Vorrichtung, um etw. dicht, undurchlässig zu machen
Dichtung, die
Grammatik Substantiv (Femininum) · Genitiv Singular: Dichtung · Nominativ Plural: Dichtungen
Aussprache [ˈdɪçtʊŋ]
Worttrennung Dich-tung
Wortbildung
mit ›Dichtung‹ als Erstglied:
Dichtungsarbeit
·
Dichtungsmasse
·
Dichtungsmaterial
·
Dichtungsmittel
·
Dichtungsring
·
Dichtungsscheibe
· mit ›Dichtung‹ als Letztglied: Asbestdichtung · Fensterdichtung · Filzdichtung · Gummidichtung · Kolbendichtung · Rohrdichtung · Schlauchdichtung · Zylinderkopfdichtung
· mit ›Dichtung‹ als Letztglied: Asbestdichtung · Fensterdichtung · Filzdichtung · Gummidichtung · Kolbendichtung · Rohrdichtung · Schlauchdichtung · Zylinderkopfdichtung
eWDG
Bedeutung
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Etymologie
dicht · dichthalten · Dichte · dichten1 · Dichtung1
dicht
Adj.
‘undurchlässig, nahe beieinander’,
mhd.
dīhte,
mnd.
dicht(e)
‘undurchlässig, stark, tüchtig, häufig, wahrhaftig’,
aengl.
-þiht,
engl.
tight,
mnl.
dicht(e),
nl.
dicht,
anord.
þēttr,
schwed.
tät
(germ.
*þīhta-,
aus
*þenhta-)
führen mit
mir.
tēcht
‘geronnen’
und
lit.
tánkus
‘dicht, häufig’
auf die Wurzel
ie.
*tenk-
‘(sich) zusammenziehen, fest, dicht werden’
(s. auch
gedeihen).
Im Germ. tritt Ersatzdehnung nach
n-Ausfall
vor
-h-
ein
(vgl.
mhd.
dīhte,
frühnhd.
deicht).
Im Mnd. wird die Länge wieder beseitigt;
die Form mit kurzem
i,
mnd.
dicht,
dringt im 16. Jh. ins Md.
und wird danach allgemein schriftsprachlich.
dichthalten
Vb.
‘verschwiegen sein’
(18. Jh.).
Dichte
f.
‘enges Beieinander, enge Aufeinanderfolge, Konzentration eines Stoffes oder einer Vorstellung’
(16. Jh.).
dichten1
Vb.
‘undurchlässig machen, schließen’,
mnd.
dichten
(15. Jh.).
Dichtung1
f.
‘Verbindungsstück, Ring zum Abdichten technischer Geräte und Leitungen’
(19. Jh.).
Typische Verbindungen zu ›Dichtung‹ (berechnet)
Jh.s
Ma
Mittelalter
Weltliteratur
Zugrundegehen
altchristlich
antik
defekt
episch
erzählend
expressionistisch
geistlich
genealogisch
homerisch
höfisch
lateinisch
lyrisch
metrisch
mittelalterlich
mittelhochdeutsch
mittellateinisch
mystisch
naiv
profan
ritterlich
romantisch
sinfonisch
symphonisch
volkssprachlich
zeitgenössisch
Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›Dichtung‹.
Verwendungsbeispiele für ›Dichtung‹
maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora
Die Musik – nun, die will ich euch preisgeben, an der ist nicht allzuviel – aber die Dichtung!
[Mayer, Anton: Der Spielmann Gottes, Berlin: Deutsche Buch-Gemeinschaft 1932, S. 71]
Meine ganze Idee sei weniger ärztliches Problem als vielmehr eine Dichtung.
[Keller, Paul: Ferien vom Ich, München: Bergstadtverl. Korn 1963 [1915], S. 50]
So wie Sie es aussprechen, ist fast schon der Weg der Dichtung beschritten.
[Lepenies, Wolf: Kultur und Politik, München, Wien: Carl Hanser Verlag 2006, S. 262]
So erscheint er als eine Dichtung, als eine Art Kunst.
