Dreck, der
GrammatikSubstantiv (Maskulinum) · Genitiv Singular: Dreck(e)s · wird nur im Singular verwendet
Aussprache
Wortbildung
mit ›Dreck‹ als Erstglied:
Dreckarbeit
· Dreckbude · Dreckbürste · Dreckding · Dreckeimer · Dreckfink · Dreckfleck · Dreckfraß · Dreckfresser · Dreckhaufen · Dreckkerl · Dreckklumpen · Drecklappen · Drecklatschen · Dreckloch · Dreckmatz · Drecknest · Dreckpfote · Drecksack · Drecksarbeit · Drecksau · Drecksbude · Dreckschleuder · Dreckschwein · Drecksding · Dreckskerl · Dreckskragen · Drecksleben · Drecksloch · Drecksnest · Dreckspack · Dreckspatz · Dreckspfote · Dreckspritzer · Drecksstück · Dreckstück · Dreckswetter · Dreckszeug · Drecktier · Dreckwetter · Dreckzeug · dreckern
· mit ›Dreck‹ als Letztglied: Bärendreck · Fliegendreck · Heidendreck · Hundedreck · Hühnerdreck · Katzendreck · Kuhdreck · Mäusedreck · Mückendreck · Scheißdreck · Schneedreck · Schnepfendreck · Straßendreck · Taubendreck · Vogeldreck · verdrecken
· mit ›Dreck‹ als Grundform: drecken
· mit ›Dreck‹ als Letztglied: Bärendreck · Fliegendreck · Heidendreck · Hundedreck · Hühnerdreck · Katzendreck · Kuhdreck · Mäusedreck · Mückendreck · Scheißdreck · Schneedreck · Schnepfendreck · Straßendreck · Taubendreck · Vogeldreck · verdrecken
· mit ›Dreck‹ als Grundform: drecken
Bedeutungsübersicht
- 1. [umgangssprachlich] Schmutz
- [salopp, übertragen] ...
- 2. [salopp] Kram, Plunder
- 3. [umgangssprachlich, häufig abwertend] ⟨einen Dreck⟩
eWDG
Bedeutungen
1.
umgangssprachlich Schmutz
Beispiele:
diese Arbeit macht viel Dreck
dort liegt viel Dreck
den Dreck zusammenfegen, auffegen, beseitigen, wegwischen
in den Dreck fallen
mit einem Fahrzeug im Dreck steckenbleiben, versinken
durch großen, tiefen Dreck gehen müssen
etw. aus dem Dreck ziehen
jmdn. aus dem Dreck aufheben
jmd. kommt sich vor, wird behandelt wie der letzte Dreck
die Kartoffeln sind ein einziger Dreck
das Tier liegt in seinem eigenen Dreck (= Kot)
salopp, übertragen
Beispiele:
jmdn., etw. mit Dreck bewerfen, besudeln (= jmdn. verleumden)
etw., jmdn. in den Dreck ziehen, in den Dreck treten (= etw., jmdn. verunglimpfen, schlechtmachen)
aus dem größten, gröbsten Dreck heraus sein (= die größten Schwierigkeiten überwunden haben)
jmdm. aus dem Dreck helfen
jmd. sitzt bis an den Hals, bis über die Ohren im Dreck (= jmd. steckt in Schwierigkeiten, jmdm. geht es schlecht)
den alten Dreck wieder aufrühren (= Unliebsames in Erinnerung bringen)
2.
salopp Kram, Plunder
Beispiele:
kümmere du dich nur um deinen eigenen Dreck!
ich mache mir meinen Dreck allein
ich habe genug von dem Dreck
mir hängt der Dreck zum Halse raus
⟨jeder Dreck (= jedes bisschen)⟩
Beispiele:
jmd. regt sich bei jedem Dreck auf, ärgert sich über jeden Dreck
ich muss mich um jeden Dreck selbst kümmern
jmd. steckt seine Nase in jeden Dreck, stößt sich an jedem Dreck
3.
Dieses Wort ist Teil des Wortschatzes für das Goethe-Zertifikat B1.
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Etymologie
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Dreck · dreckig · Dreckfink
Dreck m. ‘Schmutz, wertloses Zeug’, ahd. -threc (in mūsthrec ‘Mäusekot’, Hs. 12. Jh.), mhd. drec (Genitiv dreckes) ‘Schmutz, Unrat, Kot’, mnd. drek, mnl. drec, nl. drek ‘Exkremente, Fäulnis’, afries. threkk, anord. þrekkr ‘Dreck, Schmutz’, schwed. träck ‘Kot’ zeigen (mindestens in den flektierten Formen) die in Wörtern für geringgeschätzte, verabscheute Dinge öfter zu beobachtende affektische Gemination (germ. *þrekka-), vgl. daneben aengl. þreax ‘Fäulnis, Abfall, Kehricht’. Die germ. Formen verbinden sich mit griech. stergános (στεργάνος) ‘Mist, Auswurf von Menschen und Tieren, Schmutz’ sowie lat. stercus ‘Kot, Dünger, Mist’, lit. ter̃šti ‘schmutzen, schmutzig machen’ und führen mit diesen auf die Erweiterungen ie. *(s)terg-, *(s)treg- bzw. *(s)terk̑- der Wurzel ie. *(s)ter- ‘unreine Flüssigkeit, Mist; besudeln, verwesen’. Die alte Bedeutung ‘Exkremente, Kot’ lebt noch in Komposita wie Mäusedreck (s. oben), Teufelsdreck (16. Jh.), während Scheißdreck wohl eher als Steigerung von Dreck im Sinne von ‘wertloses Zeug, Nichtigkeit’ anzusehen ist. – dreckig Adj. (16. Jh.), älter dreckicht (15. Jh.) ‘schmutzig’. Dreckfink m. ‘Schmutzkerl’ (Dreckfincke Goethe, 18. Jh.), heute meist von Kindern.
Bedeutungsverwandte Ausdrücke
Unterbegriffe |
Assoziationen |
Typische Verbindungen zu ›Dreck‹ (berechnet)
Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›Dreck‹.
Verwendungsbeispiel für ›Dreck‹
maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora
Ich glaube nicht, daß es möglich ist, ernstliche Änderungen zu
erreichen, ohne irgendwie mit im Dreck zu
stecken.
[Wallraff, Günter: Ganz unten, Berlin: Aufbau-Verl.1986 [1985], S. 83]
Für die bin ich doch selbst weiter nichts als
Dreck.
[Wondratschek, Wolf: Mozarts Friseur, München, Wien: Carl Hanser Verlag 2002, S. 115]
Mit Lifestyle hat sie nichts zu schaffen, denn was sie auch macht,
sie landet im Dreck.
[Die Zeit, 19.08.1999, Nr. 34]
Aber dennoch bin ich, warum, weiß ich auch nicht, hineinverwirkt in
diesen Dreck.
[konkret, 2000 [1998]]
Sein Haar ist naß, an Kinn und Nase klebt
Dreck.
[Schulze, Ingo: Simple Storys, Berlin: Berlin-Verl. 1998, S. 209]
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