Rückzug aus dem öffentlichen Leben ins private Umfeld; das Sichzurückziehen in die eigene, bewusst gemütlich ausgestaltete Wohnung, auf die alle (Freizeit-)Aktivitäten beschränkt bleiben
siehe auch einigeln
Kollokationen:
mit Adjektivattribut: das selbstgewählte Cocooning
in Präpositionalgruppe/-objekt: der Trend zum Cocooning
Beispiele:
Seit Beginn des neuen Jahrtausends beobachten Trendforscher eine
Tendenz zum sogenannten Cocooning. Menschen
»verpuppen« sich zu Hause und ziehen sich aus der Zivilgesellschaft und
Öffentlichkeit zurück.
Damit
es daheim auch gemütlich ist, lässt sich die Wirtschaft einiges an
Wellness‑, Wohlfühl‑ und Entspannungsartikeln für die eigenen vier Wände
einfallen. [Welt am Sonntag, 31.05.2009, Nr. 22]
Cocooning war […] ein
Nischenprogramm: »das vollständige Sichzurückziehen in die Privatsphäre; das
Sichaufhalten zu Hause als Freizeitgestaltung«. Was nun neu auf Wikipedia
aufzunehmen ist: »CorCooning
[als] staatlich verordnetes Sichzurückziehen;
das massenhafte Sichaufhalten zu Hause als Alltagsgestaltung aufgrund
Corona‑Pandemie«. [#CorCooning – die Sehnsucht der Menschen ist groß, 17.03.2020, aufgerufen am 07.04.2020]
Aber die enge Nachbarschaft, der Ratsch auf der Treppenstufe, die
Begegnung am Briefkasten oder Hauseingang – all das hat in den vergangenen
Jahren abgenommen. Teils verbarrikadieren sich Menschen in den eigenen vier
Wänden – Stichwort Cocooning –, teils sind die
persönlichen Abstandsflächen zwischen den Menschen einfach größer
geworden. [Süddeutsche Zeitung, 14.09.2018]
Und je hektischer das Alltagsleben wird, desto mehr wächst die
Sehnsucht nach Ruhe. »Cocooning« hat die
amerikanische Marktforscherin Faith Popcorn das Bedürfnis nach
Sich‑Einspinnen in den eigenen vier Wänden, eine Art Nestbau und
Kokon‑Dasein, genannt[…]. [Der Tagesspiegel, 25.07.1999]