[Weizsäcker, Carl Friedrich von: Bewußtseinswandel, München: Hanser 1988, S. 243]
Für die Förderung der Dichtung braucht er sich nicht einzusetzen.
[Tucholsky, Kurt: Eine Akademie. In: Kurt Tucholsky, Werke - Briefe - Materialien, Berlin: Directmedia Publ. 2000 [1926]]
Zitationshilfe
„Dichtung“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/Dichtung#1>.
Dichtung, die
Grammatik Substantiv (Femininum) · Genitiv Singular: Dichtung · Nominativ Plural: Dichtungen
Aussprache [ˈdɪçtʊŋ]
Worttrennung Dich-tung
Wortbildung
mit ›Dichtung‹ als Erstglied:
Dichtungsform
·
Dichtungsgattung
·
Dichtungstheorie
· mit ›Dichtung‹ als Letztglied: Akyndichtung · Altersdichtung · Arbeiterdichtung · Balladendichtung · Barockdichtung · Bauerndichtung · Bildungsdichtung · Blut-und-Boden-Dichtung · Bühnendichtung · Dialektdichtung · Dramendichtung · Erlebnisdichtung · Funkdichtung · Gelegenheitsdichtung · Gesellschaftsdichtung · Heimatdichtung · Heldendichtung · Hirtendichtung · Jambendichtung · Jesuitendichtung · Jugenddichtung · Kampfdichtung · Kreuzzugsdichtung · Kriegsdichtung · Lehrdichtung · Liebesdichtung · Lügendichtung · Mariendichtung · Mundartdichtung · Märchendichtung · Naturdichtung · Nonsensdichtung · Prosadichtung · Ritterdichtung · Romandichtung · Sagendichtung · Schäferdichtung · Skaldendichtung · Spielmannsdichtung · Spruchdichtung · Tendenzdichtung · Tondichtung · Traumdichtung · Unsinnsdichtung · Vagantendichtung · Volksdichtung
· mit ›Dichtung‹ als Letztglied: Akyndichtung · Altersdichtung · Arbeiterdichtung · Balladendichtung · Barockdichtung · Bauerndichtung · Bildungsdichtung · Blut-und-Boden-Dichtung · Bühnendichtung · Dialektdichtung · Dramendichtung · Erlebnisdichtung · Funkdichtung · Gelegenheitsdichtung · Gesellschaftsdichtung · Heimatdichtung · Heldendichtung · Hirtendichtung · Jambendichtung · Jesuitendichtung · Jugenddichtung · Kampfdichtung · Kreuzzugsdichtung · Kriegsdichtung · Lehrdichtung · Liebesdichtung · Lügendichtung · Mariendichtung · Mundartdichtung · Märchendichtung · Naturdichtung · Nonsensdichtung · Prosadichtung · Ritterdichtung · Romandichtung · Sagendichtung · Schäferdichtung · Skaldendichtung · Spielmannsdichtung · Spruchdichtung · Tendenzdichtung · Tondichtung · Traumdichtung · Unsinnsdichtung · Vagantendichtung · Volksdichtung
Bedeutungsübersicht
eWDG
Bedeutungen
1.
mit starker Empfindungsfähigkeit, Erlebnisfähigkeit und Ausdrucksfähigkeit geschaffenes sprachliches Kunstwerk
Beispiele:
eine lyrische, epische, dramatische, romantische, realistische, revolutionäre, politische, moderne, ernste, lehrhafte, unterhaltende, heitere Dichtung
eine echte, unvergängliche Dichtung
das Wesen, die Gestalten einer Dichtung
eine Dichtung erfüllt, begeistert jmdn.
eine Dichtung verstehen, erleben, nachempfinden
in die Schönheiten einer Dichtung eindringen
umgangssprachlichwas er sagt, ist bloße Dichtung
(= stimmt nicht mit der Wirklichkeit überein)
2.
die Gesamtheit, das gesamte Gebiet des dichterischen Schaffens
Grammatik: nur im Singular
Beispiele:
die Dichtung der europäischen Völker
im Reich der Dichtung
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Etymologie
dichten2 · Dichter · Dichtung2 · Gedicht
dichten2
Vb.
