Psychologie psychische Erkrankung, die sich vor allem in Niedergeschlagenheit, Antriebslosigkeit, mangelnder Konzentrationsfähigkeit sowie einer starken, lang anhaltenden Verminderung von Lebensfreude äußert
Kollokationen:
mit Adjektivattribut: eine tiefe, schwere, leichte Depression; eine klinische, behandlungsbedürftige Depression; eine seelische, endogene, postnatale Depression
als Akkusativobjekt: eine Depression auslösen, überwinden, lindern, diagnostizieren
in Präpositionalgruppe/-objekt: in eine Depression verfallen, versinken; unter, an einer Depression leiden; an einer Depression erkranken; zu Depressionen neigen; wegen einer Depression in Behandlung, in einer Klinik sein
als Genitivattribut: die Symptome, Phasen, die Behandlung einer Depression
in vergleichender Wort-/Nominalgruppe: psychische Erkrankungen, Störungen wie Depressionen
in Koordination: Depressionen und Angstzustände, Schlafstörungen, Verzweiflung, Erschöpfung
als Aktiv-/Passivsubjekt: Depressionen befallen, quälen, lähmen jmdn.
Beispiele:
Depressionen machen sich nicht nur in Symptomen wie Niedergeschlagenheit, Freudlosigkeit oder Antriebsmangel bemerkbar. Bei bis zu 90 Prozent der an Depressionen Erkrankten treten außerdem Konzentrationsstörungen auf, was sich auf das Arbeitsleben auswirken kann[…]. [Die Welt, 06.04.2017]
Studien zufolge erkrankt jeder fünfte Mensch einmal im Leben an einer Depression; jeder zehnte bis zwanzigste Deutsche hatte vergangenes Jahr damit zu kämpfen. [Süddeutsche Zeitung, 20.08.2016]
Als eine der vielen Ursachen für Depressionen nannte Gisela Fischer die sinnentleerten Tage vieler sehr alter Menschen. [Der Tagesspiegel, 20.02.2003]
Das Heimtückische an der Depression ist, daß die Gedanken geradezu zwanghaft immer wieder um die gleichen traurigen Inhalte kreisen. […] [Der Spiegel, 11.10.1982]
Er [Dr. Salis] war Psychologe genug, die Depressionen des Professors zu bemerken, und mahnte ihn, sich nicht bei seinem nicht gerade sehr kräftigen Gesundheitsstand zu stark an diese Arbeit zu binden. [Die Zeit, 11.04.1946]
a)
Phrasem:
⟨manische Depression (= bipolare Störung, geprägt von starken Stimmungsschwankungen, Wechsel zwischen Depression und Manie)⟩
Beispiele:
Richard Gere ist hier [als Filmfigur] himmelhoch jauchzend und zu Tode betrübt, weil er an manischen Depressionen leidet. [Süddeutsche Zeitung, 26.05.1994]
Doch vor einigen Tagen war zu lesen, dass Sinéad O’Connor an einer bipolaren Störung (besser bekannt als manische Depression) leide. [Die Welt, 14.01.2012]
Heutige Psychologen rekonstruieren bei ihm [dem Schriftsteller Nikolaj Gogol] eine manische Depression und registrieren zwischen 1832 und 1852 dreiundzwanzig Schübe mit einer Dauer von drei Wochen bis einem Jahr. [Süddeutsche Zeitung, 01.04.2009]
Berichten zufolge leidet Spears an einer sogenannten bipolaren Störung, eine auch als manische Depression bekannte Krankheit. [Der Standard, 14.02.2008]
b)
allgemeiner, umgangssprachlich nicht krankhafte, meist kurzzeitige Phase trauriger, niedergeschlagener Stimmung
Beispiele:
In der Saalsporthalle[…] pendelt die Stimmung gegenwärtig zwischen Depression und Euphorie. [Neue Zürcher Zeitung, 30.10.1999]
Ich beobachte das, was heute mit Europa geschieht, in einem Zustand der Unruhe und Depression. [Der Standard, 21.06.2016]
Das Wetter geht mir hier aufs Gemüt. An Regentagen kriege ich Depressionen. [Die Zeit, 03.09.1998, Nr. 37]