Der deutsche Wortschatz von 1600 bis heute.

Ebbe, die

Grammatik Substantiv (Femininum) · Genitiv Singular: Ebbe · Nominativ Plural: Ebben
Aussprache 
Worttrennung Eb-be
Wortbildung  mit ›Ebbe‹ als Erstglied: Ebbestrom · Ebbeströmung · Ebbezeit · Ebbstrom
eWDG

Bedeutung

täglich zweimal erfolgendes Absinken des Meeresspiegels, dem jedes Mal die Flut folgt
Beispiele:
bei Eintritt der Ebbe
jetzt ist Ebbe
Ebbe und Flut (= die Gezeiten)
umgangssprachlich, übertragen
Beispiele:
in der Kasse ist, herrscht Ebbe (= es ist wenig, nichts drin)
eine wirtschaftliche Ebbe (= Rückgang)
während der ganzen zweiten Hälfte dieses Jahres 1932 hatte die Partei Ebbe [ Feuchtw.Lautensack188]
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)

Etymologie

Ebbe · ebben
Ebbe f. das im Wechsel der Gezeiten eingetretene ‘Niedrigwasser des Meeres’. Mnd. mnl. nl. ebbe, aengl. afries. ebba, engl. ebb (westgerm. *abjōn), in abweichender Bedeutung anord. efja ‘Gegenstrom in einem Fluß, Flußbucht’, schwed. ävja ‘Moor, Schlick’ (schwed. äbb, ebb ist Entlehnung des 18. Jhs. aus dem Nd. bzw. Nl.) sind Ableitungen von der unter ab behandelten germ. Präposition im Sinne von ‘weg’. Ebbe, eigentlich ‘Weg-, Abfluten’ bzw. ‘Weg-Sein’ (des Meeres) bezeichnend, wird Ende 16. Jh. aus dem Nd. ins Hd. übernommen. – ebben Vb. ‘zurückgehen’ (vom Meerwasser), ahd. (unter nd. Einfluß?) in der Präfixbildung firebben (10./11. Jh., nhd. verebben), mhd. eppen, mnd. mnl. ebben, aengl. ebbian, engl. to ebb. Im Mhd. selten, begegnet das Verb im Frühnhd. (15./16. Jh.) noch öfters in der Form eppen, bis sich im 17. Jh. vom Nd. her ebben durchsetzt; in dichterischer Sprache bis ins 20. Jh. neben dem in der Gegenwart geläufigen abebben (19. Jh., nd. afebben, 18. Jh.) und verebben. Vom Verb abgeleitet sind offensichtlich die Abstraktbildungen ahd. ebbunga (11. Jh.), asächs. ebbiunga (10./11. Jh.), die auf dt. Sprachgebiet eher bezeugt sind als Ebbe.

Thesaurus

Synonymgruppe
Assoziationen
  • Gezeiten Plural · Tiden Plural, norddeutsch
  • Gezeit  ●  Tide norddeutsch
Synonymgruppe
Ebbe · Geldklemme · Geldnot · Geldverlegenheit · Illiquidität · finanzielle Notlage · finanzielle Schwierigkeiten · leere Kassen · leere Taschen

Typische Verbindungen zu ›Ebbe‹ (berechnet)

Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›Ebbe‹.

Flut Zeit anhaltend chronisch einsetzend eintretend sorgen total

Verwendungsbeispiele für ›Ebbe‹

maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora

Deutsche Bücher über Lotus Notes sind ziemlich rar gesät, insbesondere bei Notes 4 herrscht noch Ebbe. [C’t, 1996, Nr. 12]
Oder herrscht in seinem Kopf allgemein Ebbe, nicht nur wenn es darum geht, Fragen zu stellen? [Die Zeit, 16.12.2012, Nr. 47]
Es herrschte gerade totale Ebbe, auch das grüne Boot lag nicht mehr am Steg. [Die Zeit, 12.06.2012, Nr. 11]
Ein feuchter Weg in ihrer Nähe wird bei Ebbe sichtbar. [Die Zeit, 24.03.1961, Nr. 13]
Noch vor wenigen Jahren gab es immer wieder Überfülle und dann wieder Ebbe. [Heller, Gisela: Märkischer Bilderbogen, Berlin: Berlin Verlag der Nation 1978, S. 219]
Zitationshilfe
„Ebbe“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/Ebbe>.

Weitere Informationen …

Diesen Artikel teilen:

alphabetisch vorangehend alphabetisch nachfolgend
Eau de Toilette
Eau de Parfum
Eau de Javel
Eau de Cologne
Easyrider
Ebbestrom
Ebbeströmung
Ebbezeit
Ebbstrom
Ebenbild