Religion im November oder Dezember von den Juden begangenes achttägiges Fest, an dem der Neueinweihung des Zweiten Tempels in Jerusalem gedacht wird
Synonym zu Lichterfest (a)
Das Fest wird am 25. Tag des dritten Monats des jüdischen
Mondkalenders (Kislew) im Familienkreis mit Geschenken und besonderen Speisen sowie
dem Anzünden von Kerzen (Chanukkaleuchter) begangen.
Kollokationen:
als Akkusativobjekt: Chanukka feiern
als Aktiv-/Passivsubjekt: Chanukka und Weihnachten
Beispiele:
Das jüdische Lichterfest Chanukka ist ein
acht Tage dauerndes Fest und wird in der dunklen Jahreszeit gefeiert. [Der Tagesspiegel, 23.12.2020]
Die Riten, der Anlass und die konkreten Inhalte dieser
Feierlichkeiten stillen – jenseits der konkreten Bedeutungen der Feste –
ähnliche menschliche Grundbedürfnisse, egal ob es sich um das Chinesische
Neujahrsfest, Thanksgiving in den USA, den Ramadan in der islamischen Welt,
das jüdische Lichterfest Chanukka oder eben
Weihnachten handelt. [Süddeutsche Zeitung, 24.12.2020]
Chanukka symbolisiert für Gläubige Freude und
Hoffnung – Hoffnung, die gerade in der Pandemie wichtig ist. [Der Tagesspiegel, 17.12.2020]
Becks Eltern trennten sich früh, sie wuchs mit zwei Religionen auf.
So feierte sie im Dezember Weihnachten mit ihrer Mama und das jüdische
Lichterfest Chanukka mit ihrem Papa. [Welt am Sonntag, 02.02.2020]
An Chanukka gedenken die Juden eines Wunders.
Im Jahr 3597 ihrer Zeitrechnung (165 oder 164 vor Christus) eroberten
jüdische Aufständische, angeführt von Judas Makkabäus, den Tempel in
Jerusalem aus der Hand des hellenistischen Herrschers Antiochos zurück. Doch
weil der Tempel von Antiochos geschändet worden war – er hatte dort unter
anderem Kultbilder des griechischen Gottes Zeus aufstellen lassen –, mussten
die Juden das Heiligtum neu weihen. Chanukka bedeutet
wörtlich Einweihung. Im Inneren des Tempels fanden sie allerdings nur einen
unversehrten Ölkrug vor, um den siebenarmigen Tempelleuchter, die Menora, zu
entzünden. Das Öl hätte eigentlich nur für einen Tag gereicht. Doch – ein
Wunder! – es reichte für acht Tage. [Süddeutsche Zeitung, 30.12.2019]
Aber es war Chanukka, das Lichterfest – das
Fest fiel diesmal sehr spät, gewöhnlich war es zwei bis vier Wochen vor
Weihnachten –, und es hatte sich der Brauch herausgebildet, daß Wolfsohns
anläßlich dieses Festes die Verwandten in der Oranienstraße alljährlich
besuchten. [Feuchtwanger, Lion: Die Geschwister Oppermann. Berlin: Aufbau-Taschenbuch-Verl. 2001 [1933], S. 102]