edel
Adj.
‘von adligem Stande, vortrefflich’,
ahd.
edili
(9. Jh.),
mhd.
edel(e),
asächs.
eðili,
mnd.
mnl.
ēdel,
nl.
edel,
afries.
ethele,
aengl.
æþele
ist eine nur
westgerm.
(
*aþlja-)
belegte Ableitung von dem unter
Adel
behandelten Substantiv.
In der Ausgangsbedeutung
‘von vornehmer Herkunft’
durch
adlig
(s. d.)
verdrängt,
wird
edel
bereits im
Mhd.
und besonders im
Nhd. in bezug auf geistige Eigenschaften
und sittliche Werte gebraucht
(
edles Gemüt,
edle Gesinnung).
Edelmut
m.
‘edle Gesinnung, Selbstlosigkeit’
(Ende 17. Jh.),
wohl rückgebildet aus
edelmütig
Adj.
(Mitte 17. Jh.);
zuvor bereits die Zusammensetzung
(ohne unmittelbare Nachfolge)
mhd.
edelmuot.
Edelmütigkeit
f.
(17. Jh.;
der für das
Mhd. zitierte Beleg aus
Boners
Edelstein
stammt aus dem Druck
Breitingers
von 1757).
Edelstein
m.
‘seltener kostbarer Stein’
(wegen seiner Farb- oder Lichteffekte
zu Schmuck verarbeitet),
mhd.
edelstein,
mnd.
ēdelstēn.
Edelweiß
n.
mit weißen Filzhaaren bedeckte Hochgebirgsblume.
Im 18. Jh. aufkommend
und landschaftliche Bezeichnungen wie
Wollblume
(16. Jh.)
verdrängend.