Denker, der
GrammatikSubstantiv (Maskulinum) · Genitiv Singular: Denkers · Nominativ Plural: Denker
Aussprache
Worttrennung Den-ker
Wortbildung
mit ›Denker‹ als Erstglied:
Denkerfalte
· Denkergesicht · Denkerin · Denkerpose · Denkerstirn · denkerisch
· mit ›Denker‹ als Letztglied: Freidenker · Meisterdenker · Querdenker · Schnelldenker
· mit ›Denker‹ als Letztglied: Freidenker · Meisterdenker · Querdenker · Schnelldenker
Mehrwortausdrücke
Volk der Dichter und Denker
eWDG
Bedeutung
jmd., der große Fragen gründlich durchdenkt, Philosoph
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Etymologie
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
denken · gedenken · nachdenken · nachdenklich · verdenken · Denker · Denkzettel
denken Vb. ‘geistig arbeiten, überlegen’, ahd. thenken (8. Jh.), mhd. mnd. mnl. nl. denken, asächs. thenkian, afries. thanka, aengl. þencan, engl. to think, anord. þekkja (‘wahrnehmen, erkennen’), aschwed. þækkia, got. þagkjan. Das germ. jan-Verb (germ. *þankjan) steht als Kausativum im Ablaut (wie Dank, Gedanke, s. d.) zu einem Verb, das sich in dünken (s. d.) fortsetzt. Es findet eine sichere außergerm. Entsprechung in lat. tongēre ‘kennen, wissen’ und kann mit diesem auf eine Wurzelform ie. *teng-, *tong- ‘denken, fühlen’ zurückgeführt werden. Das Prät. dachte und das Part. Prät. gedacht (beide mit Kürzung des Stammvokals) sind durch Ausfall von -n- und Ersatzdehnung entstanden (ahd. thāhta, githāht, mhd. dāhte, gedāht, aus germ. *þanht-). – gedenken Vb. ‘an jmdn., etw. zurückdenken, sich erinnern, beabsichtigen’, ahd. githenken ‘an etw. denken’ (um 800), mhd. gedenken, auch ‘ausdenken, bestimmen, eingedenk sein, sich erinnern’, heute besonders einer Sache, eines Menschen gedenken sowie gedenken, etw. zu tun. nachdenken Vb. ‘eine Sache gründlich durchdenken, überlegen, erwägen’, (selten) ‘etw. in Gedanken nachvollziehen’ (15. Jh.); vgl. mhd. denken nāch ‘mit Gedanken nachfolgen, zurückdenken an’; nachdenklich Adj. ‘zu Überlegungen neigend, in Gedanken versunken, zum Nachdenken anregend’ (Mitte 17. Jh.). verdenken Vb. ‘übelnehmen, verübeln, verargen’ (meist verneint und in Verbindung mit können), ahd. firthenken ‘verachten, geringschätzen’ (8. Jh.), mhd. verdenken ‘(zu Ende) denken, erwägen, sich erinnern, Übles von jmdm. denken, jmdn. in Verdacht haben, verargen’ (s. Verdacht). Denker m. ‘Philosoph’ (1. Hälfte 18. Jh. nach engl. thinker); vgl. vereinzeltes ahd. thenkāri (11. Jh.). Denkzettel m. ‘Merkzettel als Gedächtnishilfe’, übertragen ‘eindringliche Lehre in Form eines Verweises, einer Bestrafung’ (16. Jh.), vgl. rechtssprachliches mnd. denksed(d)del, -cēdel ‘Urkunde, Vorladung, Merkblatt’. Frühnhd. auch Gedenkzedele, -zettul (16. Jh.). S. Zettel2.
Bedeutungsverwandte Ausdrücke
Akademiker ·
Denker ·
Forscher ·
Frau der Wissenschaft ·
Geistesarbeiter ·
Gelehrter ·
Intellektueller ·
Kopfarbeiter ·
Mann der Wissenschaft ·
Theoretiker ·
Verstandesmensch ·
Wissenschaftler ●
Egghead engl. ·
Eierkopf abwertend ·
Forschende (nur Plural) gendergerecht ·
Wissenschafter österr., männl. ·
Großkopferter ugs., bayr., österr. ·
Großkopfeter ugs., bayr., österr.
Oberbegriffe |
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Unterbegriffe |
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Assoziationen |
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Typische Verbindungen zu ›Denker‹ (berechnet)
Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›Denker‹.
Altertum
DenkerIn
Dichter
Erkenntnistheorie
Lenker
Literat
Macher
Philosoph
Postmoderne
Schreiber
Stilist
Stratege
Tüftler
antik
bedeutend
brillant
eigenwillig
einflußreich
genial
liberal
marxistisch
neokonservativ
originell
postmodern
profiliert
progressiv
scharfsinnig
unkonventionell
vorsokratisch
Ästhetische
Verwendungsbeispiele für ›Denker‹
maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora
Die Französische Revolution hat die Denker in aller Welt stark beschäftigt, die Dichter so gut wie gar nicht.
[konkret, 1990]
Wissenschaftliche Erkenntnisse unserer Zeit beruhen auf grundlegenden Ergebnissen griechischer Denker jener Tage.
[Petersen, Jes: Erde und Mensch, Berlin: Columbus-Verl. [1935] [1925], S. 123]
Denn damals gingen die Denker in der Tat wesentlich anders vor.
[Feyerabend, Paul: Wider den Methodenzwang, Frankfurt a. M.: Suhrkamp 1976, S. 279]
Wer andererseits seiner Zeit mit seinen Ideen weit vorauseilt, mag vielleicht ein politischer Denker sein, ist aber zum Regieren meist ungeeignet.
[Eschenburg, Theodor: Staat und Gesellschaft in Deutschland, Stuttgart: Schwab 1957 [1956], S. 1030]
Liberale Denker sind längst abgeschrieben, und jüdische Autoren dürfen schon bald nicht mehr zitiert werden.
[Die Zeit, 30.12.1998, Nr. 1]
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