Der deutsche Wortschatz von 1600 bis heute.

Dampf, der

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GrammatikSubstantiv (Maskulinum) · Genitiv Singular: Dampf(e)s · Nominativ Plural: Dämpfe
Aussprache 
Wortbildung  mit ›Dampf‹ als Erstglied: Dampfableitung · Dampfbad · Dampfbagger · Dampfbahn · Dampfbehandlung · Dampfbetrieb · Dampfboot · Dampfbremse · Dampfbäckerei · Dampfbügeleisen · Dampfbügelstation · Dampfdichte · Dampfdom · Dampfdruck · Dampfdusche · Dampfdüse · Dampfentsafter · Dampfentwicklung · Dampferzeuger · Dampfgarer · Dampfgenerator · Dampfhammer · Dampfheizung · Dampfkessel · Dampfkochtopf · Dampfkompresse · Dampfkraft · Dampfkraftwerk · Dampflok · Dampflokomotive · Dampfmantel · Dampfmaschine · Dampfmesser · Dampfmolekül · Dampfmotor · Dampfmühle · Dampfnudel · Dampfpfeife · Dampfplauderei · Dampfplauderer · Dampfplauderin · Dampfradio · Dampframme · Dampfrohr · Dampfross · Dampfsauna · Dampfschiff · Dampfschifffahrt · Dampfschlepper · Dampfspannung · Dampfspritze · Dampfstrahl · Dampfturbine · Dampfventil · Dampfwagen · Dampfwalze · Dampfwolke · Dampfwurst · Dampfziegelei · Dampfzylinder · dampfbetrieben · dampfdicht · dampfförmig
 ·  mit ›Dampf‹ als Letztglied: Abdampf · Ammoniakdampf · Benzoldampf · Blütendampf · Bromdampf · Frischdampf · Hansdampf · Heißdampf · Joddampf · Kochdampf · Kohldampf · Nassdampf · Prozessdampf · Pulverdampf · Quecksilberdampf · Salpeterdampf · Sattdampf · Schwefeldampf · Tabakdampf · Tabaksdampf · Volldampf · Wasserdampf · Ätherdampf
 ·  mit ›Dampf‹ als Binnenglied: Metalldampflampe · Natriumdampflampe

Bedeutungsübersicht

  1. 1. dichter Dunst
    1. Rauch
    2. Nebel
  2. 2. [Physik] Gas nahe der Verflüssigung
  3. 3. [umgangssprachlich, übertragen] ...
eWDG

Bedeutungen

1.
dichter Dunst
Beispiele:
in der Waschküche war alles voller Dampf
(heiße) Dämpfe entwickeln sich
der Dampf verzieht sich, wallt auf
und blickte in den Dampf, der leise singend aus der Teemaschine aufstieg [ Storm3,54]
Rauch
Beispiele:
vom Schornstein stieg dicker Dampf auf
als der Dampf sich verzog (= als der Pulverrauch sich verzog) [ HebbelMaria MagdaleneII 1]
Nebel
Beispiel:
der Dampf über den Wiesen hatte sich verflüchtigt
2.
Physik Gas nahe der Verflüssigung
Beispiele:
eine mit Dampf betriebene Maschine
das Schiff, die Lokomotive steht unter Dampf (= ist abfahrbereit)
Dampf ablassen, erzeugen
den Dampf drosseln, steuern, überhitzen
gesättigter, übersättigter Dampf
Dampf von hoher, niedriger Spannung
mit Dampf kochen, sterilisieren
3.
umgangssprachlich, übertragen
Beispiele:
mit Dampf arbeiten (= schnell, fleißig arbeiten)
etw. mit Dampf betreiben (= etw. mit Nachdruck, Eifer betreiben)
Dampf hinter etw. setzen, machen (= etw. beschleunigen)
vor jmdm. Dampf haben (= vor jmdm. Angst haben)
er ist Hans Dampf in allen Gassen (= er kennt sich überall aus)
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)

