Dreh, der
Grammatik Substantiv (Maskulinum) · Genitiv Singular: Dreh(e)s · Nominativ Plural: Drehs/Drehe · wird meist im Singular verwendet
Aussprache
Grundformdrehen
Wortbildung
mit ›Dreh‹ als Erstglied:
Drehbeginn · Drehpause
·
mit ›Dreh‹ als Letztglied:
Filmdreh
Mehrwortausdrücke
um den Dreh ·
um den Dreh herum ·
um den Dreh rum
Bedeutungsübersicht
eWDG
Bedeutung
salopp
1.
2.
Handlungsweise, durch die man etw. günstig bewerkstelligt, entscheidender Handgriff
Beispiele:
den richtigen Dreh kriege ich (bei dieser Arbeit) nicht (he)raus
er hat den Dreh noch nicht (richtig) (he)raus
hinter den Dreh kommen
ein geschickter, dramaturgischer Dreh
einer Sache den richtigen Dreh geben (= sie geschickt arrangieren)
unlautere Handlungsweise, Trick
Beispiel:
das war sein Dreh gegenüber der Konkurrenz
3.
Beispiel:
im Dreh sein (= in der Arbeit stecken)
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Etymologie
drehen · Drehe · Dreh · Dreher · Drehbank · Drehbuch
drehen Vb. ‘um eine Achse bewegen, wenden, flechten, winden, rund machen’, ahd. drāen ‘runden, drechseln, erhaben ausarbeiten’ (8. Jh.), mhd. dræjen, dræhen ‘sich drehend bewegen, wirbeln, drechseln’, asächs. thrāian, mnd. dreyen, aengl. þrāwan ‘drehen, quälen’, engl. to throw ‘werfen’, mnl. draeyen, nl. draaien führen wie Draht (s. d.) auf die langvokalische Form ie. *trē- der Wurzel ie. *ter(ə)- ‘reiben, drehend reiben, (reibend) durchbohren’, zu der auch lat. terere ‘reiben, zerreiben’, griech. té͞irein (τείρειν) ‘(auf)reiben, bedrängen, quälen’, tóros (τόρος) ‘Meißel’, aslaw. trěti, russ. terét’ (тереть) ‘reiben’ gehören. Auf unterschiedliche Erweiterungen dieser Wurzel gehen drechseln, drillen, drohen, drücken (s. d.) zurück. Drehe f. schraubenförmiges Geräteteil (15. Jh.), ‘Drehung’ (17. Jh.), in den Mundarten für ‘Drehvorrichtung, Kurbel, Winde’ u. dgl., omd. ‘Weg-, Flußbiegung, Gegend, Umkreis’ (in der Drehe, 19. Jh.). Dreh m. ‘Finte, Trick’ (um 1900), aus dem Rotw., eigentlich wohl ‘geschickte Drehung’. Dreher m. in älterer Zeit ‘Drechsler’ (14. Jh.), modern ‘Metallarbeiter an der Drehbank’. Drehbank f. ‘Drechselbank’, spätmhd. dræbanc; ‘mit einem Drehrad versehener Werktisch, drehbarer Tisch’ (17. Jh.), ‘Werkzeugmaschine mit rotierender Hauptbewegung’ (19. Jh.), modern dafür auch Drehmaschine. Drehbuch n. Vorlage für einen Film (20. Jh.).
Thesaurus
Synonymgruppe
(der) richtige Dreh ·
(genialer o.ä.) Trick ·
(raffinierter o.ä.) Kunstgriff ·
(spezielle) Praktik ·
(spezielle) Technik ·
(spezieller, genialer) Handgriff ·
Dreh ·
Finesse ·
Kniff ·
Kunststück ·
Trick 17 ·
Trick siebzehn ·
trickreiche Methode ●
(geschickter o.ä.) Schachzug fig. ·
Cheat ugs., Jargon ·
Gewusst, wie! ugs., Spruch ·
Move fachspr., Jargon, Neologismus
Assoziationen |
|
Synonymgruppe
Dreharbeit ●
Dreh ugs.
Assoziationen |
|
Typische Verbindungen zu ›Dreh‹ (berechnet)
Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›Dreh‹.
Angelpunkt
Episode
Film
Films
Musikvideo
Schnitt
Schuldentragfähigkeit
Spielfilm
Staffel
Szene
Video
Wendung
Werbespot
Zeitpunkt
anstrengend
besondere
dramaturgisch
eigentlich
elegant
entscheidend
genial
geschickt
ironisch
neu
originell
raffiniert
richtig
stellen
unerwartet
Verwendungsbeispiele für ›Dreh‹
maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora
Es mag banal klingen, aber vor wichtigen Drehs sollte man unbedingt sein Equipment durchchecken, insbesondere wenn man sich noch Zubehör ausgeliehen hat.
[C’t, 2001, Nr. 5]
Für das nächste Jahr war noch der Dreh einer weiteren Folge geplant.
[Die Zeit, 27.09.2013 (online)]
Ich glaube, ich war in meinem ganzen Leben noch nicht einmal zu spät auf einem Dreh.
[Die Zeit, 16.09.2013, Nr. 38]
Unabhängig von einem großen Studio möchte er Ende des Jahres mit dem Dreh starten.
[Die Zeit, 16.08.2013 (online)]
Beim Dreh haben wir uns aufgeteilt, ja, aber das waren drei Monate in einem vierjährigen Prozess.
[Die Zeit, 09.11.2012, Nr. 42]
Zitationshilfe
„Dreh“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/Dreh>.
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