet)

Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›Bummel‹.

Einkaufen Flanieren Genießen Kaufen Shoppen Stöbern Verweilen abendlich anregend ausgedehnt ausgiebig beschaulich blütenreich einladen enden entspannt gemütlich genießen genußvoll kulturhistorisch laden lohnen machen nutzen nächtlich romantisch sonntäglich unternehmen virtuell vorweihnachtlich
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„Bummel“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/Bummel#2>.

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