Deutung, die
GrammatikSubstantiv (Femininum) · Genitiv Singular: Deutung · Nominativ Plural: Deutungen
Aussprache [ˈdɔɪ̯tʊŋ]
Worttrennung Deu-tung
Wortbildung
mit ›Deutung‹ als Erstglied:
Deutungsabsicht
· Deutungsangebot · Deutungsarbeit · Deutungsart · Deutungshoheit · Deutungsmacht · Deutungsmuster · Deutungsmöglichkeit · Deutungsprinzip · Deutungsprozess · Deutungsrahmen · Deutungsschema · Deutungssystem · Deutungsversuch
· mit ›Deutung‹ als Letztglied: Doppeldeutung · Fehldeutung · Geschichtsdeutung · Handdeutung · Handschriftendeutung · Namendeutung · Namensdeutung · Neudeutung · Schriftdeutung · Selbstdeutung · Sinndeutung · Situationsdeutung · Sterndeutung · Traumdeutung · Vorausdeutung · Weltdeutung · Wesensdeutung
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eWDG
Bedeutung
Auslegung
Beispiele:
die Deutung eines Traumes, Textes, Gedichts, einer Weissagung
die Schriftzeichen lassen keine andere Deutung zu
eine richtige, falsche Deutung
eine verständliche, philosophische, zeitgenössische Deutung eines Kunstwerkes
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Etymologie
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
deuten · Deutung · deutlich · deuteln · zweideutig · bedeuten · bedeutend · bedeutsam · Bedeutung
deuten Vb. ‘zu erklären versuchen, auslegen, (mit dem Finger) auf etw. zeigen, hinweisen’. Ahd. thiuten (um 1000), mhd. diuten ‘verständlich machen, erklären, zeigen, übersetzen, bedeuten’, mnd. dǖden, mnl. dūden, dieden, nl. duiden, aengl. geþīedan ‘übersetzen’, anord. þȳða ‘deuten, erklären’, schwed. tyda, dän. tyde sind wie deutsch (s. d.) Denominativa zu germ. *þeuðō ‘Volk’, ie. *teutā ‘(Menge) Volk, Land’, das seinerseits t-Ableitung zur Wurzel ie. *tē̌u-, *teu̯ə- ‘schwellen’ (s. Daumen) ist. Die Bedeutung des Verbs kann danach etwa ‘vor dem versammelten Volk erklären, für das Volk verständlich machen’ lauten. Daraus entwickelt sich früh ‘(Vorgänge, Erscheinungen und Äußerungen) erklären, auslegen’ und ‘(aus einer fremden Sprache in die eigene) übersetzen’, auch ‘einen bestimmten Sinn haben, bedeuten’; in mhd. Zeit kommt ‘auf etw. zeigen, hinweisen’ dazu. – Deutung f. ‘Auslegung, Erklärung, Bedeutung’, mhd. diutunge, mnd. dǖdinge, nl. duiding. deutlich Adj. ‘klar erkennbar, verständlich, eindeutig’, spätmhd. diutlich, mnd. dǖdel(i)k, nl. duidelijk; vereinzelt mhd. frühnhd. diutelich, deutelich (mit Fugen-e), im 16./17. Jh. in adverbialer Verwendung gelegentlich diutelichen, deutelichen. deuteln Vb. ‘kleinlich, spitzfindig auslegen, (herum)deuten’ (1. Hälfte 16. Jh.), Iterativbildung zu deuten. zweideutig Adj. ‘zwei Deutungen zulassend, anzüglich’, seit der Mitte des 17. Jhs. als Verdeutschung von spätlat. aequivocus ‘doppelsinnig, mehrdeutig’ bezeugt, bald danach auch im Sinne von ‘unverständlich, rätselhaft, unklar’. Im 18. Jh. entwickelt zweideutig die Bedeutung ‘anzüglich, schlüpfrig’, die mehr und mehr an Gebrauchshäufigkeit zunimmt. bedeuten Vb. ‘einen bestimmten Sinn haben, von bestimmtem Wert, von Wichtigkeit sein’, ahd. bithiuten ‘meinen, bedeuten’ (11. Jh.), mhd. bediuten ‘andeuten, verständlich machen, mitteilen, urteilen’, auch reflexiv sich bediuten ‘bedeuten, zu verstehen sein’; dazu bedeutend Part.adj. ‘beachtlich, bemerkenswert, wertvoll, bedeutungsvoll’ (18. Jh.), ursprünglich ‘auf etw. hindeutend, etw. ausdrückend’; bedeutsam Adj. ‘wichtig, vielsagend, bedeutungsvoll’ (Ende 18. Jh.); Bedeutung f. ‘Sinn, Wort-, Begriffsinhalt, Wichtigkeit’, mhd. bediutunge ‘Auslegung’.
Bedeutungsverwandte Ausdrücke
Ausdeutung ·
Auslegung ·
Deutung ·
Exegese ·
Interpretation ·
Lesart ·
Perspektive ·
Sichtweise ·
Version ●
Spin Jargon, fig. ·
Bedeutung geh.
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Assoziationen |
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Typische Verbindungen zu ›Deutung‹ (berechnet)
Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›Deutung‹.
Geschichtsverein
Ortsname
Quantenmechanik
Quantentheorie
Tetralogie
Umdeutung
Vogelflug
allegorisch
astrologisch
eigenwillig
einleuchten
etymologisch
geschichtsphilosophisch
gängig
kausal
kopenhagener
metaphysisch
plausibel
psychoanalytisch
psychologisch
psychologisierend
rational
subjektiv
szenisch
theologisch
tiefenpsychologisch
typologisch
versuchen
volksetymologisch
zulassen
Verwendungsbeispiele für ›Deutung‹
maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora
Jedenfalls legen verschiedene Ereignisse der letzten Jahre diese Deutung nahe.
[Ketman, Per u. Wissmach, Andreas: DDR – ein Reisebuch in den Alltag, Reinbek bei Hamburg: Rowohlt 1986, S. 92]
Auch bedarf jede Deutung als Ergebnis früherer Tätigkeit weiterer Klärung durch weitere Tätigkeit.
[Feyerabend, Paul: Wider den Methodenzwang, Frankfurt a. M.: Suhrkamp 1976, S. 32]
Die Deutung aber, zu der man gelangt, hängt von der benutzten Methode ab.
[Franke, Herbert: Sinologie, Bern: A. Francke 1953, S. 84]
Vieles blieb merkwürdig undifferenziert in seiner Deutung, grau in grau, mit manchen starken lyrischen Momenten.
[Die Zeit, 29.07.1999, Nr. 31]
Das erschwerte zwar die Deutung, machte sie aber nicht unmöglich.
[Die Zeit, 08.07.1999, Nr. 28]
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