‘literarische Werke, Verse verfassen, erfinden’.
Ahd.
tihtōn
‘sprachlich gestalten, abfassen’
(9. Jh.;
daneben auch Formen mit inlautendem
-ct-,
dem lat. Lautstand entsprechend),
mhd.
tihten
‘schreiben, schriftlich abfassen, erfinden, schaffen, erlügen’,
mnd.
mnl.
nl.
dichten,
aengl.
dihtan
‘einrichten, verfügen, anordnen, befehlen, verfassen, schreiben, veranlassen’,
anord.
schwed.
dikta
gelten allgemein als Entlehnungen von
lat.
dictāre
‘vorsagen, verfassen’
(s.
diktieren).
Der
nhd.
d-Anlaut
beruht auf der binnendeutschen Konsonantenschwächung.
Fraglich ist,
ob die westgerm. Verben
möglicherweise erst sekundär unter den Einfluß von
lat.
dictāre
geraten,
in Wirklichkeit aber germ. Ursprungs sind.
Unter Berufung auf die Bedeutungsbreite der genannten Verben
erwägt man Zusammenhang mit stark flektierendem
mhd.
tīchen
‘schaffen, treiben, ins Werk setzen’
(auch von Gesang und Tanz),
‘die Stimme erschallen lassen’
und will dieses
(sehr unsicher)
auf eine Variante
ie.
*dheig̑-
der unter
Teig
(s. d.)
genannten Wurzel
ie.
*dheig̑h-
‘kneten’
zurückführen.
Dichter
m.
‘Verfasser von Versen, literarischen Werken’,
mhd.
tihtære
‘Verfasser, Erdichter’.
Im Nhd. bleibt
Dichter
selten
und setzt sich erst seit dem 18. Jh.
gegen das im 15. bis 17. Jh. üblichere
Poet
(s. d.)
durch,
das im 18. Jh. einen abschätzigen Sinn erhält.
Dichter
bezeichnet heute vorwiegend den Verfasser von Lyrik
gegenüber dem allgemeineren
Schriftsteller
(s. d.).
Dichtung2
f.
‘literarisches Kunstwerk’
(15. Jh.).
Gedicht
f.
‘lyrische Dichtung (in Versen)’,
mhd.
getiht(e)
‘schriftliche Aufzeichnung, Erdichtung, Kunstwerk’.
Typische Verbindungen zu ›Dichtung‹ (berechnet)
Jh.s
Ma
Mittelalter
Weltliteratur
Zugrundegehen
altchristlich
antik
defekt
episch
erzählend
expressionistisch
geistlich
genealogisch
homerisch
höfisch
lateinisch
lyrisch
metrisch
mittelalterlich
mittelhochdeutsch
mittellateinisch
mystisch
naiv
profan
ritterlich
romantisch
sinfonisch
symphonisch
volkssprachlich
zeitgenössisch
Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›Dichtung‹.
Verwendungsbeispiele für ›Dichtung‹
maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora
Die Musik – nun, die will ich euch preisgeben, an der ist nicht allzuviel – aber die Dichtung!
[Mayer, Anton: Der Spielmann Gottes, Berlin: Deutsche Buch-Gemeinschaft 1932, S. 71]
Meine ganze Idee sei weniger ärztliches Problem als vielmehr eine Dichtung.
[Keller, Paul: Ferien vom Ich, München: Bergstadtverl. Korn 1963 [1915], S. 50]
So wie Sie es aussprechen, ist fast schon der Weg der Dichtung beschritten.
[Lepenies, Wolf: Kultur und Politik, München, Wien: Carl Hanser Verlag 2006, S. 262]
So erscheint er als eine Dichtung, als eine Art Kunst.
[Weizsäcker, Carl Friedrich von: Bewußtseinswandel, München: Hanser 1988, S. 243]
Für die Förderung der Dichtung braucht er sich nicht einzusetzen.
[Tucholsky, Kurt: Eine Akademie. In: Kurt Tucholsky, Werke - Briefe - Materialien, Berlin: Directmedia Publ. 2000 [1926]]
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„Dichtung“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/Dichtung#2>.
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