Charakteristik, die
GrammatikSubstantiv (Femininum) · Genitiv Singular: Charakteristik · Nominativ Plural: Charakteristiken
Aussprache
Worttrennung Cha-rak-te-ris-tik
Wortzerlegung charakteristisch -ik
Wortbildung
mit ›Charakteristik‹ als Letztglied:
Fahrcharakteristik
· Richtcharakteristik · Selbstcharakteristik · Strahlungscharakteristik
Herkunft aus caractéristiquefrz ‘Schilderung der Wesenszüge, Merkmale einer Person oder Sache, Charakterisierung’
eWDG
Bedeutung
Schilderung kennzeichnender Eigenschaften oder Merkmale
Beispiele:
eine gute, treffende, schlagende, genaue, detaillierte, knappe, sachliche Charakteristik
die Charakteristik der Personen im Drama
eine schonungslose Charakteristik seines Wesens
die Charakteristik eines Volkes
eine ausführliche Charakteristik einer Zeit geben
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Etymologie
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Charakter · charakterisieren · charakteristisch · Charakteristik · Charakteristikum
Charakter m. ‘Gesamtheit der Wesenszüge, Eigenart eines Menschen oder einer Sache’, mhd. karacter ‘Buchstabe, Zauberschrift, Merkmal’, von lat. charactēr, griech. charaktḗr (χαρακτήρ) ‘Werkzeug zum Graben, Gravieren, eingeritzter Buchstabe, körperliche und sprachliche Eigenart, Merkmal’, im Lat. auch ‘das den Tieren (auch Sklaven) eingebrannte Erkennungszeichen, der Stempel’, zu griech. charássein (χαράσσειν) ‘spitzen, ritzen, eingraben, prägen’. Die Bedeutung ‘Buchstabe, Zauberzeichen’ ist noch im 18. Jh. nachzuweisen. Die bis ins 19. Jh. bezeugte Verwendung im Sinne von ‘Merkmal, Zeichen’ wird seit dem Ende des 17. Jhs. auf Stand und Rang einer Person (den Charakter eines Sekretärs erhalten) und in zunehmendem Maße seit der 1. Hälfte des 18. Jhs. auf die Gesamtheit ihrer Wesenszüge, auf ihre Eigenart bezogen. Der Charakter ist also im wesentlichen das dem Menschen ‘Eingeritzte, Eingeprägte’ an psychischen und geistigen Eigenarten. Diese Bedeutung liegt bereits im Griech. vor, wird aber im Dt., wohl unter Einfluß von frz. caractère, erneut entwickelt. Auch die Verwendung von Charakter bei Sachobjekten entsteht in der 1. Hälfte des 18. Jhs. – charakterisieren Vb. ‘mit einem Zeichen, Merkmal versehen’ (17. Jh.), ‘einen Rang, Titel verleihen’ (17. Jh., anfangs häufig im Part. Prät.), ‘jmdn. oder etw. gemäß seiner Eigenart schildern, darstellen’ (18. Jh.), aus frz. caractériser entlehnt. charakteristisch Adj. ‘kennzeichnend, typisch’ (18. Jh.; unklarer Frühbeleg bei Paracelsus), im 18. Jh. daneben gelegentlich charakterisch. Charakteristik f. im 17. Jh. von frz. caractéristique (subst. Adj.) übernommen, ‘Kennzeichen, Merkmal’ (17. bis 19. Jh.), meist aber ‘Schilderung der Wesenszüge, Merkmale einer Person oder Sache, Charakterisierung’ (seit 18. Jh.). Die Bedeutung ‘Kennzeichen, Merkmal’ wird im 20. Jh. ausschließlich durch Charakteristikum n. ausgedrückt, eine nlat., seit dem 19. Jh. bezeugte Bildung (im 18. Jh. vereinzelt mit griech. Endung Characteristicon).
Bedeutungsverwandte Ausdrücke
Unterbegriffe |
Typische Verbindungen zu ›Charakteristik‹ (berechnet)
Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›Charakteristik‹.
Charakteristik
Entwicklungsgang
Katalog
Körper
Mineral-System
Neigung
Rennwagen
Schärfe
Teiler
Tonart
Zeitlichkeit
abfallen
aufweisen
differenzierend
elliptisch
euler-poincaréschen
fallend
geradlinig
herausarbeiten
hervorheben
hydrogeochemische
hygienisch
metrisch
ontologisch
phänomenal
spektral
statisch
treffend
zusammenfassend
zutreffen
Verwendungsbeispiel für ›Charakteristik‹
maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora
Auch sie setzt mit einem schematischen Verfahren, der »allgemeinen Charakteristik« ein.
[Hartmann, Nicolai: Der Aufbau der realen Welt, Berlin: de Gruyter 1940, S. 464]
Noch klarer äußert sich dieselbe in der schon erwähnten Leibnizschen Charakteristik.
[Mach, Ernst: Erkenntnis und Irrtum. In: Philosophie von Platon bis Nietzsche, Berlin: Directmedia Publ. 2000 [1905], S. 9630]
Diese weitgehende Charakteristik kann ich mir nicht zu eigen machen.
[o. A.: Einhundertneunzigster Tag. Dienstag, 30. Juli 1946. In: Der Nürnberger Prozeß, Berlin: Directmedia Publ. 1999 [1946], S. 26439]
Ich habe kein Interesse an der allgemeinen Charakteristik des Waldes.
[o. A.: Einhundertachtundsechzigster Tag. Montag, 1. Juli 1946. In: Der Nürnberger Prozeß, Berlin: Directmedia Publ. 1999 [1946], S. 12143]
Was ist also die Charakteristik dieser Rebellion des rechten Rands?
[Die Zeit, 27.09.2010, Nr. 39]
alphabetisch vorangehend | alphabetisch nachfolgend |
---|---|
Charaktergestalt Charakterhaltung charakterisierbar charakterisieren Charakterisierung |
Charakteristikum charakteristisch charakteristischerweise Charakterkomiker Charakterkomödie |
selten | häufig | |||||
Bitte beachten Sie, dass diese Karten nicht redaktionell, sondern automatisch erstellt sind. Klicken Sie auf die Karte, um in der vergrößerten Ansicht mehr Details zu sehen.
Weitere Wörterbücher
- Deutsches Wörterbuch (¹DWB)
- Deutsches Wörterbuch, Neubearbeitung (²DWB)
- Wörterbuch der deutschen Gegenwartssprache (WDG)
Belege in Korpora
Referenzkorpora
Metakorpora
Zeitungskorpora
Webkorpora
Spezialkorpora
- DTA-Erweiterungen (1465–1969)
- Archiv der Gegenwart (1931–2000)
- Polytechnisches Journal
- Filmuntertitel
- Gesprochene Sprache
- DDR
- Politische Reden (1982–2020)
- Bundestagskorpus (1949–2017)
- Soldatenbriefe (1745–1872)
- Korpus Patiententexte (1834–1957)
- A. v. Humboldts Publizistik (dt., 1790–1859)
- Nachrichten aus der Brüdergemeine (1819–1894)
- Der Neue Pitaval (1842–1890)
- Briefe von Jean Paul (1780–1825)
- Deutsche Kunst und Dekoration (1897–1932)
- Neuer Deutscher Novellenschatz (1884–1887)
- stimm-los – Wiedergefundene Perlen der Literatur
- Wikibooks-Korpus
- Wikipedia-Korpus
- Wikivoyage-Korpus
- Gesetze und Verordnungen (1897–2023)