Weisung, Richtlinie
Direktive, die
Grammatik Substantiv (Femininum) · Genitiv Singular: Direktive · Nominativ Plural: Direktiven
Aussprache
Worttrennung Di-rek-ti-ve
Wortbildung
mit ›Direktive‹ als Letztglied:
Plandirektive
·
Wahldirektive
Herkunft zu directivusmlat ‘richtunggebend, lenkend, leitend’
eWDG
Bedeutung
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Etymologie
Direktive
f.
‘Richtlinie’,
in der 1. Hälfte des 19. Jhs. aufkommende Substantivbildung,
möglicherweise verkürzt
aus wissenschafts- und verwaltungssprachlichen Ausdrücken wie
Direktivnorm
(1. Hälfte 19. Jh.),
Direktivregel
(um 1800),
deren erstes Glied auf ein an
lat.
dīrigere
(dīrēctum)
‘eine gerade Richtung geben, richten, lenken, ordnen’
(s.
dirigieren,
direkt)
anzuschließendes,
seit dem 13. Jh. im Mlat.
und in den roman. Sprachen nachweisbares Adjektiv
mlat.
directivus,
afrz.
frz.
directif,
ital.
direttivo,
span.
directivo
‘richtunggebend, lenkend, leitend’
zurückgeht
(vgl. ferner den älteren militärtechnischen Terminus
Direktivfortifikation,
um 1700).
Aus dem Frz. stammendes
engl.
directive
Adj.
begegnet bereits im 17. Jh. substantiviert für
‘richtunggebende Kraft, Leitlinie’.
Thesaurus
Synonymgruppe
Anordnung
·
Anweisung
·
Arbeitsanweisung
·
Arbeitsauftrag
·
Aufgabe
·
Aufgabenstellung
·
Auftrag
·
Befehl
·
Dienstanweisung
·
Direktive
·
Geheiß
·
Mandat
·
Order
·
Weisung
●
Quest(e)
geh., veraltet
Typische Verbindungen zu ›Direktive‹ (berechnet)
Ausführung
Durchführung
Entwurf
Erfüllung
Fünfjahrplan
Kontrollrat
Oberbefehlshaber
Okw
Parteitag
Regierungschef
Wortlaut
Zentralkomitee
Zk
angenommen
ausarbeiten
ausführen
ausgearbeitet
ausgegeben
befolgen
brüsseler
ergänzend
erlassen
erteilen
genfer
herausgegeben
umsetzen
verwirklichen
vorsehen
Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›Direktive‹.
Verwendungsbeispiele für ›Direktive‹
maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora
Diese Direktive sucht die »aktive Schuld der Verbrechen« von der »passiven Schuld des ganzen Volkes« zu unterscheiden.
[o. A.: 1945. In: Overresch, Manfred u. Saal, Friedrich Wilhelm (Hgg.) Deutsche Geschichte von Tag zu Tag 1918-1949, Berlin: Directmedia Publ. 2000 [1986], S. 17482]
Statt seiner bemühen sich nun andere darum, diese Direktive zu befolgen.
[konkret, 1988]
Einerseits sind für die Hanseaten selbstverständlich die politischen Direktiven Bonns verbindlich.
[Die Zeit, 03.03.1980, Nr. 09]
Das ist, zusammengefaßt, der Sinn der jetzt kritisierten „Drei Direktiven“ Tengs.
[Die Zeit, 16.04.1976, Nr. 17]
Die Direktiven, die er aus Bonn erhielt, wechselten beinah jeden Tag.
[Die Zeit, 23.12.1966, Nr. 52]
Zitationshilfe
„Direktive“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/Direktive>.
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