Damm
m.
‘aufgeschütteter Erdwall’
(als Schutz gegen Überflutung, dann auch als Verkehrsweg, so vor allem
nordostd.
‘gepflasterte Straße, Fahrbahn’),
mhd.
tam,
mnd.
mnl.
nl.
dam,
anorw.
schwed.
damm
und
(aus dem
Mnd.-Mnl.?)
mengl.
dam,
dam(m)e,
engl.
dam;
wohl
gemeingerm.,
vgl.
got.
faúrdammjan
(s. unten).
Die
hd. Lautgestalt
Tam(m)
ist noch bis Anfang des 18. Jhs. bezeugt,
doch dringt mit Ausbreitung der an der Küste vervollkommneten Deichbaukunst
d-Anlaut
aus dem
nd.-nl. Bereich
bereits ins
Mhd. ein
und wird im
Nhd. vom 17. Jh. an allgemein üblich
(literatursprachliche Geltung
der
nd. Form auch bei bedeutungsähnlichem
Deich,
s. d.).
Ungeklärt ist die Herkunft des
germ. Substantivs;
vielleicht besteht
(über eine Grundform
ie.
*dhəmno-)
Zusammenhang mit
griech.
thémethla
(
θέμεθλα)
Plur.
‘Grundlage, Fundament, das Innerste, Tiefste’,
thōmós
(
θωμός)
‘Haufen, Schober’,
die auf die Wurzel
ie.
*dhē-
‘setzen, stellen, legen’
zurückführen;
weniger einleuchtend scheint
(über eine Ausgangsform
ie.
*dhobmo-)
Zuordnung zur Wurzel
ie.
*dheb-
‘dick, fest, gedrungen’
(s.
tapfer).
dämmen
Vb.
‘durch einen Damm zurückhalten, stauen, hemmen’,
mhd.
temmen,
demmen,
daneben
tammen,
dammen;
denominative Bildung zu
mhd.
tam
(s. oben),
vgl. gleichbed.
mnd.
dammen,
demmen,
aengl.
fordemman,
engl.
to dam (up),
anord.
demma,
schwed.
dämma
und
got.
faúrdammjan
‘eindämmen, verhindern’.
Wie beim Substantiv setzt sich im 17. Jh.
nd.
dämmen
gegenüber
obd.
tämmen
durch;
die anfangs besonders im
Nd.
häufige unumgelautete Form
ist nach dem 17. Jh.
kaum noch belegt.