Chemie
f.
Wissenschaft von den Stoffen,
älter auch
Chymie,
Chymia
(17. Jh.),
Chimie
(18. Jh.),
von
Zesen
(1670)
mit
Scheidekunst
verdeutscht,
geht als wissenschaftssprachliche Bezeichnung zurück auf
griech.
chēmé͞ia
(
χημεία),
chymé͞ia
(
χυμέια)
‘Kunst der Metallverwandlung, Alchimie’
(
mlat.
chemia,
chymia).
Aber auch Verkürzung von
mlat.
alchimia
bzw.
nhd.
Alchimie,
Alchemie
(s. d.),
die letztlich wohl auch auf
griech.
chēmé͞ia,
chymé͞ia
zurückgehen,
ist denkbar.
Die Form
Chemie
(
chimia,
16. Jh.)
setzt sich im 19. Jh. durch.
Die ursprüngliche Lautgestalt
und die Herkunft der
griech. Bezeichnung sind strittig.
Entweder verbindet man sie mit der
griech. Wiedergabe
des
ägypt. Namens für Ägypten,
griech.
Chēmía
(
Χημία),
eigentlich
‘das Schwarze’,
also
‘Schwarzland’,
und betrachtet
Chemie
als
‘ägyptische Kunst’
bzw.,
im Hinblick auf den engeren Wortsinn,
als
‘Schwärzung’
(sie gilt als Vorbedingung der Metallverwandlung).
Oder man sieht die Form
chymé͞ia
als ursprünglich an und versucht Herleitung von
griech.
chýma
(
χύμα)
im Sinne von
‘Guß, Metallmischung’,
faßt
Chemie
also als
‘Kunst der Metallmischung’.
Chemikalie
f.
‘industriell hergestellter chemischer Stoff’
(19. Jh.),
zuerst
Chemikalien
(Plur.),
vgl.
nlat.
chemicalia.
Chemiker
m.
(18. Jh.),
älter
Chimicus,
Chymicus
(17. Jh.),
Chymiker
(18. Jh.).
chemisch
Adj.
(18. Jh.),
in älterer Zeit auch
chimisch,
chymisch
(um 1600).
Chemo-
als erstes Glied in Zusammensetzungen,
gräzisierend
(in Analogie zu
Chrono-,
Elektro-
u. ä.),
begegnet seit dem 19. Jh.,
vgl.
chemodynamisch,
Chemotherapie
u. a.