Widerstandsgeist, Widerständigkeit, Opposition (1)DWDS
Beispiele:
Als ein Teil der Jugendkultur hatte Jazz eine Weile den Status eines
Universalzeichens für gehobene Dissidenz und kreative
Rebellion. [Neue Zürcher Zeitung, 06.01.2017]
Er hat […] in einem Interview sich
für das Priestertum der Frau und für das Ende des Zölibats ausgesprochen:
»Wir wollen in Glaubensdingen überzeugt werden und nicht gehorchen.«
Erzbischof Robert Z[…]
weiß, dass viele Katholiken so denken. Er kennt dieses Miteinander von
Glaube und Dissidenz. [Süddeutsche Zeitung, 26.09.2011]
Das Fach Frauen‑ und Geschlechterforschung hat sich mittlerweile
institutionalisiert, es ist zur Disziplin geworden. […] Weil es sich als
prinzipiell widerständige Bewegung versteht, tun sich die Protagonisten mit
diesem Prozeß der akademischen Normalisierung teilweise schwer und bestehen
auf Dissidenz, ihrem Anders‑Denken. [Frankfurter Allgemeine Zeitung, 04.07.2006]
Was der Staat an kritischer Kultur zulässt, schürt womöglich keine
Dissidenz, sondern sediert sie. In eingehegten
Freiräumen kann die Unzufriedenheit kurz Luft holen, danach reicht der Atem
für den nächsten Duldungsschub. [Die Zeit, 24.07.2003, Nr. 31]
Allein einzelne »catchphrases«, Reizwörter des Slang, gliedern
lyrische Linearität. Die erschöpft sich aber zumeist in populärer Prahlerei:
Ich bin der Beste, der Stärkste, der Ausdauerndste. Die erhoffte
»Dissidenz«, die strategische Abweichung vom
kulturellen Mainstream, beschränkt sich dann auf ein »Dissing«. [Frankfurter Allgemeine Zeitung, 01.06.1995]