Dolch, der
GrammatikSubstantiv (Maskulinum) · Genitiv Singular: Dolch(e)s · Nominativ Plural: Dolche
Aussprache [dɔlç]
Wortbildung
mit ›Dolch‹ als Erstglied:
Dolchklinge
· Dolchmesser · Dolchspitze · Dolchstich · Dolchstoß
· mit ›Dolch‹ als Letztglied: Ehrendolch · Finnendolch · Zierdolch
· mit ›Dolch‹ als Letztglied: Ehrendolch · Finnendolch · Zierdolch
eWDG
Bedeutung
kurze Stichwaffe oder Stoßwaffe mit Griff und feststehender, meist zweischneidiger Klinge
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Etymologie
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Dolch · Dolchstoß · erdolchen
Dolch m. ‘kurze Stichwaffe’ (besonders Waffe von Meuchelmördern), zuerst obd. (Mitte 15. Jh.). Die Etymologie ist unsicher. Entlehnung aus dem Slaw. ist auszuschließen, da poln. (älter), tschech. tulich aus dem Dt. stammen. Wahrscheinlicher ist der Einfluß von lat. dolo ‘Stockdegen, Stilett’, aus griech. dólōn (δόλων) ‘kleiner Dolch der Meuchelmörder’, auf Lautform und Bedeutung eines germ. Substantivs, das in aengl. dalc ‘Spange, Armband’, anord. dālkr ‘lange Fibel, Spange’ bezeugt ist und sich mit air. delg ‘Dorn’, lit. dilgùs ‘stechend, brennend’ auf ie. *dhelg- ‘stechen, Nadel’ zurückführen läßt. – Dolchstoß m. ‘heimtückischer tödlicher Stoß mit einem Dolch’ (Dolchenstoß, 17. Jh.); Dolchstoßlegende f., zuerst 1920, um die von militaristischen Kreisen erhobene Behauptung, Deutschland habe den ersten Weltkrieg nicht durch eine militärische Niederlage, sondern durch heimtückischen „Verrat der Heimat“ verloren, als chauvinistische Geschichtsfälschung zurückzuweisen. erdolchen Vb. ‘mit dem Dolch töten’ (19. Jh.).
Bedeutungsverwandte Ausdrücke
Dolch[Hinweis: weitere Informationen erhalten Sie durch Ausklappen des Eintrages]
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Typische Verbindungen zu ›Dolch‹ (berechnet)
Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›Dolch‹.
Axt
Degen
Gift
Griff
Klinge
Kurzschwert
Lanzenspitze
Malayen
Pfeilspitze
Revolver
Schwert
Waffe
blitzen
blitzend
blutbefleckt
bohren
bronzen
entreißen
entwinden
gekreuzt
geschliffen
gezückt
malaiisch
rammen
triangulär
verflucht
vergiftet
wetzen
zücken
Verwendungsbeispiele für ›Dolch‹
maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora
Dagegen hält die Gestalt selbst einen Dolch in der Hand und kennzeichnet sich damit als die tragische Muse.
[Wind, Edgar: Humanitätsidee und heroisiertes Porträt in der englischen Kultur des 18. Jahrhunderts. In: Saxl, Fritz (Hg.), Vorträge 1930 – 1931, Leipzig: Teubner 1932, S. 210]
Heute will man sie glauben machen, die Regierung habe versucht, ihnen den Dolch in den Rücken zu stoßen.
[Archiv der Gegenwart, 2001 [1954]]
Mit so einem Satz würde er mir einen Dolch ins Herz stoßen.
[Die Zeit, 31.10.2011, Nr. 44]
Er hatte sich langsam erhoben, um sie zu erwarten, etwas vornübergebeugt und den Dolch in der Hand.
[Die Zeit, 15.04.1954, Nr. 15]
Nun sei der »Dolch ganz klar auf das Herz des Regimes gerichtet.
[Süddeutsche Zeitung, 03.04.2003]
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