Wahlsystem, bei dem ein Kandidat direkt vom Wähler gewählt wird
Kollokationen:
als Akkusativobjekt: eine Direktwahl fordern, vorsehen, vorschlagen, verlangen; die Direktwahl abschaffen, ablehnen; eine Direktwahl einführen, durchsetzen
in Präpositionalgruppe/-objekt: etw. entscheidet sich bei einer Direktwahl; etw. per Direktwahl bestimmen; sich für eine Direktwahl aussprechen; für eine Direktwahl plädieren; bei einer Direktwahl für etw. stimmen; in einer Direktwahl gewählt werden
mit Genitivattribut: die Direktwahl des Bundespräsidenten, Bürgermeisters, Ministerpräsidenten, Staatsoberhauptes
hat Präpositionalgruppe/-objekt: die Direktwahl zum Parlament; die Direktwahl von Bürgermeistern, Landräten, Publikumsräten; eine Direktwahl durch das Volk
als Genitivattribut: die Einführung, Abschaffung einer Direktwahl
Beispiele:
Da bei dieser Direktwahl Kandidaten und keine
Parteien gewählt werden, spielen die Persönlichkeiten eine große Rolle. [Der Standard, 02.03.2016]
Mit dem Parteiengesetz versucht die russische Führung, ähnlich wie
mit der Wiedereinführung der Direktwahl von
Gouverneuren, das Vertrauen der Bevölkerung zurückzugewinnen. [Süddeutsche Zeitung, 29.03.2012]
Wir brauchen [bei den Europawahlen] die
Direktwahl eines Präsidenten, um bei den Wählern
ein Identitätsgefühl mit Europa herzustellen. [Welt am Sonntag, 14.06.2009]
Überhangmandate entstehen, wenn für eine Partei in einem Land über
die Direktwahlen, also nach dem Ergebnis der
Erststimmen, mehr Kandidaten in den Bundestag gewählt wurden, als ihr nach
dem Ergebnis der Zweitstimmen in diesem Land zustehen. [Frankfurter Allgemeine Zeitung, 15.11.1994]
Gewiß ändern sich durch die nationale
Direktwahl auf dem Papier die Befugnisse des
Parlaments nicht. Und doch ändert sich der ganze Status einer Versammlung,
deren Mitglieder nicht mehr von anderen Gremien abgesandt, sondern
unmittelbar vom Volk gewählt sind. [Die Zeit, 14.01.1972]