gleiche Perspektive (1) auf Ausbildung, Karriere und gesellschaftlich-soziale Entwicklung unabhängig von sozialer Herkunft, Geschlecht o. Ä.
siehe auch Chancengerechtigkeit (1)
Kollokationen:
mit Adjektivattribut: größere Chancengleichheit; wirkliche, echte, absolute Chancengleichheit; fehlende, mangelnde Chancengleichheit; garantierte, faire Chancengleichheit; berufliche Chancengleichheit
als Akkusativobjekt: Chancengleichheit ermöglichen, herstellen, schaffen, gewährleisten, erreichen, wahren, sichern; Chancengleichheit fordern, wollen; die Chancengleichheit verletzen, gefährden, erhöhen, verbessern
in Präpositionalgruppe/-objekt: für Chancengleichheit sorgen; sich für Chancengleichheit einsetzen; von Chancengleichheit sprechen; Recht auf, Forderung nach, Anspruch auf, Herstellung von Chancengleichheit; ein Verstoß gegen die Chancengleichheit; für Chancengleichheit kämpfen, stehen; von Chancengleichheit [noch weit] entfernt sein; sich um Chancengleichheit bemühen; die Frage nach der Chancengleichheit; ein Beitrag zur Chancengleichheit
mit Genitivattribut: Chancengleichheit der Geschlechter, Frauen, Kinder, Menschen, Bürger
in Koordination: Chancengleichheit, Gerechtigkeit, Fairness, Freiheit und Gleichberechtigung; Chancengleichheit, Bildung und Integration
als Aktiv-/Passivsubjekt: Chancengleichheit herrscht, besteht, gilt; die Chancengleichheit bleibt [auf der Strecke]; Chancengleichheit ist (nicht) gegeben; Chancengleichheit gehört [dazu]; Chancengleichheit steht [im Mittelpunkt]
hat Präpositionalgruppe/-objekt: Chancengleichheit von, für, zwischen Frauen und Männern; Chancengleichheit im Bildungssystem, Bildungswesen, in der Bildung, in der Schule; Chancengleichheit in der Gesellschaft; Chancengleichheit auf dem Arbeitsmarkt, im Beruf
als Genitivattribut: der Grundsatz, das Prinzip, das Gebot der Chancengleichheit; die Förderung, Verbesserung der Chancengleichheit; im Sinne, Interesse der Chancengleichheit; aus Gründen der Chancengleichheit; die Wahrung der Chancengleichheit; eine Verletzung der Chancengleichheit; das Ziel, Ideal der Chancengleichheit
Beispiele:
Wichtig und richtig ist […], daß mit dem bisherigen System der Hochschulfinanzierung der Staat die Chancengleichheit beim Hochschulzugang formal zwar gewährleistet, tatsächlich aber das Ziel der Chancengleichheit nicht erfüllt ist. Nur 14 % der Studierenden stammten 1997 aus Familien mit niedrigem Einkommen […], während 66 % aus einem Elternhaus mit hohem oder gehobenem Verdienst kamen. [Frankfurter Rundschau, 10.12.1998]
Voraussetzung für Chancengleichheit wären einerseits gleiche äußere Umstände und andererseits gleiche Eigenschaften der Menschen. Da aber verschiedene Individuen verschiedene Begabungen, Interessen und Charaktereigenschaften haben, können mehrere Menschen in keiner Hinsicht gleiche Chancen haben. [Die Zeit, 11.10.1974, Nr. 42]
In keinem anderen Industrieland sei das Einkommen der Kinder derart stark vom Wohlstand der Eltern abhängig wie in Deutschland. Was fehlt, ist die Chancengleichheit. Die Lösung wäre daher, mehr Geld in Bildung zu investieren, vor allem in frühkindliche Ausbildung. [Neue Zürcher Zeitung, 18.05.2017]
Mehrere tausend Zürcher Schulkinder mit ausländischen Wurzeln besuchen Kurse in heimatlicher Sprache und Kultur. […] Die Kurse sind beliebt und leisten nach Ansicht von Fachleuten einen wichtigen Beitrag zur Integration und zur Chancengleichheit [Neue Zürcher Zeitung, 19.10.2012]
Der zweite Bildungsweg gilt nicht nur als wesentlicher Grundpfeiler des deutschen Bildungssystems, er ist auch ein Essential der Chancengleichheit. Vor allem Kinder aus finanzschwachen und sogenannten bildungsfernen Familien haben damit die Möglichkeit, den Zugang zu Hochschulen zu erlangen. [Süddeutsche Zeitung, 13.02.2007]
[…] scheinbar wollen einige Unternehmen gar nicht mehr so viel über ihre Bewerber wissen und machen freiwillig bei der »anonymen Bewerbung« mit. Damit sollen Chancengleichheiten zwischen Frauen und Männer und Migranten sichergestellt werden. [Ben Wiegelmann, 26.04.2012, aufgerufen am 15.09.2018] ungewöhnl. Pl.