Dividende, die
GrammatikSubstantiv (Femininum) · Genitiv Singular: Dividende · Nominativ Plural: Dividenden
Aussprache [diviˈdɛndə]
Worttrennung Di-vi-den-de
Wortbildung
mit ›Dividende‹ als Erstglied:
Dividendenausschüttung
· Dividendenerhöhung · Dividendenertrag · Dividendenpapier · Dividendenpolitik · Dividendenrendite · Dividendenschein · Dividendenzahler · Dividendenzahlung · dividendenberechtigt
· mit ›Dividende‹ als Letztglied: Bardividende · Friedensdividende · Sonderdividende · Zwischendividende
· mit ›Dividende‹ als Letztglied: Bardividende · Friedensdividende · Sonderdividende · Zwischendividende
Herkunft aus gleichbedeutend dividendefrz, zu dīviderelat
‘teilen’
Bedeutungsübersicht
- 1. [Wirtschaft] auf die einzelne Aktie entfallender (und in Prozent oder absolut) ausgedrückter Anteil am Gewinn einer Aktiengesellschaft, der (in Deutschland meist einmal jährlich) an die Aktionäre ausgeschüttet wird
- 2. [bildungssprachlich, übertragen] volkswirtschaftlicher, gesellschaftlicher o. ä. Gewinn
ZDL-Vollartikel
Bedeutungen
1.
Wirtschaft auf die einzelne Aktie entfallender (und in Prozent oder absolut) ausgedrückter Anteil am Gewinn einer Aktiengesellschaft, der (in Deutschland meist einmal jährlich) an die Aktionäre ausgeschüttet wird
Kollokationen:
mit Adjektivattribut: eine höhere, erhöhte, niedrigere, geringere Dividende [im Vergleich zur letzten Ausschüttung]; eine angemessene, ordentliche, gute Dividende; eine stabile, konstante, reguläre Dividende
als Akkusativobjekt: eine Dividende zahlen, ausschütten, verteilen; eine Dividende kürzen, senken, streichen
mit Genitivattribut: die Dividenden eines Jahres, Vorjahres, Geschäftsjahres; die Dividenden einer Aktie
in Koordination: Zinsen, Gewinne, Erträge, Boni, Renditen und Dividenden
hat Präpositionalgruppe/-objekt: eine Dividende von [1,40] Euro, von [vier] Prozent [je Aktie]
als Prädikativ: [der Unternehmensgewinn] wird als Dividende ausgeschüttet, gezahlt, überwiesen
Beispiele:
Die Dividende wird am Ende eines
Geschäftsjahres als Beteiligung des Aktionärs am tatsächlichen Gewinn mit
einer bestimmten, vom Vorstand der Aktiengesellschaft festzulegenden Summe
pro Aktie ausgeschüttet. [Kurz, Robert: Schwarzbuch Kapitalismus. Frankfurt a. M.: Eichborn 1999, S. 222]
Die Aktionäre werden trotz des niedrigeren Jahresgewinns eine
unveränderte Dividende von 9,60 Euro pro Aktie
erhalten. [Süddeutsche Zeitung, 20.02.2021]
Aktuell liegt die Dividendenrendite, also das Verhältnis der
Dividende zum Aktienkurs, der wichtigsten
deutschen Aktien, zwischen drei und vier Prozent. [Der Tagesspiegel, 27.02.2013]
Die Regierung hat das Prinzip der so genannten Definitivbesteuerung
eingeführt. Danach müssen Dividenden vom
ausschüttenden Unternehmen mit mindestens 25 Prozent versteuert werden.
[…] [Eichel überrascht Versicherungsbranche, 12.11.2001, aufgerufen am 01.09.2020]
Die Aktionäre der amerikanischen Filmindustrie erhielten im ersten Halbjahr 1947 24.286.000 Dollar Dividende. Das ist der bisher größte Gewinn in einem solchen Zeitraum. [Berliner Zeitung, 28.09.1947]
●
allgemeiner an die Anteilseigner einer Kapitalgesellschaft ausgeschütteter Gewinn
Kollokationen:
mit Genitivattribut: die Dividenden einer Gesellschaft, Bank
Beispiele:
Die Gewinnausschüttungen
(Dividenden) der Kapitalgesellschaft an eine
an ihr beteiligte natürliche Person werden wiederum mit der
Kapitalertragsteuer (Abgeltungsteuer) endbesteuert. [Rechtsformvergleich, 2008, aufgerufen am 07.12.2020]
Regierungsvertreter verweisen darauf, dass die Staatseinnahmen in
Alaska zu einem großen Teil von Steuern aus der Rohstoffförderung
stammen; jeder Einwohner Alaskas erhält zudem eine jährliche
Dividende. [Süddeutsche Zeitung, 08.01.2021]
[…] auf eine lange Laufzeit gesehen, erbringt Kapital,
welches in einem Fond angelegt wurde, mehr
Dividende, als ein Sparbuch oder eine Anlage
in einer Versicherung. [Geldanlage in Fonds, 29.04.2009, aufgerufen am 31.08.2020]
2.
bildungssprachlich, übertragen volkswirtschaftlicher, gesellschaftlicher o. ä. Gewinn
Beispiele:
Die Mehrheit der Südafrikaner wartet immer noch
auf die Dividende der Demokratie, auf jenes bessere
Leben, das ihnen nach dem Machtwechsel verheißen wurde. [Die Zeit, 19.07.2001]
Jahrzehnte hat das Land in Bildung investiert, jetzt gibt es
Hunderttausende Uni‑Absolventen, die keinen Job finden; die demokratischen
Reformen bleiben für sie ohne greifbare Dividende,
sie werden anfällig für nationalistische Scharfmacher. [Süddeutsche Zeitung, 20.11.2020]
Der Eindruck, dass die Dividenden des genialen
Projekts – Frieden, Freihandel, geistige Kooperation, Demokratie – nicht
mehr selbstverständlich abfallen, täuscht also ganz und gar nicht. [Die Welt, 11.04.2017]
[…]Frieden wirft
Dividenden ab, weil Ausgaben zur
Kriminalitätsbekämpfung in produktivere Felder der Wirtschaft gelenkt werden
können[…]. [Die Zeit, 20.03.2015 (online)]
letzte Änderung:
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Etymologie
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Dividende f. ‘Jahresprofitanteil eines Aktionärs, Gewinnanteil’. In der 1. Hälfte des 18. Jhs. Divident n., später Dividend n., wohl Übernahme von engl. dividend (A. Smith), älter auch divident, Entlehnung des Gerundivums lat. dīvidendum ‘das zu (Ver)teilende’, zu lat. dīvidere ‘ein Ganzes in Teile zerlegen, trennen, zerteilen’ (s. dividieren). Das in der 2. Hälfte des 18. Jhs. aufkommende Fem. Dividende, das sich allgemein durchsetzt, ist Übernahme von frz. dividende m.
Bedeutungsverwandte Ausdrücke
Ökonomie
Dividende ·
Gewinnanteil
Typische Verbindungen zu ›Dividende‹ (berechnet)
Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›Dividende‹.
Aktienrückkauf
Aktienrückkaufprogramm
Ausschüttung
Bezugsrecht
Bonus
Erhöhung
Jubiläumsbonus
Kapitalgewinn
Kurssteigerung
Sonderausschüttung
Veräußerungsgewinn
Zinsertrag
angehoben
angekündigt
ausgeschüttet
ausschütten
erhöhen
erhöht
gekürzt
gezahlt
kürzen
schütten
unverändert
verteilen
zahlen
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