Etymologie

Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Dampf · dämpfen · dampfen · Dämpfer · Dampfschiff · Dampfer · Dampfmaschine
Dampf m. ‘Dunst, Nebel’. Das westgerm. Substantiv ahd. thamph (10. Jh.), mhd. dampf, tampf ‘Dampf, Dunst, Rauch’ (daneben mit anderer Stammbildung ahd. thampho, 11. Jh., thempho, Hs. 13. Jh., mhd. dampfe ‘schwerer Katarrh, krankhafter Erstickungszustand’, im Nhd. in Form und Flexion mit Dampf zusammenfallend; s. auch dumpf) und gleichbed. mnd. mnl. nl. afries. engl. damp (westgerm. *damp-) gehört als ablautende Bildung zu einem in mhd. frühnhd. dimpfen ‘dampfen, rauchen’ erhaltenen starken Verb, das sich (mit p-Erweiterung im Germ.) zu der auch für dunkel (s. d.) sowie für aind. dhámati ‘bläst’, mir. dem ‘dunkel, schwarz’, aslaw. dǫti ‘blasen, fauchen’, russ. dut’ (дуть) ‘blasen, wehen’ oder das erste Kompositionsglied von griech. themerṓpis (θεμερῶπις) ‘finster blickend, mit ernstem Gesicht’ vorauszusetzenden Wurzel ie. *dhem(ə)- ‘blasen, dampfen, rauchen, dunkel’ stellt. – dämpfen Vb. ‘abschwächen, mildern’, auch ‘mit Dampf behandeln, gar machen’, ahd. themphen (8. Jh.), mhd. dempfen ‘würgen, ersticken, unterdrücken, auslöschen’ (spätmhd. außerdem ‘abschwächen, mildern’) ist eine Kausativbildung zu dem in mhd. frühnhd. dimpfen (s. oben) vorliegenden Verb; in der jüngeren Bedeutung ‘mit Dampf, Rauch behandeln’ (15. Jh.) schließt es sich an das Substantiv Dampf an, von dem auch dampfen Vb. ‘Dampf entwickeln, abgeben’ (Mitte 17. Jh.) abgeleitet ist. Dämpfer m. ‘Vorrichtung zum Abschwächen des Tones und zur Veränderung des Klanges bei Musikinstrumenten’ (2. Hälfte 18. Jh.), als Gerätebezeichnung zu dämpfen ‘abschwächen, mildern’ gebildet (zuvor Nomen agentis im Sinne von ‘Unterdrücker, Bezwinger’, 16./17. Jh.), übertragen in der Wendung einen Dämpfer aufsetzen ‘in die Schranken weisen, mäßigen’. Dampfschiff n. ‘mit Dampf betriebenes Schiff’ (um 1815), nach engl. steamship; dazu (wie engl. steamer) die Kurzform Dampfer m. (Mitte 19. Jh.), anfangs auch Dämpfer, so später noch vereinzelt im Obd., während sich die umlautlose Form unter nd. Einfluß durchsetzt. Dampfmaschine f. ‘mit Wasserdampf betriebene Kraftmaschine’ (Lichtenberg 1775), Übersetzung von engl. steam-engine; schon vorher (seit Mitte 18. Jh.) gelegentlich Bezeichnung für andere technische Hilfsmittel.

Bedeutungsverwandte Ausdrücke

Dampf · Schwaden
Unterbegriffe
Assoziationen

Energie · Kraft · Leistung · Leistungsabgabe · Leistungsfähigkeit · Schwung  ●  Dampf ugs.
Unterbegriffe
Assoziationen

Dampf · Rauch

(mit) Wumms · Gewalt · Heftigkeit · Kraft · Schwung · Ungestüm · Vehemenz · Wucht  ●  (da ist) Musik dahinter ugs. · (mit) Dampf (dahinter) ugs. · (mit) Karacho ugs. · (mit) Schmackes ugs., ruhrdt.
Assoziationen

Typische Verbindungen zu ›Dampf‹ (berechnet)

Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›Dampf‹.

Aerosol Anzuchterde Elektrizität Heißwasser Kondensat Rauch Warmwasser ablassen atmen aufsteigen aufsteigend ausströmend austretend einatmen entweichen entweichend erzeugt giftig heissem heiß hochgiftig kondensieren radioaktiv riechend ätzend übelriechend überhitzt

Verwendungsbeispiele für ›Dampf‹

maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora

Es ist nichts zu sehen, der Dampf ist zu dicht. [Döblin, Alfred: Berlin Alexanderplatz, Olten: Walter 1961 [1929], S. 137]
Und wir sahen die Arbeit, die uns bevorstand, den Dampf wieder hochzubringen. [Traven, B.: Das Totenschiff, Berlin: Büchergilde Gutenberg 1929 [1926], S. 148]
Der Zug stand schon unter Dampf, an ihm war es jetzt, sich zu entscheiden, jetzt mußte er wirklich handeln. [Die Zeit, 08.03.1956, Nr. 10]
Sie können auch gar nicht anders, denn aus einer Tülle strömt unentwegt Dampf in ihre Münder. [Die Zeit, 02.03.2013, Nr. 07]
Dann sank der Sturm, von den narkotischen Dämpfen allmählich beschwichtigt. [Kolbenheyer, Erwin Guido: Das Gestirn des Paracelsus, München: J.F. Lehmanns 1964 [1921], S. 271]
Zitationshilfe
„Dampf“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/Dampf>.

Weitere Informationen …

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Worthäufigkeit

selten häufig

Wortverlaufskurve

Wortverlaufskurve 1600−1999
Wortverlaufskurve ab 1946

Geografische Verteilung

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