Der deutsche Wortschatz von 1600 bis heute.

Doktorand, der

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GrammatikSubstantiv (Maskulinum) · Genitiv Singular: Doktoranden · Nominativ Plural: Doktoranden
Aussprache 
Worttrennung Dok-to-rand
Wortzerlegung doktorieren -and
Wortbildung  mit ›Doktorand‹ als Erstglied: Doktorandin  ·  mit ›Doktorand‹ als Letztglied: Postdoktorand
Herkunft aus doctorandusmlat ‘wem die Würde eines Doktors zu verleihen ist’ < doctoraremlat ‘die Doktorwürde verleihen, erlangen’
eWDG

Bedeutung

jmd., der sich auf die Doktorprüfung vorbereitet
Beispiel:
einen Doktoranden betreuen
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)

Etymologie

Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Doktor · Doktorand
Doktor m. akademischer Grad und Titel. Lat. doctor ‘Lehrer, Lehrmeister’, Nomen agentis zu lat. docēre (doctum) ‘lehren, unterrichten’, begegnet bereits seit dem 12. Jh. als akademischer Grad (zuweilen mit Nennung des Faches bzw. der Fakultät, mlat. doctor medicinae, theologiae, heute Doktor der Medizin, Theologie), von dessen Erlangung das Recht der Lehrtätigkeit an Universitäten abhängt. Im 14. Jh. ins Dt. übernommen in den Bedeutungen ‘Lehrer’, besonders ‘Universitätslehrer’, und zur Bezeichnung des akademischen Grades, der allmählich zum bloßen Titel nach besonderer Prüfung wird. Daher gewinnt im 16. Jh. die Bezeichnung Professor (s. d.) die allgemeine Bedeutung ‘Hochschullehrer’. In der 2. Hälfte des 15. Jhs. wird Doktor zugleich Berufsbezeichnung für den Arzt. Diese Entwicklung wird möglich, weil der Doktor der Medizin als praktizierender Arzt häufig aus dem Lehrbetrieb der Universität ausscheidet und im außerakademischen Bereich sich die Nennung der Fakultät erübrigt. Zeitweise bezeichnet Doktor den Internisten mit Hochschulstudium im Gegensatz zu ungelehrten Pfuschern und Quacksalbern. In den Mundarten und der Alltagssprache noch heute üblich für ‘Arzt’. – Doktorand m. ‘wer für die Erlangung des akademischen Grades arbeitet’; in den ältesten (16. Jh.) Belegen Doctorant, einem lat. Part. Präs. entsprechend, und Doctorand, dem Gerundivum mlat. doctorandus ‘wem die Würde eines Doktors zu verleihen ist’ folgend, zu mlat. doctorare ‘die Doktorwürde verleihen, erlangen’. Im allgemeinen Sprachbewußtsein ist die passivische Bedeutung der Bildung auf -and verlorengegangen; sie wird durch die ursprünglich nur der Form auf -ant zukommende aktivische ersetzt. Noch das 19. Jh. kennt beide Formen.

Bedeutungsverwandte Ausdrücke

Doktorand · Promotionsanwärter · Promotionsstudent · Promovend  ●  Dissertant österr., schweiz. · Doktoratsstudent österr. · Doktorierender schweiz., liechtensteinisch
Assoziationen

Typische Verbindungen zu ›Doktorand‹ (berechnet)

Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›Doktorand‹.

Verwendungsbeispiele für ›Doktorand‹

maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora

In vielen naturwissenschaftlichen Fächern kommen die Professoren ohne Doktoranden nicht aus. [Die Zeit, 18.02.1999, Nr. 8]
Von dem Geld hätte man einen Doktoranden rund fünf Jahre bezahlen können. [Die Zeit, 28.01.2013, Nr. 04]
Die Zahl der Doktoranden mit Kindern sei angestiegen, sagt Fels. [Die Zeit, 07.06.2012, Nr. 23]
Die aktuelle Auswertung beruht auf einer repräsentativen Auswahl von 2680 Doktoranden. [Die Zeit, 26.12.2011 (online)]
Die Zahl der Doktoranden, die in Rostock bescheiden gewesen war, nahm zu. [Frisch, Karl von: Erinnerungen eines Biologen, Berlin: Springer 1957, S. 71]
Zitationshilfe
„Doktorand“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/Doktorand>.

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Worthäufigkeit

selten häufig

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