Film, Kunst, Literatur Darstellung einer möglichen, düsteren Zukunft, die nicht wünschenswert oder erstrebenswert istDWDS
siehe auch Utopie
Beispiele:
Fouriers Gesellschaftsmodell ist so etwas wie der
vorweggenommene Gegenentwurf zu Aldous Huxleys
Dystopie von der Schönen neuen Welt
gleichgeschalteter Hedonisten. [Die Zeit, 30.12.1998, Nr. 1]
Wo bei Habermas das Idealbild des bürgerlichen Salons durch alle
Kommunikation hindurchschimmerte, ist es nun die
Dystopie eines medialen Bürgerkriegs, der nie
entschieden werden kann, weil alle Parteien sich als Partisanen betrachten:
ein endloses Nullsummenspiel. [Welt am Sonntag, 15.12.2019, Nr. 50]
Europa, ein Kontinent voller Greise, ist abhängig von Lebensmitteln
aus der Ukraine und Strom aus Nordafrika. China dominiert die Welt – und
auch das All. Ist das bloß literarische Dystopie oder
unsere Zukunft? Nach der Lektüre der Kurzgeschichte »Abschied von der Erde«
ist man sich da nicht mehr so sicher. [Die Welt, 20.04.2019]
Der Weg vom Sprachmonopolisten zum Sprachpolizisten ist da nicht
mehr
weit.
So haben Google, Apple und Twitter das Pistolen‑Emoji in wohlfeilem
Paternalismus durch ein Wasserpistolen‑Emoji ersetzt, weil sie eine
gewaltfreie Kommunikation programmieren und die Nutzer sprachlich entwaffnen
wollen. Es erinnert ein wenig an George Orwells
Dystopie »1984«[…]« [Süddeutsche Zeitung, 18.12.2018]
Allen Utopien ist per se ein pessimistisches Realitätsbild zu eigen,
auch ihren Eutopien genannten positiven Versionen – gehen sie doch
notwendigerweise davon aus, dass die bestehenden Verhältnisse
verbesserungswürdig und ‑fähig sind. Der niederländische Utopie‑Philosoph
Frederik L. Polak […] macht […] evident, wie
fest jede utopische Idee in ihrer Entstehungszeit verwurzelt ist, denn was
More als erstrebenswert erschien, muss sich den Lesern einer
weiterentwickelten Welt eher als Dystopie, also
negative Utopie, darstellen. [Neue Zürcher Zeitung, 05.12.2000]