bildungssprachlich das Auseinanderstreben, Auseinandergehen (von Meinungen, Zielen o. Ä.)
Divergenz, die
Grammatik Substantiv (Femininum) · Genitiv Singular: Divergenz · Nominativ Plural: Divergenzen
Aussprache
Worttrennung Di-ver-genz
formal verwandt mit
↗divergieren
Wortbildung
mit ›Divergenz‹ als Letztglied:
↗Interessendivergenz
Duden GWDS, 1999
Bedeutungen
1.
2.
Mathematik von Zahlenreihen das Auseinanderstreben ins Unendliche
3.
Botanik Winkel zwischen zwei aufeinander folgenden Blättern bei wechselständiger Blattstellung
4.
Physik das Auseinandergehen von Lichtstrahlen
5.
Meereskunde das Auseinandertreiben von Meeresströmungen an der Oberfläche
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Etymologie
divergieren · divergent · Divergenz
divergieren
Vb.
‘auseinandergehen, abweichen’.
Lat.
dīvergere
‘in verschiedener Richtung auseinandergehen’
(von Wasserarmen),
eigentlich
‘sich auseinanderneigen’
(vgl.
lat.
vergere
‘sich gegen etw. neigen’),
wird in der lat. Fachsprache der Mathematik
Ausdruck für Linien,
die
‘auseinanderstreben, sich voneinander entfernen’
(lineae divergentes).
Daraus entspringt die Entlehnung
divergieren
(18. Jh.),
die in den allgemeinen Sprachgebrauch im Sinne von
‘abweichen, anderer Meinung sein’
(19. Jh.)
übergeht.
Dazu
divergent
Part.adj.
‘auseinanderstrebend, gegensätzlich’
(18. Jh.);
Divergenz
f.
‘das Auseinanderstreben, Abweichen, Meinungsverschiedenheit’
(17. Jh.).
Thesaurus
Synonymgruppe
↗Abweichung
·
Auseinandergehen
·
Divergenz
·
↗Ungleichheit
·
↗Verschiedenartigkeit
●
↗Antagonismus
geh., griechisch
Antonyme |
Typische Verbindungen zu ›Divergenz‹
maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora
Differenz
Indikator
Indiz
Konvergenz
Nichtbestätigung
aufgetreten
ausgeprägt
ausräumen
außenpolitisch
baisseträchtig
bestehend
beträchtlich
deutsch-französisch
fortbestehen
fundamental
gravierend
grundlegend
grundsätzlich
ideologisch
inhaltlich
krass
mittelfristig
negativ
positiv
sachlich
stilistisch
weltanschaulich
wirtschaftspolitisch
zeitlich
zunehmend
Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›Divergenz‹.
Verwendungsbeispiele für ›Divergenz‹
maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora
Gleichwohl bleiben die Divergenzen bezüglich der Frage, ob die Grundrechte auch bestimmte gesellschaftliche Rechte umfassen sollen, doch weitreichend.
Süddeutsche Zeitung, 17.04.1997
Darum ist es geboten, vielmehr von vornherein mit einer gewissen Divergenz zu rechnen.
Hartmann, Nicolai: Der Aufbau der realen Welt, Berlin: de Gruyter 1940, S. 108
Die Divergenz der Definitionen beginnt schon in der Aufklärung und der Romantik.
o. A.: Lexikon der Kunst - V. In: Olbrich, Harald (Hg.), Lexikon der Kunst, Berlin: Directmedia Publ. 2001 [1994], S. 33994
Dauert die Diagnose zu lange, so kann es besser sein, die Divergenzen auszugleichen, statt nichts zu tun.
Giersch, Herbert: Allgemeine Wirtschaftspolitik, Wiesbaden: Gabler 1960, S. 278
Je größer die dabei aufgetretene Divergenz ausfällt, desto wichtiger ist normalerweise die Trendwende.
Die Welt, 15.12.2005
Zitationshilfe
„Divergenz“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/Divergenz>, abgerufen am 14.04.2021.
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