besonders Soziologie Abweichung (von der Norm)
Beispiele:
Der Berliner Psychiater […], der Backhaus ausführlich explorierte, hat bei dem
Angeklagten eine sexual‑pathologische Devianz
diagnostiziert. Als Devianz bezeichnet man ein
abnormes Verhalten. Die Steuerungsfähigkeit und damit die Schuldfähigkeit
von Backhaus seien eingeschränkt. [Welt am Sonntag, 10.06.2001]
Transsexualität ist für sie eine Varianz der dominanten
Geschlechtsidentität, keine Devianz. [Die Zeit, 09.04.2015, Nr. 15]
Geisteskrankheit galt [1817] nicht als
Krankheit, sondern als kriminelle soziale Devianz,
ihre Träger – Ausgestoßene der Gesellschaft, polizeilicher Macht unterworfen
– vegetierten an Ketten gefesselt in dunklen Verließen. [Süddeutsche Zeitung, 23.01.2006]
Es gibt keine Devianz ohne Normen, und die
Abweichung zementiert diese; schon vor Durkheim war geläufig, dass
Normverletzungen zum normalen Handlungsrepertoire gehören. [Berliner Zeitung, 09.10.1999]
[…] Die Normalität des modernen
Wissenschaftsbetriebs ist verrückter, als es die übergeschnappten
Professoren in jenen beliebten Anekdoten je sein konnten. Wer sich auf die
Suche nach typischen Schrullen oder psychischen
Devianzen macht, ist auf der falschen Spur.
Sonderlinge und versponnene Partisanen im grauen Hochschulalltag gibt es
natürlich auch heute noch. [Die Zeit, 04.09.1992, Nr. 37]