Bund · Bündel · bündeln · bündig · Bündnis · Bundesgenosse · Bundschuh
Bund
m.
n.
‘Büschel, Vereinigung’,
mhd.
mnd.
bunt
m.
(vgl.
ahd.
gibunt,
10./11. Jh.,
und
buntilīn
‘Bündlein’,
9. Jh.,
got.
gabundi
f.),
mnl.
bont,
nl.
bond,
ablautende Bildungen zu dem unter
↗
binden
(s. d.)
behandelten Verb.
Eine Bedeutungsdifferenzierung mit Hilfe des Genus
beginnt sich erst im 18. Jh. auszuprägen,
vgl.
mask.
‘Bindendes, Bündnis’
(
Jugend-,
Staaten-,
Ehebund),
neutr.
‘Zusammengebundenes’
(
zwei Bund Stroh,
Schlüsselbund).
Bündel
n.
‘Zusammengeschnürtes, Päckchen’,
ahd.
buntilī(n)
(9./10. Jh.;
vgl.
ahd.
gibuntil(o)
m.,
gibuntila
f.
‘Gebundenes, Büschel’,
Hs. 12. Jh.),
mhd.
bündel,
mit dem Konkreta bildenden
germ.
l-Suffix
zum unter
↗
binden
behandelten Verb;
davon abgeleitet
bündeln
Vb.
(18. Jh.).
bündig
Adj.
‘überzeugend, klar’,
mhd.
bündec
‘verbündet’,
dann
‘verbindlich, verpflichtend’
(14. bis 17. Jh.);
formelhaft
kurz und bündig
(18. Jh.).
Bündnis
n.
‘Vertrag, Vereinbarung’,
mhd.
büntnisse.
Bundesgenosse
m.
(15. Jh.).
Bundschuh
m.
mhd.
buntschuoch
‘Schuh mit Riemen zum Umschnüren der Beine’
in der Tracht des einfachen Mannes
wird zum Symbol und Feldzeichen der sich empörenden Bauern,
gewinnt die Bedeutung
‘Aufstand, Empörung’
(15. Jh.)
und bezeichnet schließlich die Vereinigung der revolutionären Bauern
(16. Jh.).